Aktien Europa: Märkte weiterhin gelassen trotz französischer Regierungskrise |
05.12.2024 12:20:00 |
PARIS/LONDON/ZÜRICH (dpa-AFX) - Die moderate Aufwärtsbewegung bei
den europäischen Börsen hat sich am Donnerstag angesichts guter
US-Vorgaben fortgesetzt. Auch die französischen Standardwerte lagen
im Plus und zeigten sich damit von den politischen Turbulenzen in
Frankreich wenig beeindruckt. Der EuroStoxx 50 gewann
am Mittag 0,43 Prozent auf 4.940,40 Punkte. Der französische Cac 40
zog um 0,16 Prozent auf 7.314,97 Punkte an.
Außerhalb des Euroraums tendierte der Schweizer SMI
wenig verändert, ebenso der britische FTSE 100 .
Die Märkte zeigten sich damit weiterhin solide. "Vor allem
professionelle Investoren decken sich gerade mit Scheuklappen vor
den lauernden Risiken weiter mit den Aktien ein, die im
Jahresverlauf zu den Gewinnern gehörten", stellte
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets fest.
Die politische Entwicklung in Frankreich war ein Thema an den
Märkten, aber keines, das sonderlich belastete."Die Marktteilnehmer
runzeln die Stirn über Frankreich, wenden sich aber nicht ab",
betonte Chefvolkswirt Ulrich Kater von der DekaBank. "Dahinter steht
die Erwartung, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft des Euroraums
bei allen inneren politischen Differenzen eine Perspektive zur
Konsolidierung des Haushalts vorlegen wird, insbesondere, wenn die
Finanzmärkte deutliche Stresssignale aussenden sollten." Dies zeige
sich auch an der Risikoprämie für französische Staatsanleihen, die
zwar gestiegen sei, aber nicht von Panik zeuge.
Im Gegenteil profitierten einige Werte im CAC 40 sogar leicht von
der Entwicklung. So verzeichneten Axa , BNP Paribas
und Sanofi Gewinne. Darin spiegelte
sich die Hoffnung, dass die Pläne von Premierminister Michel Barnier
nicht verwirklicht werden. Nach dem erfolgreichen Misstrauensvotum
gegen seine Mitte-Rechts-Regierung wird erwartet, dass Barnier sein
Rücktrittsgesuch bei Präsident Emmanuel Macron einreicht.
Zu den Gewinnern gehörten auch Totalenergies . Die
kanadische Bank RBC hatte den Wert von "Sector Perform" auf
"Outperform" hochgestuft. Die für Total wichtigen Gaspreise seien
gestiegen, hieß es in der Studie. Zudem biete das Unternehmen für
die kommenden Jahre eine überzeugende Wachstumsstory.
Schwach war dagegen mit Safran ein anderer
französischer Wert. Die Aktie fiel um 5,3 Prozent und reagierte
damit auf die Prognose des Treibwerksbauers. Bei JPMorgan war von
einem Ausblick die Rede, der hinter den Konsensschätzungen
zurückgeblieben sei. Das gelte sowohl für die Ziele im kommenden
Jahr als auch für 2028.
Unter den Schweizer Standardwerten setzten ebenfalls Studien
Akzente. Adecco verloren 2,9 Prozent, während Sika
um 1,7 Prozent nachgegeben. Die Analysten von
JPMorgan hatten die Aktie des Bauchemieunternehmens auf
"Underweight" abgestuft, während der Titel des
Personaldienstleisters vom gleichen Analysehaus ebenfalls mit
"Underweight" wieder aufgenommen worden war./mf/stk
ISIN GB0001383545 EU0009658145 EU0009658160 CH0009980894
AXC0150 2024-12-05/12:20
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Autor: - dpa-AFX
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