ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax fester - Zinsfantasie sorgt für Wochenplus |
22.11.2024 18:09:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag fester
geschlossen. Unerwartet schwache Wirtschaftsdaten aus den USA und
der Eurozone schürten Hoffnungen auf weitere und stärkere
Zinssenkungen dies- und jenseits des Atlantik. Die Lage an den
Börsen bleibe aber fragil, hieß es im aktuellen Börsenbrief
Fuchs-Kapital. Die Autoren verwiesen insbesondere auf Risiken durch
eine Eskalation des Ukraine-Krieges.
Der Leitindex Dax schloss nahe seines Tageshochs mit
einem Plus von 0,92 Prozent bei 19.322,59 Punkten und schaffte damit
einen Wochengewinn von rund 0,6 Prozent. Der MDax der
mittelgroßen Börsenunternehmen gewann am Freitag 1,21 Prozent auf
26.180,20 Punkte.
Auch an den anderen wichtigen europäischen Börsen ging es nach oben.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte um rund
0,7 Prozent auf 4.789 Punkte zu. In der Schweiz und Großbritannien
wurden noch deutlichere Zuwächse verbucht. In den USA gewann der Dow
zuletzt 0,6 Prozent.
Die Stimmung der US-Verbraucher hellte sich im November weniger als
erwartet auf. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima
stieg zum Vormonat um 1,3 Punkte auf 71,8 Punkte. Dies ist der
höchste Wert seit April. Volkswirte hatten allerdings mit 73,9
Punkten gerechnet.
Im Euroraum trübte sich die Unternehmensstimmung im November
unerwartet ein. Der Gesamtindikator fiel unter die
Expansionsschwelle von 50 Punkten, was einen Rückgang der
wirtschaftlichen Aktivitäten signalisiert. Die Zinssenkungen der
Europäischen Zentralbank (EZB) hätten bisher noch keine Trendwende
bewirkt, bemerkte Johannes Mayr, Chefvolkswirt beim
Vermögensverwalter Eyb & Wallwitz. "Und der geopolitische Gegenwind
wird 2025 wohl noch deutlich stärker. Auch deshalb wird die EZB die
Zinsen weiter senken."
Von dieser Aussicht profitierten am Freitag vor allem die
Immobilienwerte, während Aktien von Banken das Nachsehen hatten.
Vonovia gewannen im Dax 4,8 Prozent, im MDax
legten TAG Immobilien und LEG
um 6,0 beziehungsweise 5,8 Prozent zu. Deutsche Bank
und Commerzbank lagen im Dax mit
Abschlägen von 2,9 beziehungsweise 1,5 Prozent am Indexende.
Weit oben im Leitindex gewannen die Titel des Chemikalienhändlers
Brenntag nach einer Kaufempfehlung der Berenberg Bank
4,4 Prozent. Nach dem schwachen Jahresverlauf sei nun der Zeitpunkt
zum Einstieg gekommen, hieß es.
Die Aktien von Sartorius stoppten ihren wochenlangen
Abwärtstrend und erholten sich um 3,5 Prozent. Seit Mitte Oktober
hatten sie rund ein Viertel verloren. Im bisherigen Jahresverlauf
gehören die Titel der Göttinger mit minus 36 Prozent zu den
schwächsten Aktien im Dax.
Die Aktien von Evotec brachen nach einem
zurückgezogenen Übernahmeangebot des US-Wirkstoffforschers Halozyme
ein und verloren letztlich 15,6 Prozent auf 8,50
Euro. Die Amerikaner hatten den Hanseaten ein unverbindliches
Angebot von 11 Euro je Aktie unterbreitet.
Ein beschlossenes Aktienrückkaufprogramm trieb im Nebenwerteindex
SDax PVA Tepla an. Die Papiere des
Technologie-Unternehmens gewannen fast 15 Prozent.
Die schwachen Daten aus der Eurozone drückten den Euro
am Vormittag auf den tiefsten Stand seit fast zwei
Jahren. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,0395 Dollar
gehandelt. Die EZB hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0412
Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg der Rentenindex Rex um 0,42
Prozent auf 126,76 Punkte. Die Umlaufrendite fiel im Gegenzug von
2,26 Prozent am Vortag auf 2,18 Prozent. Der Bund-Future
gewann 0,61 Prozent auf 133,15 Punkte./edh/he
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0225 2024-11-22/18:09
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Autor: - dpa-AFX
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