WOCHENAUSBLICK: Unsicherheit nach Trump-Wahl und Ampel-Ende bleibt erhalten |
08.11.2024 15:56:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach ereignisreichen Tagen wird dem Dax
in der neuen Woche ein Durchschnaufen wohl verwehrt
bleiben. Die Unsicherheit mit Blick auf das Ergebnis der
US-Präsidentschaftswahl und das Ende der Ampel-Koalition in
Deutschland dürfte anhalten, da viele Fragen über die künftige
Wirtschaftspolitik der Vereinigten Staaten und die politische
Entwicklung hierzulande offen bleiben.
Nachdem Donald Trump die US-Wahlen unerwartet deutlich gewonnen
hatte, nahmen die sogenannten "Trump-Trades" an den Finanzmärkten
Fahrt auf. So kam es bei US-Aktien, Anleihenrenditen,
Kryptowährungen und beim US-Dollar zu deutlichen Anstiegen. Dagegen
bewegte sich der deutsche Aktienmarkt bei stärkeren Schwankungen
seitwärts. Denn die mit Trump drohenden höheren US-Importzölle
dürften die Gewinnaussichten exportorientierter Branchen eintrüben.
Positiv aufgenommen hingegen wurde hierzulande das Ende der
Ampel-Regierung in Berlin. Dahinter "steckte die Hoffnung, dass eine
neue Regierung endlich die deutsche Wirtschaftsmisere auflöst",
bemerkte Dekabank-Chefvolkswirt Ulrich Kater. Allerdings wird es bis
zur Bildung einer neuen, handlungsfähigen Regierung aus heutiger
Sicht wohl noch Monate dauern. "Bis dahin bleibt das Land politisch
gelähmt in einem schwierigen Umfeld, auch angesichts der
Belastungen, die aus den USA kommen könnten", sagte
Helaba-Devisenstratege Christian Apelt fest.
Angesichts der politischen Ereignisse ging der jüngste Reigen an
Zentralbank-Entscheidungen ein wenig unter. Die US-Notenbank Fed
senkte ihren Leitzins wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte und dürfte
ihren Lockerungskurs vorerst beibehalten. Auch die Bank of England
reduzierte die Zinsen in dieser Höhe. Die Notenbank in Schweden
senkte den Leitzins gar um 0,50 Prozentpunkte.
Spannend werden dürfte, ob sich die US-Aktienrally in der neuen
Woche fortsetzt. "Da die Republikaner wahrscheinlich die Mehrheit
sowohl im US-Senat als auch im US-Repräsentantenhaus haben werden,
dürfte Donald Trump gute Chancen haben, seine Pläne, die
US-Unternehmenssteuern von 21 Prozent auf 15 Prozent zu senken,
umzusetzen", glaubt Commerzbank-Finanzanalyst Andre Sadowsky. Dies
wäre weiterer Rückenwind für den Gewinntrend der US-Unternehmen.
Aus Konjunktursicht geht es in der neuen Woche etwas ruhiger zu. Der
Fokus dürfte sich unter anderem auf den deutschen ZEW-Index am
Dienstag richten. In den USA stehen vor allem die Inflationszahlen
am Mittwoch und Donnerstag sowie die Einzelhandelsumsätze und die
Industrieproduktion am Freitag auf der Tagesordnung.
Ebenfalls am Freitag kommen aus China Daten zur Industrieproduktion
und zu den im Mittelpunkt stehenden Einzelhandelsumsätzen. "China
hat weltweit eine der niedrigsten Konsumquoten und ist daher stark
abhängig von der Auslandsnachfrage", betonte Edgar Walk,
Chefvolkswirt bei Metzler Asset Management. Er geht davon aus, dass
die staatlichen chinesischen Stimulus-Maßnahmen bisher noch nicht
ausgereicht haben, den Konsum nennenswert zu beleben.
"Vor diesem Hintergrund bestehen hohe Erwartungen, dass die
chinesische Regierung noch einmal deutlich nachlegt. Zumal nach dem
Wahlausgang in den USA eine Verschärfung des Handelskriegs zwischen
USA und China droht und die chinesische Wirtschaft davon hart
getroffen werden könnte. Dies spricht eher für einen größeren
Stimulus", erwartet Walk.
Neben Politik, Geldpolitik und Konjunktur dürften auch die
Unternehmenszahlen das Marktgeschehen in der neuen Woche
beeinflussen. Unter anderem stehen am Montag die Quartalsberichte
der Dax- und MDax -Werte Continental ,
Hannover Rück , Stabilus und Hypoport
auf der Agenda. Am Dienstag folgen unter anderem
Bayer , Brenntag , Infineon
, Jenoptik , United Internet
und Jungheinrich .
Für Mittwoch sind vorgesehen: TAG Immobilien , Allianz
, RWE , Siemens Energy ,
Ströer , RTL und Porsche SE
. Und am Donnerstag berichten unter anderem Aroundtown
, Bilfinger , Deutsche Telekom
, Eon , Merck KGaA , K+S
, Siemens und Talanx
über ihre Geschäftsentwicklung./edh/jsl/he
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008
AXC0188 2024-11-08/15:56
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Autor: - dpa-AFX
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