ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Ankündigung von US-Zöllen sorgt für Dämpfer |
26.11.2024 09:57:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Donald Trumps Ankündigung von Zöllen hat am
Dienstag für Ernüchterung auf dem deutschen Börsenparkett gesorgt.
"Damit sind die Vorstellungen vieler Marktteilnehmer zunichtegemacht
worden, dass die Handelspolitik der USA gemächlicher ausfallen
würde", kommentiert Experte Andreas Lipkow.
Der Dax fiel in der ersten Handelsstunde um 0,75
Prozent auf 19.258,83 Punkte. Davor hatte der Leitindex eine
dreitägige Gewinnserie hingelegt und sich seinem Rekordhoch von
19.674 Punkten aus dem Oktober bis auf rund ein Prozent genähert.
Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen verlor am
Dienstagvormittag 0,72 Prozent auf 26.279,86 Punkte. Für den
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es nach der
jüngsten Erholung um fast ein Prozent bergab.
Noch zu Wochenbeginn war die Nominierung des als gemäßigt geltenden
Hedgefonds-Managers Scott Bessent zum US-Finanzminister an den
Börsen mit Erleichterung aufgenommen worden. Doch nun kündigte der
designierte US-Präsident Importzölle auf alle Waren aus Mexiko und
Kanada sowie zusätzliche Zölle auf Waren aus China an.
Da die Märkte einen solchen Schritt schon erwartet und eingepreist
hätten, falle die Reaktion überschaubar aus, schrieb Thomas Altmann,
Leiter des Portfoliomanagements beim Vermögensverwalter QC Partners.
Nach Trumps Wahlsieg hätten sich die Aktienindizes der Länder mit
einem hohen US-Exportanteil schon am schlechtesten entwickelt.
Entwarnung geben wollte der Experte indes nicht: "Sollte es,
insbesondere zwischen den USA und China, zu einem regelrechten
Handelskrieg kommen, dann könnte das empfindliche Folgen für die
Börsen weltweit haben", warnte er.
Am Dienstag litten vor allem die vortags überwiegend freundlichen
Fahrzeughersteller unter Trumps Ankündigung. Am schlimmsten traf es
den Lkw-Bauer Daimler Truck . Dessen Aktien hatten
schon zu Wochenbeginn nicht von der positiven Branchenstimmung
profitiert und büßten nun am Dax-Ende 5,2 Prozent ein. Für
Volkswagen (VW) ging es um 2,5 Prozent bergab, und
die Titel der VW-Nutzfahrzeugholding Traton waren mit
minus 3,7 Prozent einer der größten Verlierer im MDax.
"Gerade die Zölle gegen Mexiko würden auch die deutsche
Automobilindustrie treffen", kommentierte Altmann. "Denn hier wird
häufig in Mexiko produziert, um die fertigen Fahrzeuge anschließend
in die USA zu verkaufen."
Dagegen setzte sich der Triebwerksbauer MTU mit einem
Kursplus von 1,5 Prozent auf 315,50 Euro an die Dax-Spitze. Die
britische Bank Barclays blieb zwar bei ihrer neutralen Einschätzung,
erhöhte aber das Kursziel für die Aktien auf 356 Euro. Europas
Luftfahrtbranche "fliegt höher mit der Dollar-Stärke", schrieb
Analystin Milene Kerner. Sie passte ihre Schätzungen für Airbus
, MTU und Safran an den Auftrieb durch
die starke US-Währung an.
Die Deutsche Telekom bekam durch eine Studie
zumindest moderat positive Impulse. Die Titel gewannen 0,3 Prozent
auf 29,66 Euro, nachdem die Investmentbank Oddo BHF eine
"Outperform"-Empfehlung ausgesprochen und das Kursziel auf 35 Euro
angehoben hatte. Laut Analyst Stephane Beyazian sind einige Sorgen,
die es vor dem Kapitalmarkttag gegeben habe, inzwischen abgehakt.
Dank des Höhenflugs der vergangenen Tage hatte die T-Aktie schon am
Montag den höchsten Stand seit dem Jahr 2001 erreicht. Der
Börsenwert des Unternehmens steuert damit auf 150 Milliarden Euro
zu./gl/jha/
ISIN DE0008469008 EU0009658145 DE0008467416
AXC0080 2024-11-26/09:57
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Autor: - dpa-AFX
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