Chemiebranche senkt Geschäftsausblick - Beschäftigung stabil |
13.11.2024 10:06:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - In der deutschen Chemie- und Pharmaindustrie
kommt die erhoffte Erholung nur schwer in Gang. Angesichts der
schwachen Wirtschaft erwartet der Verband der Chemischen Industrie
(VCI) nur noch ein gedämpftes Produktionswachstum von zwei Prozent
im laufenden Jahr. Zugleich soll der Umsatz um zwei Prozent sinken.
Viele Industriekunden drosselten ihre Produktion, damit sank auch
die Nachfrage nach chemischen Erzeugnissen, erklärte der
Branchenverband in Frankfurt. Hinzu kämen schwache Pharmageschäfte
auf ausländischen Märkten. Zuvor hatte der VCI erwartet, dass der
Branchenumsatz dieses Jahr um 1,5 Prozent zulegt und die Produktion
um 3,5 Prozent.
Trotz des Drucks blieb die Beschäftigung zuletzt stabil bei rund 480
000 Menschen hierzulande. Während einige Chemieunternehmen Jobs
abbauen, wachse die Belegschaft in Teilen der Pharmabranche, hieß
es.
Forderungen an neue Bundesregierung
"Die Krise ist weitgehend hausgemacht", kritisierte
VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup. Er forderte
niedrigere Energiepreise sowie weniger Bürokratie und Steuern. "Auch
mit Blick auf die USA muss eine neue Bundesregierung nun dringend
für bessere Rahmenbedingungen sorgen."
Die Chemie ist die drittgrößte Industriebranche in Deutschland nach
dem Auto- und Maschinenbau. Sie leidet schon länger unter den im
internationalen Vergleich hohen Energiepreisen und der schwachen
Konjunktur. Im vergangenen Jahr musste die energieintensive Branche
bereits einen Produktionsrückgang von elf Prozent verkraften.
Große Chemiekonzerne in der Krise
Im dritten Quartal ging die Produktion der Chemie- und Pharmabranche
um 2,7 Prozent zum Vorquartal zurück, der Umsatz sank um 2,5
Prozent. Gemessen am Vorjahreszeitraum wuchs die Herstellung bei
schwacher Kapazitätsauslastung minimal (plus 0,1 Prozent).
Viele Chemieunternehmen stecken in der Krise. Branchenprimus BASF
hat mehrere Sparprogramme mit weitreichendem
Stellenabbau aufgelegt, die Dividende wird gekürzt. Zugleich sollen
Geschäftsteile verkauft werden und die Agrarsparte an die Börse
gehen. Die Stilllegung weiterer Chemieanlagen in Stammwerk
Ludwigshafen schließt BASF nicht aus. Auch der Essener
Spezialchemiekonzern Evonik baut Stellen
ab./als/DP/jha
ISIN DE0006599905 DE000BASF111 DE0005470405 DE000WCH8881 DE000EVNK013
AXC0138 2024-11-13/10:06
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Autor: - dpa-AFX
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