ROUNDUP: Lufthansa-Chef rechnet mit weiteren Einschnitten in die Flugpläne |
14.10.2024 10:08:00 |
BERLIN (dpa-AFX) - Lufthans-Chef Carsten Spohr
rechnet mit weiteren Einschnitten in die Flugpläne der
Luftfahrtindustrie in Deutschland. "Ich mache mir große Sorgen um
die Anbindung unseres Wirtschaftsstandorts", sagte Spohr der "Bild
am Sonntag". "Die extrem gestiegenen staatlichen Kosten im
Luftverkehr führen zu einem weiter schrumpfenden Angebot. Immer mehr
Airlines meiden deutsche Flughäfen oder streichen wichtige
Verbindungen.
Die Aussagen des Konzernchefs belasteten die Lufthansa-Aktie. Der
Kurs gab im frühen Handel rund ein halbes Prozent nach und gehörte
damit am Montag bisher zu schwächsten Titeln im MDax .
Seit dem Jahreswechsel summiert sich der Wertverlust auf rund ein
Fünftel. Auf fünf Jahre gesehen müssen sich Aktionäre mit einem
Wertrückgang von etwa 45 Prozent arrangieren. Das Papier gehört
damit zu den größten Verlierern im Index für mittelgroße Werte.
Zuletzt hatten der irische Billigflieger Ryanair und
die Lufthansa-Tochter Eurowings zahlreiche Flüge gestrichen. Beide
Airlines nennen die hohe Kostenbelastung an deutschen Flughäfen als
Grund für die Streichungen. Seit Monaten beklagt die
Luftfahrtbranche hohe Kosten wie Fluggebühren und die zum Mai
erhöhte Luftverkehrssteuer sowie Gebühren für Sicherheitskontrollen
und Flugsicherung.
Der Flughafenverband ADV verlangt von der Bundesregierung zügige
Schritte zur Stärkung des Luftverkehrs. "Der Luftverkehrsstandort
Deutschland liegt in seiner Entwicklung unter dem Niveau von 2013",
sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel der dpa. "Wir sind nicht
mehr wettbewerbsfähig. Wann wacht Berlin auf?" Ähnlich äußerte sich
die Union. "Das Regierungshandeln insbesondere der letzten Jahre hat
den Bogen überspannt", sagte die Tourismussprecherin der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Anja Karliczek.
Sie forderte unter anderem eine Rücknahme der letzten Erhöhung der
Luftverkehrssteuer. "Wir dürfen nicht weiter zusehen, wie
Deutschland als Luftverkehrsstandort abgehängt wird, es immer
weniger Flugverbindungen gibt und die verbleibenden sich übermäßig
verteuern."
Spohr kritisierte, dass bereits zusätzliche staatliche Regulierungen
geplant seien: "Für die nächsten Jahre sind bereits weitere
nationale Alleingänge beschlossen - zum Beispiel eine
Beimischungsquote für E-Fuels, die es jedoch in ausreichender Menge
noch gar nicht gibt. In der Folge sinkt im internationalen Vergleich
die Anbindungsqualität vieler wichtiger Wirtschaftsregionen."
E-Fuels sind synthetisch hergestellte Kraftstoffe auf
Kohlenstoffbasis, die den klimaschädlichen CO2-Ausstoß der Flugzeuge
reduzieren sollen.
Der Branchenverband BDL macht sich dafür stark, dass Einnahmen aus
der angehobenen Luftverkehrssteuer für die Förderung alternativer
Flugkraftstoffe verwendet werden sollen. Dazu verweist er auf den
Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung. Dort heißt es: "Einnahmen aus
der Luftverkehrssteuer werden wir für die Förderung von Produktion
und Einsatz von CO2-neutralen strombasierten Flugkraftstoffen sowie
für Forschung, Entwicklung und Flottenmodernisierung im Luftverkehr
einsetzen."/kf/DP/ngu/zb/nas
ISIN DE0008232125
AXC0089 2024-10-14/10:08
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Autor: - dpa-AFX
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