ROUNDUP: Unitedhealth blickt verhalten auf kommendes Jahr - Aktie fällt |
15.10.2024 16:05:00 |
MINNETONKA (dpa-AFX) - Der US-Krankenversicherer Unitedhealth
kämpft mit unerwarteten Zusatzkosten und geringeren
Zahlungen aus staatlichen Programmen. Der Vorstand konkretisierte
daher seine Ziele für das Jahr. Zudem rechnet das Management auch im
kommenden Jahr mit weniger Gewinn als am Markt geschätzt wurde. An
der Börse reagierten Anleger entsprechend verschnupft.
Die Aktie verlor im frühen Handel zeitweise mehr als zehn Prozent
und war damit das Schlusslicht im US-Leitindex Dow Jones. Tags zuvor
hatten die Versicherer-Papiere allerdings auch ein Rekordniveau
erreicht. Sie waren seit Jahresbeginn bis zum Börsenschluss am
Montagabend um 15 Prozent gestiegen.
Für 2025 erwartet Unitedhealth einen Gewinn von maximal etwa 30
Dollar je Aktie, verkündete Konzernchef Andrew Witty in der
Telefonkonferenz anlässlich des zuvor veröffentlichten
Quartalsberichts. Analysten hatten hingegen mit mehr als 31 Dollar
gerechnet.
2024 dürfte der bereinigte Gewinn je Aktie nun zwischen 27,50 und
27,75 US-Dollar liegen, wie das Unternehmen am Dienstag in
Minnetonka mitteilte. Die wichtige Kennziffer fällt damit am oberen
Ende der Spanne etwas kleiner aus als bisher bekannt - hier standen
bislang 28 Dollar auf dem Zettel.
Unitedhealth sieht sich unter anderem mit höheren Kosten
konfrontiert, die mit der Cyberattacke von Anfang des Jahres
zusammenhängen. Der Hackerangriff auf die Konzernsparte hatte im
Februar wichtige Zahlungs- und Datennetze lahmgelegt, die im
gesamten US-Gesundheitssystem genutzt werden.
Derweil entwickelte sich der Versicherer im abgeschlossenen dritten
Quartal besser als gedacht. Der Konzernumsatz kletterte um rund neun
Prozent auf etwas mehr als 100 Milliarden US-Dollar (92,3 Mrd Euro).
Das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg ähnlich stark auf 7,15
Dollar. Mit beiden Kennziffern übertraf Unitedhealth die
durchschnittlichen Analystenschätzungen. Der auf die Aktionäre
entfallende Gewinn betrug mit gut sechs Milliarden Dollar knapp vier
Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Analysten von der US-Bank JPMorgan verwiesen in ihrer ersten
Reaktion auf das Zahlenwerk zudem darauf, dass der Anteil der vom
Krankenversicherer für medizinische Leistungen erbrachten Mittel am
gesamten Prämienaufkommen (Medical Loss Ratio, MLR) ungünstiger
ausgefallen sei als erwartet.
Unitedhealth ist traditionell der erste große US-Versicherer, der
seine Bücher öffnet und gilt deshalb als Indikator für den
Sektor./lew/ngu/zb/he
ISIN US91324P1021
AXC0221 2024-10-15/16:05
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Autor: - dpa-AFX
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