Durchbruch bei 50-Milliarden-Kredit für Ukraine erwartet |
22.10.2024 21:06:00 |
NEW YORK/WASHINGTON (dpa-AFX) - Im Ringen um einen 50 Milliarden
Dollar schweren internationalen Kredit für die von Russland
angegriffene Ukraine wird ein Durchbruch erwartet. Die USA wollten
sich voraussichtlich mit 20 Milliarden Dollar an dem Paket der
G7-Staaten beteiligen, sagte US-Finanzministerin Janet Yellen in
Washington. Der deutsche Finanzminister Christian Lindner begrüßte
das und kündigte seinerseits an: "Das macht den Weg frei auch für
die Unterstützung der Europäischen Union in einer Größenordnung von
18 Milliarden Euro."
"Wir stehen in dieser Woche vor einem Durchbruch bei der
Unterstützung der Ukraine", sagte der FDP-Chef bei einem Besuch in
New York. Es geht dabei um einen Kredit in Höhe von 50 Milliarden
US-Dollar, den die sieben großen westlichen Industriestaaten (G7)
und Vertreter der EU bei einem Gipfel im Juni beschlossen haben. Das
Besondere daran: Er wird durch Zinserträge aus eingefrorenem
russischen Zentralbankvermögen abgesichert.
Russland soll indirekt für Kredit zahlen
Yellen betonte, dass die Finanzierungsquelle für diese
Ukraine-Unterstützung nicht der amerikanische Steuerzahler sei. "Was
hier geschieht, ist, dass Russland für diese Unterstützung zahlt",
so die US-Ministerin. Die Ukraine soll selbst darüber bestimmen
können, wie sie das Geld nutzt - etwa für Waffenkäufe, Wiederaufbau
und den Haushalt.
Putin hatte das Vorhaben scharf kritisiert und als Raub eingeordnet.
Die Entscheidung der G7 werde "nicht ungestraft bleiben", hatte er
gesagt.
Yellen: Zu 99 Prozent am Ziel
Laut Yellen ist allerdings noch ein wenig Arbeit notwendig, bis die
finalen Details feststehen. "Lassen Sie mich sagen, dass wir zu 99
Prozent am Ziel sind, und es geht nur noch darum, ein paar relativ
kleine Dinge festzunageln", sagte sie. Zuvor hatte das EU-Parlament
in Straßburg ein Darlehen für die Ukraine von bis zu 35 Milliarden
Euro gebilligt. Auch Großbritannien hat angekündigt, einen Kredit
über 2,26 Milliarden Pfund (etwa 2,71 Milliarden Euro) zu dem Paket
beizusteuern.
Es wird erwartet, dass bis Ende der Woche - am Rande der
Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds in Washington - eine
Einigung der Beteiligten steht. Es sei in dieser Woche möglich, ein
klares Signal zu senden, dass die G7 und die Europäische Union
geeint die internationale Ordnung verteidigten, indem sie die
Ukraine bei ihrem Recht auf Selbstverteidigung unterstützten,
betonte Lindner./tam/DP/he
AXC0269 2024-10-22/21:06
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Autor: - dpa-AFX
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