ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Deutliche Verluste - London hält sich besser |
19.11.2024 18:27:00 |
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas zuletzt etwas stabilisierte
Börsen sind am Dienstag überwiegend unter Druck geraten. Der
EuroStoxx 50 sackte im Handelsverlauf angesichts von
Konjunktur- und politischen Sorgen sowie Kursverlusten von
Indexschwergewichten bis auf knapp 4.689 Punkte ab, was den
niedrigsten Stand seit Mitte August bedeutete.
Am Ende behauptete sich der Eurozonen-Leitindex mit einem Minus von
0,82 Prozent auf 4.751,23 Punkte immerhin etwas darüber. Ihn stützte
die Marktentwicklung in New York, wo der US-Leitindex Dow Jones
Industrial sein anfängliches Minus verringerte und
das Tech-Barometer Nasdaq 100 in positives Terrain
drehte. Der schweizerische SMI blieb mit einem
Kursrückgang um 0,84 Prozent auf 11.541,43 Punkte letztlich
ebenfalls über seinem August-Tief. Der britische FTSE 100
sank lediglich um 0,13 Prozent auf 8.099,02 Zähler.
"Die Marktteilnehmer beginnen, die sich langsam verändernde
politische Situation in die Aktienkurse der Unternehmen einfließen
zu lassen", merkte Marktexperte Andreas Lipkow mit Blick auf die
künftige US-Regierung unter Präsident Donald Trump an. "Daher stehen
die europäischen Unternehmen eher mit dem Rücken zur Wand."
Zudem hole der Krieg in der Ukraine die Börsen wieder ein, ergänzte
Analyst Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets. Er verwies
auf eine mögliche Eskalation, nachdem es der scheidende US-Präsident
Joe Biden der Ukraine erlaubt hat, mit weitreichenden amerikanischen
Waffen auch Ziele auf russischem Boden anzugreifen.
Dazu stieg die Inflation in der Eurozone im Oktober wieder merklich
an. Die Verbraucherpreise legten um 2 Prozent im Vergleich zum
entsprechenden Vorjahresmonat zu, womit eine erste Schätzung wie von
Volkswirten erwartet bestätigt wurde. Im September hatte die
Inflationsrate nur bei 1,7 Prozent gelegen.
Besonders deutliche Kursverluste erlitten am Dienstag neben den
Banken die exportabhängigen Auto- und
Luxusgüterhersteller. Im EuroStoxx 50 ging es für Schwergewicht LVMH
um 1,9 Prozent bergab, während die Titel der
Konkurrenten Kering und Richemont um
2,2 beziehungsweise 1,9 Prozent verloren. An den Märkten gibt es
Sorgen, dass sich das wirtschaftspolitische Umfeld verschärfen
könnte. "Die neue politische Ausrichtung in den USA hält viele
potenzielle Unwägbarkeiten parat, die derzeit im vollen Umfang nicht
abschätzbar sind", so Marktexperte Lipkow.
Bei SMI-Schwergewicht Nestle mussten die Anleger
einen Kursrückgang von 1,9 Prozent verkraften. Damit setzten die
Aktien ihren Abwärtstrend fort und waren so billig wie zuletzt im
Sommer 2018. Der Lebensmittelriese will mehr in Marketing
investieren und die Kosten senken. Den Ausblick für das laufende
Jahr bestätigten die Schweizer, senkten aber die Mittelfristziele
für organisches Umsatzwachstum und Marge.
Zu den positiven Ausnahmen gehörten die Aktien von Imperial Brands
. Sie zählten mit plus 3,1 Prozent zu den besten
Werten im FTSE 100. Analysten lobten die Geschäftszahlen des
Tabakunternehmens als solide./gl/he
ISIN GB0001383545 EU0009658145 CH0009980894 ES0SI0000005
AXC0291 2024-11-19/18:27
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Autor: - dpa-AFX
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