Aktien Frankfurt: Dax holt etwas auf - Zinsfantasie nach trüben Wirtschaftsdaten |
22.11.2024 14:49:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am
Freitagnachmittag nach wechselhaftem Verlauf wieder die Richtung
nach vorne eingeschlagen. Zuvor hatten trübe Wirtschaftsdaten aus
der Eurozone belastet.
Mit einem Plus von zuletzt 0,51 Prozent blieb der deutsche Leitindex
am Nachmittag mit 19.243,31 Punkten klar über der runden
19.000er-Marke, die er im Wochenverlauf zeitweise unterschritten
hatte. Aktuell steuert das Barometer auf ein knappes Wochenplus zu.
Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen gewann am
Freitag 0,85 Prozent auf 26.087,69 Punkte. Für den Eurozonen-Index
EuroStoxx 50 ging es um 0,4 Prozent hoch. Die Lage an
den Börsen bleibe aber fragil, hieß es im aktuellen Börsenbrief
Fuchs-Kapital. Die Autoren verwiesen insbesondere auf Risiken durch
eine Eskalation des Ukraine-Krieges.
Im Euroraum hatte sich die Unternehmensstimmung im November
unerwartet eingetrübt. Der Gesamtindikator fiel unter die
Expansionsschwelle von 50 Punkten. Es wird damit ein Rückgang der
wirtschaftlichen Aktivitäten signalisiert. Besonders deutlich trübte
sich die Stimmung im Dienstleistungssektor ein.
"Viel schlimmer hätte es kaum kommen können", sagte Cyrus de la
Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank. Er verwies auf die
politische Unsicherheit in Deutschland und Frankreich sowie die Wahl
von Donald Trump zum US-Präsidenten. "Man fährt nur noch auf Sicht."
Die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) hätten bisher
noch keine Trendwende bewirkt, ergänzte Johannes Mayr, Chefvolkswirt
beim Vermögensverwalter Eyb & Wallwitz. "Und der geopolitische
Gegenwind wird 2025 wohl noch deutlich stärker. Auch deshalb wird
die EZB die Zinsen weiter senken."
Von dieser Aussicht profitierten am Freitag Immobilienwerte, während
Aktien von Banken das Nachsehen hatten. Vonovia
gewannen im Dax 4,6 Prozent, im MDax verteuerten sich
TAG Immobilien sowie LEG um jeweils
etwa 5,5 Prozent. Deutsche Bank und Commerzbank
lagen im Dax hinten mit Abschlägen von 3,2
beziehungsweise 2,9 Prozent.
Oben im Leitindex gewannen die Titel des Chemikalienhändlers
Brenntag nach einer Kaufempfehlung der Berenberg Bank
5 Prozent. Nach dem schwachen Jahresverlauf sei nun der Zeitpunkt
zum Einstieg gekommen, hieß es. Mit einem Plus von ebenfalls 5
Prozent stemmten sich die Anteile des Laborzulieferers Sartorius
gegen ihre Kursschwäche seit Mitte Oktober.
Ein beschlossenes Aktienrückkaufprogramm trieb im Nebenwerteindex
SDax PVA Tepla an. Die Papiere des
Technologie-Unternehmens gewannen 11,5 Prozent.
Der Evotec -Aktienkurs brach um fast ein Fünftel ein,
nachdem Branchenkollege Halozyme eine Übernahmeoffete für das
Biotechunternehmen zurückgezogen hatte.
Die schwachen Daten aus der Eurozone drückten den Euro
einstweilen unter 1,04 US-Dollar. Am Nachmittag wurde
die Gemeinschaftswährung zu 1,0413 Dollar gehandelt. Die EZB hatte
den Referenzkurs zuletzt am Donnerstag auf 1,0526 Dollar
festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg der Rentenindex Rex um 0,42
Prozent auf 126,76 Punkte. Die Umlaufrendite fiel im Gegenzug von
2,26 Prozent am Vortag auf 2,18 Prozent. Der Bund-Future
gewann 0,63 Prozent auf 133,17 Punkte./ajx/mis
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0165 2024-11-22/14:49
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Autor: - dpa-AFX
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