Wiener Börse - ATX verliert, schwache Oktober-Bilanz / Auf Monatssicht minus 3,5 Prozent - Andritz und RBI sehr schwach - Erste Group als Anker |
31.10.2024 17:59:00 |
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AKTUALISIERUNGS-HINWEIS
Neu: Dritter Absatz/ Einzelwerte ergänzt.
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Am Ende eines durchwachsenen Monats Oktober hat der
heimische Aktienmarkt noch einmal kräftig nachgegeben. Starke Zahlen
der schwer gewichteten Erste Group verhinderten Schlimmeres. Der ATX
fiel am Donnerstag um 0,54 Prozent auf 3.526,66 Punkte. Auf
Monatssicht verbuchte der Leitindex ein Minus von 3,5 Prozent. Für
den ATX Prime ging es 0,58 Prozent auf 1.757,01 Zähler hinab.
An anderen europäischen Börsen gab es ebenfalls Verluste. "Nicht
nur die in wenigen Tagen anstehende US-Wahl steht im Mittelpunkt des
allgemeinen Interesses", kommentierte Christian Henke vom Broker IG
und weiter: "Das Thema Zinsen und Inflation ist zum Leidwesen der
Anleger zurückgekehrt. Und diese Dreierkombination schmeckt den
Marktteilnehmern gar nicht."
Die Inflationsrate der Eurozone war etwas höher ausgefallen als
erwartet. In den USA steht zudem am morgigen Freitag der monatliche
Arbeitsmarktbericht an. Dieser dürfte mit Blick auf die
Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed, zwei Tage nach den US-Wahlen,
viel Beachtung finden.
Aktien der Erste Group gewannen knapp sechs Prozent, nachdem die
Drittquartalszahlen die Konsenserwartungen übertroffen hatten. Der
Gewinnanstieg sei "auf eine gute operative Performance und ein
anhaltend günstiges Zinsumfeld zurückzuführen", teilte die Bank mit.
Das Institut hob zudem erneut den Ausblick an. Analyst Dieter Hein
von der Baader Bank sprach von "guten" Zahlen des Geldhauses.
Besonders der Ausblick zur Zinsertragsentwicklung habe überrascht.
Seit Jahresanfang haben sich die Anteilsscheine der Erste Group,
eine Dividendenausschüttung nicht miteinbezogen, um fast 41 Prozent
verteuert. Sie sind, gemeinsam mit jenen der Branchenkollegin BAWAG,
die tragende Säule im ATX. So auch an diesem Donnerstag. Während
BAWAG um 1,1 Prozent zulegten wurden sonst weitgehend und teilweise
kräftige Kursverluste verbucht.
So brachen Andritz um 9,4 Prozent ein. Der Anlagenbauer hat im 3.
Quartal weniger Umsatz und Gewinn erzielt und verfehlte zudem die
durchschnittlichen Analystenschätzungen leicht.
Baader-Analyst Peter Rothenaicher sprach von einem
"unspektakulären" Quartal der Steirer. Die Aussichten für die
kommenden Jahre seien jedoch weiterhin günstig. Rothenaicher sowie
die Analysten der Erste Group lobten die Margenentwicklung." Die
Wahrscheinlichkeit einer rückläufigen Geschäftsentwicklung im Jahr
2025 nimmt jedoch zu, und die Sichtbarkeit wird nicht besser",
warnte jedoch Erste-Analyst Daniel Lion.
AT&S schlossen nach mehreren Vorzeichenwechseln 0,7 Prozent im
Minus. Am Dienstag waren die Papiere schon über neun Prozent
abgesackt, nachdem der Leiterplattenhersteller seine Umsatzprognose
angepasst hatte. Die Steirer haben im ersten Halbjahr 2024/25 einen
Verlust von 63 Mio. Euro erzielt, nach 49 Mio. Euro Gewinn im
Vorjahreszeitraum. Im zweiten Quartal konnte jedoch der Umsatz
deutlich gesteigert werden.
"Die Erholung erfolgt langsam, aber stetig," kommentierte Analyst
Daniel Lion von der Erste Group die AT&S-Zahlen. Positiv zu erwähnen
sei die Verbesserung der Rentabilität, die sich aus den
Fortschritten bei den Kostensenkungsbemühungen, aber auch aus der
Erholung ergebe.
Sehr schwach zeigten sich erneut die RBI-Titel. Bereits zur
Wochenmitte hatten die Papiere nach Zahlen 3,6 Prozent eingebüßt,
nun sackten sie sogar weitere 6,7 Prozent hinab. Anteile am Verbund
büßten 2,8 Prozent ein.
Unter den wenigen Gewinnern fanden sich noch Warimpex-Anteile
wieder, nachdem der Immobilienentwickler sich von der Airportcity
St. Petersburg und damit von seinem letzten Projekt in Russland
getrennt hat.
spa/sto
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Autor: - APA/spa/sto
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