Aktien Frankfurt: Schwach - Kurseinbrüche nach Zahlen, Rheinmetall auf Rekord |
12.11.2024 12:00:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem starken Wochenstart hat der Dax
am Dienstag wieder nachgegeben. Der deutsche
Leitindex bleibt in Sichtweite seines Rekords vom Oktober auf
Richtungssuche. Die von vielen Investoren erhoffte Jahresendrally
lässt noch auf sich warten.
Am Mittag lag der Dax rund ein Prozent im Minus bei 19.261 Punkten.
Am Montag hatte er sich einmal mehr an der Hürde von 19.500 Punkten
festgelaufen. Der MDax sank derweil 1,1 Prozent auf
26.689 Punkte. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 gab
ein Prozent nach.
Das Handelsgeschehen bleibt von der Berichtssaison geprägt, auch
wenn es abseits genügend politische Themen gibt. Am Dienstag gab es
vor allem auf angepasste Prognosen einige heftige Kursreaktionen.
Bayer fielen im Dax mit prozentual zweistelligem Kursrutsch auf,
United Interet erwischte es im MDax und im Nebenwerteindex SDax gab
es gleich mehrere Kandidaten.
Bayer landeten mit bis zu 14 Prozent Minus auf dem tiefsten Niveau
seit 20 Jahren und kosteten den Dax über 20 Punkte. Die Leverkusener
stapelten angesichts weiter trägen Agrargeschäfts für das Gesamtjahr
tiefer. Analyst Richard Vosser von der Investmentbank JPMorgan sieht
mehr als fünf Prozent Korrekturbedarf für den Ergebniskonsens - auch
bereits für 2025. Die überraschende Vertragsverlängerung mit dem
Finanzchef Wolfgang Nickl half den Aktien nicht.
United Internet blieben mit minus 16 Prozent nur
haarscharf über ihrem Jahrestief. Deutlich höhere Ausgaben für den
Aufbau des vierten Mobilfunknetzes in Deutschland belasten den
operativen Gewinn. Die Aktien ihrer Töchter 1&1 und
Ionos verloren im SDax etwas weniger deutlich.
Hier ragten Cancom, SAF-Holland und Verbio negativ heraus. Cancom
landeten mit minus 16 Prozent auf einem Tief seit fast acht Jahren.
Der IT-Dienstleister strich seine Jahresziele wegen neuer
politischer Unsicherheiten vor allem in seinen Kernmärkten
Deutschland und Österreich zusammen. Papiere des Branchenkollegen
Bechtle hielten sich vergleichsweise gut. Sie hatten
bereits im Oktober ihr Jahresziel einkassiert und haben 2024 wie nun
auch Cancom über ein Viertel an Wert eingebüßt.
Der Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland kappte nach einem
enttäuschenden dritten Quartal seine Umsatzerwartungen, der
Biokraftstoffhersteller Verbio startete mit einem Verlust ins neue
Geschäftsjahr.
Deutliche Kursschwankungen gab es im Dax bei Infineon
nach dem skeptischen Konzernausblick. Die Papiere des Chipkonzerns
erholten sich nach ihrem schwachen Start vom Tagestief und
kletterten ins Plus mit zuletzt 5 Prozent. Damit scheint sich die
Meinung durchzusetzen, dass man mit dem avisierten leichten
Umsatzrückgang für 2025 ausreichend tief gestapelt hat.
Infineon an der Dax-Spitze konnten nur noch Rheinmetall mit einem
frischen Rekord einigermaßen folgen. Die Tagesgewinne von Siemens
Energy schmolzen bis zum Mittag zusammen. Rheinmetall
und Siemens Energy sind die Dax-Highflyer des laufenden Jahres.
Siemens Energy haben sich als Profiteur der Energiewende 2024 mehr
als verdreifacht, Rheinmetall im Zuge der strukturellen
Wiederaufrüstungsfantasie derweil verdoppelt./ag/stk
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0220 2024-11-12/12:00
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Autor: - dpa-AFX
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