ROUNDUP 3: Nvidia wächst dank KI-Boom weiter rasant - Aktie springt auf Rekord |
21.11.2024 16:13:00 |
(neu: Kursteil aktualisiert, weitere Analysten-Stimme im letzten
Absatz)
SANTA CLARA (dpa-AFX) - Der KI-Boom ist für den Chip-Konzern Nvidia
zu einer Goldgrube geworden - und das Geschäft wird
immer größer. Im vergangenen Quartal sprang der Umsatz im
Jahresvergleich um 94 Prozent auf 35,1 Milliarden Dollar (33,3 Mrd
Euro) hoch. Der Gewinn wurde auf 19,3 Milliarden Dollar mehr als
verdoppelt, wie das Unternehmen am Mittwoch nach US-Börsenschluss
mitgeteilt hatte. Zugleich hatten sich Anleger eine noch bessere
Prognose für das laufende Quartal erhofft. An der Börse reichte es
am Donnerstag dennoch für ein Allzeithoch.
Die seit kurzem auch im US-Leitindex Dow Jones
gelisteten Scheine zogen kurz nach US-Handelsstart um 0,9 Prozent an
und erreichten zwischenzeitlich bei 152,89 US-Dollar einen
Rekordstand. Der Titel als wertvollstes Unternehmens der Welt
bestätigte sich damit einmal mehr. Allein im laufenden Jahr hat sich
die Aktie im Wert fast verdreifacht und Nvidia bringt so
mittlerweile rund 3,6 Billionen US-Dollar Börsenwert auf die Waage.
Dahinter rangiert Apple mit 3,4 Billionen Dollar.
Schlüsselrolle für KI-Software
Nvidias Chip-Systeme werden rund um die Welt für das Training von
Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz verwendet. Schwergewichte
wie Google und der Facebook-Konzern Meta
füllen ganze Rechenzentren damit - aber auch
KI-Start-ups wie die ChatGPT-Erfinderfirma OpenAI setzen darauf.
Diese Schlüsselposition lässt das Geschäft von Nvidia immer weiter
wachsen.
Allein im vergangenen Quartal sprang Nvidias Umsatz bei Technik für
Rechenzentren im Jahresvergleich um 112 Prozent auf 30,8 Milliarden
Dollar hoch. Das lag über den Erwartungen der Analysten.
Nächste Chip-Generation auf dem Weg
Im laufenden Vierteljahr will Nvidia erste Systeme mit dem neuen
Chip "Blackwell" an die Kunden liefern. Zugleich schränkte der
Konzern ein, dass die Nachfrage sowohl nach "Blackwell"-Prozessoren
als auch nach der aktuellen Generation mit dem Namen "Hopper" das
Angebot noch in mehreren Quartalen übersteigen werde.
Der Übergang zur neuen Generation könnte nach Einschätzungen von
Analysten die Margen von Nvidia negativ beeinflussen. Sie können
sich gut vorstellen, dass der Konzern bei Blackwell den Preis etwas
weniger aggressiv ansetzt, um die Akzeptanz bei den Kunden zu
erhöhen und den Wettbewerb in Schach zu halten.
Nvidia-Chef erwartet KI-Revolution
Börsen-Händler reagierten entspannt: Das vergangene Quartal sei
ohnehin keines gewesen, indem erwartet worden wäre, dass Nvidia die
Erwartungen sprengen würde. Und auch die Aussagen des Managements in
der Investoren-Konferenz hätten keinen Anlass zur Sorge gebracht,
hieß es am Markt.
Nvidia-Chef Jensen Huang sieht die Computer-Welt erst am Anfang des
Umbruchs hin zu Künstlicher Intelligenz und lernenden Maschinen. Man
sei auf dem Weg in eine Zukunft, in der Programme eigenständig
Aufgaben erfüllen und Beschäftigte von "KI-Kollegen" und Robotern
unterstützt würden. Das alles führe zu einem großangelegten Umbau
der Rechenzentren.
Von Grafik-Karten zu KI-Dominanz
Noch vor einigen Jahren war Nvidia vor allem Gamern als Anbieter von
Grafikkarten ein Begriff. Doch dann stellte sich heraus, dass sich
die Technik dahinter auch hervorragend für Anwendungen mit
Künstlicher Intelligenz eignet.
Damit hatte Nvidia einen entscheidenden Vorsprung, als der aktuelle
KI-Boom mit der Veröffentlichung des Chatbots ChatGPT vor rund zwei
Jahren Fahrt aufnahm. Chip-Rivalen wie AMD und Intel
liegen weit zurück. So stellt sich AMD für dieses
Jahr auf Erlöse von rund fünf Milliarden Dollar mit KI-Chips ein.
Verhaltene Quartalsprognose
Für das laufende Vierteljahr sagte Nvidia einen Umsatz von 37,5
Milliarden Dollar voraus - mit der Einschränkung, dass er um zwei
Prozent höher oder niedriger ausfallen könne. Das entsprach in etwa
den Markterwartungen. Einige Analysten hatten sich jedoch eine noch
bessere Prognose erhofft. Es gebe "Aufwärtspotenzial", nannten es
die Experten von der UBS.
Abgesehen von der verhaltenen Prognose, lieferte der Quartalsbericht
nach Ansicht der Analysten von Bernstein allerdings auch weiteren
Anlass für Kritik: Sie verwiesen darauf, dass die Bruttomarge Anfang
des kommenden Jahres weiter zurückgehen könnte. Zudem habe die
Nachfrage nach Netzwerkanbindungen geschwächelt.
Unter dem Strich waren sich die meisten Marktexperten einig: Die
Aussichten für die Geschäfte von Nvidia sollten weiterhin positiv
bleiben, angesichts des massiven Wachstums und des geringen
Wettbewerbs. Die Zeichen stünden gut für ein starkes Jahr 2025,
schrieb etwa Analyst Vivek Arya von der US-Investmentbank Bank of
America (BofA)./so/lew/he
ISIN US67066G1040
AXC0222 2024-11-21/16:13
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Autor: - dpa-AFX
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