Devisen: Euro über 1,08 Dollar - Yen nach Parlamentswahl unter Druck |
28.10.2024 17:43:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat sich am
Montag über 1,08 US-Dollar stabilisiert. Zuletzt wurde die
Gemeinschaftswährung mit 1,0825 Dollar gehandelt und damit etwas
über dem Niveau vom Freitagabend. Die Europäische Zentralbank setzte
den Referenzkurs auf 1,0818 (Freitag: 1,0825) US-Dollar fest. Der
Dollar kostete damit 0,9244 (0,9237) Euro.
Der Tag verlief beim Handel mit dem Euro ohne größere Impulse. Es
standen keine wichtigen Konjunkturdaten auf dem Programm, an denen
sich die Anleger orientieren konnten. Erst im weiteren Wochenverlauf
werden Schwergewichte unter den Wirtschaftsdaten erwartet, die für
mehr Bewegung beim Euro sorgen könnten, darunter Daten zum
Wirtschaftswachstum in den USA im dritten Quartal, zur
Preisentwicklung in der Eurozone und der US-Arbeitsmarktbericht.
Deutliche Kursverluste gab es hingegen beim japanischen Yen. Dieser
fiel zum US-Dollar auf den tiefsten Stand seit Ende Juli, nachdem
die Regierungskoalition des Landes ein Wahldebakel erlitten hatte.
Japans konservativer Ministerpräsident Shigeru Ishiba steht nach dem
Verlust der Mehrheit seiner Regierungskoalition bei der Wahl zum
Unterhaus des Parlaments vor einer ungewissen Zukunft.
"Die politische Unsicherheit hat somit auch Japan erreicht",
kommentierte Devisenexperte Volkmar Baur von der Commerzbank. Nach
seiner Einschätzung könnten die Kursverluste des Yen wegen der
politischen Unsicherheit weiter gehen. "Eine Zinsanhebung durch die
Bank of Japan in ihrer Sitzung am Donnerstag scheint nun sehr
unwahrscheinlich", sagte Baur.
Interessant dürfte werden, wie eine künftige Koalitionsregierung
sich bei Fragen der außenpolitischen Orientierung des Landes, bei
der weiteren Straffung der Geldpolitik und beim Umgang mit der
enormen Staatsverschuldung einigen werde, ergänzte Volkswirt
Matthias Krieger von der Landesbank Baden-Württemberg. Hier ließen
sich derzeit keine zuverlässigen Voraussagen machen und deswegen
könnten je nach Stand der Verhandlungen die Märkte jetzt etwas
nervöser reagieren als gewohnt. Mit einer fundamentalen Wende in
Japan rechnet der Experte aber nicht, denn an der LDP als führender
Partei dürfte kaum ein Weg vorbeiführen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für
einen Euro auf 0,83290 (0,83358) britische Pfund, 165,18 (164,45)
japanische Yen und 0,9367 (0,9382) Schweizer Franken fest. Die
Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 2.744 Dollar
gehandelt. Das sind etwa 4 Dollar weniger als am Vortag./la/he
ISIN EU0009652759 EU0009652627
AXC0215 2024-10-28/17:43
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Autor: - dpa-AFX
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