ROUNDUP: Investmentbanking dämpft Gewinnrückgang bei JPMorgan und Wells Fargo |
11.10.2024 15:45:00 |
NEW YORK/SAN FRANCISCO (dpa-AFX) - Das Investmentbanking hat den
US-Geldhäusern JPMorgan und Wells Fargo
im Sommer überraschend viel Gewinn beschert. Im
dritten Quartal verdienten beide Institute zwar weniger als ein Jahr
zuvor. Doch Analysten hatten mit stärkeren Rückgängen gerechnet.
JPMorgan-Chef Jamie Dimon rechnet für 2024 sogar mit höheren
Zinseinnahmen, obwohl die US-Notenbank Fed die Leitzinsen im
September erstmals seit vier Jahren gesenkt hat. Allerdings warnte
der Manager vor desaströsen Folgen geopolitischer Konflikte.
An der Börse wurden die Neuigkeiten positiv aufgenommen. Die
JPMorgan-Aktie gewann kurz nach Handelsbeginn in New York am Freitag
3,3 Prozent auf 219,79 Dollar. Für die Aktie von Wells Fargo ging es
um 5,8 Prozent aufwärts. Seit dem Jahreswechsel haben beide Papiere
bereits deutlich zugelegt - JPMorgan um fast 30 Prozent und Wells
Fargo um rund ein Viertel.
Im dritten Quartal verdiente JPMorgan 12,9 Milliarden US-Dollar
(11,8 Mrd Euro) und damit zwei Prozent weniger als ein Jahr zuvor,
wie das Institut am Freitag in New York mitteilte. Das lag vor allem
an gestiegenen Einnahmen: So legten die bereinigten Erträge um sechs
Prozent auf 43,3 Milliarden Dollar zu und übertrafen die Erwartungen
von Analysten klar.
Andererseits legte das Management 3,1 Milliarden Dollar für faule
Kredite zurück, mehr als doppelt so viel wie im Sommer 2023. Die
gestiegenen Einnahmen vor allem in der Investmentbank machten diese
Belastung jedoch mehr als wett.
Entgegen den Erwartungen konnte JPMorgan sogar die Zinserträge
steigern. Sie legten im Vergleich zu Sommer 2023 um drei Prozent auf
23,5 Milliarden Dollar zu. Die Bankführung wurde daher auch
optimistischer für das Gesamtjahr. So soll der Zinsüberschuss 2024
jetzt statt 91 Milliarden etwa 92,5 Milliarden Dollar erreichen.
JPMorgan-Chef Dimon sprach jedoch von düsteren Aussichten für die
Welt. Die jüngsten geopolitischen Ereignisse zeigten, dass die
Bedingungen gefährlich seien und sich verschlechterten. Das schwere
Leid vieler Menschen könne kurzfristig weitreichende Folgen für die
Wirtschaft haben - und auf die künftige Entwicklung der Geschichte.
Die Inflation gehe allerdings zurück, und die Wirtschaft der USA
bleibe widerstandsfähig.
Bei JPMorgans Konkurrentin Wells Fargo ging der Zinsüberschuss im
Sommer hingegen um elf Prozent zurück. Auch bei der Großbank aus San
Francisco halfen das hauseigenen Investmentbanking, den
Gewinnrückgang abzufedern. So verdiente die Bank im dritten Quartal
rund 5,1 Milliarden US-Dollar und damit elf Prozent weniger als ein
Jahr zuvor, wie sie in San Francisco mitteilte.
Die gesamten Erträge der Bank sanken wegen des geringeren
Zinsüberschusses konzernweit um zwei Prozent auf 20,4 Milliarden
Dollar. Anders als JPMorgan legte Wells Fargo jedoch weniger Geld
für drohende Kreditausfälle zurück als im Vorjahreszeitraum: Die
Zuführung zur Risikovorsorge sank um elf Prozent auf knapp 1,1
Milliarden Dollar./stw/mis
JPMorgan Zinsüberschuss von Bloomberg: The bank said NII for 2024
will come in at roughly $92.5 billion, compared with its previous
forecast of about $91 billion.
JPMorgan (S. 1 und 2, Investmentbank S. 4):
https://www.jpmorganchase.com/content/dam/jpmc/jpmorgan-chase-and-co
/investor-relations/documents/quarterly-earnings/2024/3rd-quarter/66
269bb6-ecc5-4172-b461-6b7e7cd47aab.pdf
Wells Fargo PM (S. 1 und 2):
https://www.wellsfargo.com/assets/pdf/about/investor-relations/earni
ngs/third-quarter-2024-earnings.pdf
ISIN US46625H1005 US9497461015
AXC0180 2024-10-11/15:45
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Autor: - dpa-AFX
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