Analyse: Gewinn deutscher Autobauer bricht um Hälfte ein |
30.11.2024 10:14:00 |
STUTTGART (dpa-AFX) - Die Krise der drei deutschen Autohersteller
nimmt weiter an Fahrt auf. Von Juli bis September lag der operative
Gewinn (Ebit) von Volkswagen , BMW und
Mercedes-Benz bei rund 7,1 Milliarden Euro - und
brach damit im Vergleich zum dritten Quartal 2023 um annähernd die
Hälfte ein. Der Umsatz sank um fast sechs Prozent auf 145,4
Milliarden Euro. Das geht aus einer Analyse hervor, für die die
Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY die Finanzkennzahlen der 16
weltweit größten Autohersteller aufgewertet hat.
Für die deutschen Autobauer sah bereits das erste Halbjahr alles
andere als rosig aus: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging der
Gewinn um 18 Prozent zurück, der Umsatz sank leicht um 0,4 Prozent.
Vor allem hinter den drei Unternehmen liegt nach Angaben von
EY-Marktbeobachter Constantin Gall ein "rabenschwarzes Quartal". Die
Rekorde der Nach-Corona-Jahre hätten tiefliegende strukturelle
Probleme verdeckt, die nun schonungslos zutage träten. So falle es
der deutschen Autoindustrie schwer, im Elektrobereich das Tempo der
neuen Angreifer - zum Beispiel aus China - mitzugehen. Die Kosten
seien zu hoch, die Apparate zu schwerfällig. "Die nächsten Jahre
könnten brutal werden."
Tausende Jobs stehen auf dem Spiel
Die Autoindustrie steckt angesichts schwacher Konjunktur in der
Krise und leidet unter der schwachen Nachfrage vor allem nach
E-Autos. Ford will bis 2027 in Deutschland 2.900
Stellen streichen. Im komplett auf Elektro umgestellten Werk in
Köln, wo bereits Kurzarbeit gilt, soll jeder vierte Job wegfallen.
Bei VW stehen Lohnkürzungen, Werksschließungen und
ein Stellenabbau im Raum. Dem Betriebsrat zufolge sind drei Werke
und Zehntausende Jobs bedroht. Mit Warnstreiks will die IG Metall
dagegen mobil machen. Auch die Zulieferer Bosch, ZF, Continental
und Schaeffler wollen Tausende Stellen
abbauen./jwe/DP/mis
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AXC0004 2024-11-30/10:14
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Autor: - dpa-AFX
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