Studie: Stromnetz-Ausbau könnte 651 Milliarden Euro kosten |
05.12.2024 09:35:00 |
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der für die Energiewende nötige Ausbau der
Stromnetze in Deutschland kostet laut einer neuen Studie bis 2045
rund 651 Milliarden Euro. Die bisherigen jährlichen Investitionen
müssten sich dafür mehr als verdoppeln, heißt es in der von der
gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung geförderten Untersuchung
des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK). In
den kommenden Jahren seien jeweils Investitionen von rund 34
Milliarden Euro nötig - 127 Prozent mehr als die 15 Milliarden Euro,
die 2023 investiert worden seien. An der Studie waren auch Forscher
der Universität Mannheim beteiligt.
Der Ausbau der Stromnetze gilt als ein entscheidender Baustein für
das Erreichen der Klimaneutralität im Jahr 2045. Dazu soll unter
anderem der Energiebedarf von Verkehr, Industrie und Gebäuden auf
erneuerbaren Strom umgestellt werden. Bei den Stromnetzen in
Deutschland wird das Übertragungsnetz, das für den weiten
Überland-Transport zuständig ist, vom Verteilnetz unterschieden, das
für die regionale Verteilung sorgt. Während das Übertragungsnetz
rund 38.000 Kilometer lang ist, kommt das Verteilnetz auf rund 1,9
Millionen Kilometer. Die Kosten für Betrieb und Ausbau werden auf
alle Stromverbraucher umgelegt.
Kosten für Übertragungsnetz und Verteilnetz etwa gleich hoch
Für ihre Berechnung greifen die Studienautoren zum einen auf die
Prognose der Übertragungsnetzbetreiber zurück. Diese schätzen die
Ausbaukosten für das Übertragungsnetz im aktuellen
Netzentwicklungsplan auf 328 Milliarden Euro. Für die Ausbaukosten
im Verteilnetz stellen die Forscher eigene Berechnungen an und
kommen auf einen Investitionsbedarf von 323 Milliarden Euro. Zum
Vergleich: Eine Studie des Beratungsunternehmens ef.Ruhr hatte im
Frühjahr die Gesamtkosten auf rund 732 Milliarden Euro geschätzt.
Wie sich die Investitionen am besten finanzieren lassen, wollen die
Autoren der neuen Studie in einem weiteren Schritt untersuchen.
Laut der IMK-Studie könnten die Gesamtkosten auch noch höher
ausfallen. Zu den Risikofaktoren zählen die Forscher etwa steigende
Rohstoffpreise, Engpässe bei Transformatoren oder Leitungen sowie
Verzögerungen bei Genehmigungsverfahren./tob/DP/mis
ISIN DE000ENAG999 DE0007037129 DE0005220008
AXC0080 2024-12-05/09:35
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Autor: - dpa-AFX
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