ROUNDUP: Deutsche Börse erhöht Prognose erneut - Experten nicht überrascht |
22.10.2024 20:36:00 |
ESCHBORN (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse ist auch im
dritten Quartal dank einer Übernahme und guter Geschäfte in allen
Bereichen wie erwartet kräftig gewachsen. Das Management erhöhte
zudem erneut die Prognosen für das laufende Jahr und bestätigte
seine mittelfristigen Ziele. So soll der Erlös 2024 jetzt um circa
14 Prozent auf rund 5,8 Milliarden Euro steigen. Bislang hatte die
Deutsche Börse mit einem Erlös von mehr als 5,7 Milliarden Euro
gerechnet.
Beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) geht der
Börsenbetreiber jetzt von einer Bandbreite von 3,3 bis 3,4
Milliarden Euro aus, wie er am Dienstag nach Xetra-Schluss in
Frankfurt mitteilte. Bislang hatte die Prognose bei mehr als 3,3
Milliarden Euro gelegen. 2023 hatte der Dax-Konzern
operativ etwas mehr als 2,9 Milliarden Euro verdient.
Für Aktienanalysten sind die neuen Ziele keine Überraschung. Sie
hatten ohnehin mit Werten in dieser Größenordnung gerechnet. Die
deutlichen Zuwächse im dritten Quartal lagen ebenfalls im Rahmen der
Erwartungen. Nachdem die Aktie zum Ende des Xetra-Handels in der
Nähe des Rekordhochs von vergangener Woche geschlossen hatte, gab
ihr Kurs nachbörslich in einer ersten Reaktion leicht nach.
Das Papier der Deutschen Börse hatte zuletzt auf die immer wieder
starken Quartalszahlen meist mit Kursverlusten reagiert und diese
dann in den Tagen und Wochen danach wettgemacht. Unter dem Strich
gehörte die Deutsche-Börse-Aktie in den vergangenen Jahren zu den
stärksten deutschen Standardwerten. Trotz bereits deutlicher Gewinne
in den Vorjahren hat ihr Kurs in diesem Jahr bisher erneut um fast
ein Fünftel zugelegt.
Seit dem Amtsantritt des Noch-Chefs Theodor Weimer Anfang 2018 ist
die Marktkapitalisierung der Deutschen Börse um fast 125 Prozent auf
knapp 41 Milliarden Euro gestiegen. Weimer gibt den Posten Ende des
Jahres an Stephan Leithner ab. Der Nachfolger tritt am Kapitalmarkt
also in große Fußstapfen. Er ist seit dem 1. Oktober Co-Chef der
Deutschen Börse. Zum Jahreswechsel soll er dann für mindestens fünf
Jahre die alleinige Führung des Frankfurter Marktbetreibers
übernehmen.
Am Mittwochnachmittag stellt Leithner sich erstmals den Fragen der
Analysten - gemeinsam mit Finanzvorstand Gregor Pottmeyer. In der
Mitteilung zu den Quartalszahlen wird er folgendermaßen zitiert:
"Das sehr gute strukturelle Wachstum sowie die erfolgreiche
Integration von Simcorp sind deutliche Zeichen des Fortschritts." Er
zeigte sich zuversichtlich, bis 2026 jährlich bei Umsatz und
Ergebnis zuzulegen.
Im dritten Quartal stiegen die Nettoerlöse der Deutschen Börse im
Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent auf etwas mehr als 1,4
Milliarden Euro. Die Hälfte des Wachstums ging auf die Übernahme des
dänischen Softwareanbieters Simcorp zurück. Der Gewinn vor Zinsen,
Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zog um 17 Prozent auf 802
Millionen Euro an. Der Gewinn unter dem Strich stieg um 11 Prozent
auf 445 Millionen Euro.
Mit einem Preis von 3,9 Milliarden Euro war Simcorp der größte Coup
von Weimer, der in seiner fast sechsjährigen Amtszeit vor allem das
Geschäft mit Daten und Softwarelösungen ausgebaut hat - unter
anderem mit Übernahmen. Der frühere HVB-Manager reduzierte damit bei
dem Börsenbetreiber die Abhängigkeit von den Schwankungen an den
Finanzmärkten weiter.
"Auch wenn der Rückenwind der Hochzinsphase nachlässt, blicken wir
auf ein sehr attraktives Kerngeschäft mit weiterem deutlichem
Wachstumspotenzial", sagte Finanzvorstand Pottmeyer. Alle Sparten
hätten zu dem Erfolg in den ersten neun Monaten des Jahres
beigetragen. Vor allem das Geschäft mit Rohstoffprodukten und die
Zinserträge haben seinen Worten nach die Erwartungen
übertroffen./zb/stw/he
ISIN DE0005810055
AXC0265 2024-10-22/20:36
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Autor: - dpa-AFX
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