ROUNDUP: Starke Auftragslage bei Maschinenbauer Dürr - Homag schwächelt |
07.11.2024 10:25:00 |
BIETIGHEIM-BISSINGEN (dpa-AFX) - Der Maschinenbauer und
Autozulieferer Dürr hat sich trotz der anhaltenden
Schwäche bei seinem Holverarbeitungsspezialisten Homag im
vergangenen Quartal besser geschlagen als gedacht. Die Schwaben
profitierten von der Übernahme des Automatisierungstechnikers BBS
Automation und zogen trotz der Flaute in der Autoindustrie weiter
kräftig Bestellungen an Land. Auf Jahressicht soll der
Auftragseingang nun auf rund 5 Milliarden Euro anschwellen und damit
am oberen Ende der Prognosespanne liegen. "Aus heutiger Sicht werden
wir alle Jahresziele trotz des herausfordernden Umfelds sicher
erreichen", sagte Konzernchef Jochen Weyrauch laut Konzernmitteilung
vom Donnerstag.
An der Börse gehörte die Aktie am Vormittag mit mehr als sieben
Prozent zu den Favoriten im SDax .
Beim Umsatz hält das Management allerdings nur noch die untere
Hälfte der bisherigen Bandbreite von 4,7 bis 5 Milliarden Euro für
wahrscheinlich, nachdem im dritten Quartal der Erlös mit 1,16
Milliarden Euro auf dem Vorjahresniveau stagnierte. Dagegen schwoll
der Auftragseingang im Vorjahresvergleich um rund ein Drittel auf
gut 1,2 Milliarden Euro an.
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern
(bereinigtes Ebit) sank jedoch vor allem wegen des Ergebniseinbruchs
bei Homag um gut ein Fünftel auf 65,1 Millionen Euro. Damit schlug
sich Dürr aber immerhin besser als von Analysten gedacht.
Nach Steuern verdiente der Konzern im dritten Quartal noch 40,4
Millionen Euro, nach 46,9 Millionen Euro vor einem Jahr. Hier
schlugen höhere Sonder- und Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit der
Übernahme von BBS Automation durch. Dürr konnte diese Belastungen
aber teilweise durch einen Gewinn aus der Veräußerung des dänischen
Befülltechnik-Spezialisten Agramkow abfedern.
Der Konzern steckt aktuell im Umbau, der Agramkow-Verkauf und die
BBS-Übernahme sind Teil der strategischen Fokussierung auf das
Kerngeschäft mit der Autoindustrie. Dazu will Dürr Anfang 2025 auch
seinen Lackieranlagenbau mit dem Bereich Application Technology im
neuen Geschäftsbereich Automotive zusammenführen. Die BBS Automation
stärkt wiederum den Bereich Automatisierungstechnik und dürfte sich
nach Konzernangaben positiv auf die Umsatz- und die
Auftragsentwicklung im Gesamtjahr 2024 auswirken.
Unterdessen kämpft der Holzbearbeiter Homag weiterhin mit einer
Marktschwäche. Nach drei Quartalen liegt zwar auch dort der
Auftragseingang über dem Vorjahr, "eine wirkliche Erholung im
Geschäft mit Möbel- und Holzhausherstellern ist aber noch nicht
spürbar", hieß es von Dürr dazu.
Dürr hat inzwischen mit einer Kürzung der Belegschaft reagiert. Ende
September zählte der Konzern noch knapp 19.900 Beschäftigte, ein
Rückgang von rund vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei Homag
wurden 350 Stellen in Deutschland auf Basis freiwilliger
Vereinbarungen abgebaut. Zudem fielen rund 180 Stellen durch den
Verkauf von Agramkow aus dem Konzern.
Der Umbau äußert sich nach Konzernangaben inzwischen auch in einer
von Quartal zu Quartal wieder anziehenden Profitabilität. Im
vergangenen Jahresviertel lag die um Sondereffekte bereinigte
operative Marge (Ebit) bei 5,6 Prozent, während für die ersten neun
Monate 5,2 Prozent zu Buche standen. Für das Gesamtjahr liegt der
Zielkorridor bei 4,5 bis 6 Prozent, im Jahr 2023 hatte die Marge bei
6,1 Prozent gelegen. Nach Steuern will Dürr unverändert in diesem 90
bis 150 Millionen Euro verdienen, nach gut 110 Millionen Euro im
Vorjahr./tav/niw/mis
ISIN DE0005565204
AXC0177 2024-11-07/10:25
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Autor: - dpa-AFX
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