ROUNDUP: Hohe Rüstungsnachfrage stützt Panzergetriebehersteller Renk |
13.11.2024 12:45:00 |
AUGSBURG (dpa-AFX) - Der Panzergetriebe-Hersteller Renk
profitiert von der anhaltend hohen Nachfrage nach
Rüstungsgütern. Umsatz und operatives Ergebnis stiegen in den ersten
neun Monaten, dabei lief es im vergangenen Jahresviertel für die
Augsburger noch besser als am Markt gedacht. "Mit dem dritten
Quartal haben wir unsere Position in einem wachsenden Markt weiter
gefestigt und die Weichen für ein starkes Jahresergebnis gestellt",
sagte Konzernchefin Susanne Wiegand zur Zahlenvorlage am Mittwoch.
Zudem sitzt das Management auf einem rekordhohen Auftragsbestand von
4,8 Milliarden Euro. Das Management sieht sich auf dem Weg zu seinen
Jahresprognosen - diese hält mancher Analyst allerdings für
ambitioniert.
An der Börse schwankte der Kurs der im SDax notierten
Aktie zwischen Gewinnen und Verluste. Zuletzt ging es um gut ein
halbes Prozent nach oben. Seit seinem Börsengang im Februar hat Renk
dort trotz der vielen kriegerischen Auseinandersetzungen in der Welt
weniger profitiert als Konkurrenten. So hat die Aktie vom bisherigen
Rekordhoch bei knapp 40 Euro Anfang April rund die Hälfte eingebüßt.
Aktuell liegt das Papier weniger als einen Euro über dem Schlusskurs
zur Erstnotiz.
Dagegen hat sich der Aktienkurs des Rüstungskonzerns Rheinmetall
im bisherigen Jahresverlauf nahezu verdoppelt, und
auch Branchenkollege Hensoldt kommt auf einen
ansehnlichen Kursgewinn von gut 44 Prozent in diesem Jahr.
Nach Ansicht von Analysten können sich Renks Ergebnisse im dritten
Quartal aber sehen lassen. Vor Zinsen, Steuern und
Firmenwertabschreibungen habe der Konzern deutlich mehr verdient als
gedacht, schrieb David Perry von der US-Bank JPMorgan. Allerdings
seien die Erwartungen auch niedrig gewesen, da Renk bereits vor
einem klar rückläufigen Ergebnis in seinem Marine- und
Industriegeschäft gewarnt habe.
Der Konzern brauche nun einen gewaltigen Schritt vorwärts im vierten
Quartal, um im August angehobenen Gewinnziele für das Gesamtjahr
noch zu schaffen, konstatierte der Experte. Perry sieht jedoch
Potenzial für die allgemeinen Rüstungsausgaben in Europa angesichts
der Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. Denn Trump
fordert höhere Rüstungsausgaben der Nato-Partner.
Seit dem Sommer hält der Renk-Vorstand beim bereinigten Ergebnis vor
Steuern und Zinsen (bereinigtes Ebit) einen Anstieg auf 175 bis 190
Millionen Euro für realistisch, nach 150 Millionen Euro im
vergangenen Jahr. Nach den ersten neun Monaten 2024 lag diese
Kennziffer bei 112 Millionen Euro, das waren im Vorjahresvergleich 8
Prozent mehr.
Den Erlös konnte Renk noch deutlicher steigern: um fast ein Fünftel
auf 778 Millionen Euro. Dabei sorgt nach Unternehmensangaben der
aktuelle "Rüstungssuperzyklus" vor allem im Wartungsgeschäft und in
der Sparte für Fahrzeugmobilitätslösungen (VMS) für anhaltenden
Auftrieb.
In dem Geschäftsbereich kletterten im vergangenen Quartal Umsatz und
operatives Ergebnis deutlich. "Die Nachfrage nach Lösungen für die
militärische Mobilität war besonders hoch, unterstützt durch
umfangreiche Aftermarket-Aktivitäten", hieß es vom Konzern. Zudem
hätten Effizienzsteigerungen im Augsburger Werk für eine verbesserte
Profitabilität der Sparte gesorgt.
Konzernweit sank die bereinigte operative Marge (bereinigte
Ebit-Marge) jedoch auf 14,4 Prozent nach 15,9 Prozent ein Jahr
zuvor. Die Auflösung von Gewährleistungsrückstellungen hatte damals
noch positiv gewirkt.
Unter dem Strich schlug zudem der Fiskus zu: Wegen deutlich höherer
Ertragssteuern musste Renk einen kräftigen Gewinneinbruch hinnehmen.
Das Nachsteuerergebnis sank auf 7 Millionen Euro, ein Jahr zuvor
waren es noch 18,9 Millionen Euro gewesen./tav/mne/mis
ISIN DE000RENK730
AXC0193 2024-11-13/12:45
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Autor: - dpa-AFX
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