Ex-SPD-Chef Gabriel für Rheinmetalls Aufsichtsrat nominiert |
05.12.2024 16:53:00 |
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der frühere SPD-Bundesvorsitzende Sigmar
Gabriel (65) soll Aufsichtsratsmitglied von Deutschlands größtem
Rüstungskonzern Rheinmetall werden. Das Unternehmen
teilte in Düsseldorf mit, dass der Aufsichtsrat eine entsprechende
Nominierung des ehemaligen Bundeswirtschafts- und Außenministers
beschlossen habe. Die Hauptversammlung soll diese Personalie im Mai
absegnen, eine Zustimmung gilt als wahrscheinlich. Mit Gabriel soll
die frühere Technik-Vorständin der Deutschen Bahn, Sabina Jeschke,
in den Aufsichtsrat von Rheinmetall einziehen.
Gabriel betont Bedeutung des "Champions" Rheinmetall
"Meine Mitgliedschaft im Aufsichtsrat von Rheinmetall soll als
Beitrag dazu verstanden werden, offensiv mit der Notwendigkeit einer
starken und leistungsfähigen Verteidigungsindustrie in Deutschland
und Europa umzugehen", erklärte Gabriel. "Unsere Kinder und Enkel
werden nur dann in einem friedlichen Europa aufwachsen können, wenn
die Rückkehr des Krieges als Mittel der Politik nicht erfolgreich
ist."
Dafür sei militärische Stärke nicht die einzige, aber eine
wesentliche Voraussetzung. "Die Bundeswehr muss wieder
verteidigungs- und damit kriegstauglich gemacht werden, die
europäische Säule der Nato wieder abschreckungsfähig werden." Dafür
bedürfe es unter anderem "eines starken nationalen und europäischen
Champions wie Rheinmetall".
Gabriel hat schon andere Aufsichtsratsmandate
Der 65 Jahre alte Gabriel hat eine lange politische Karriere hinter
sich, von 1999 bis 2003 war er etwa Ministerpräsident von
Niedersachsen. Dort hat Rheinmetall mit Unterlüß seinen größten
Produktionsstandort. Ende 2019 schied er aus dem Bundestag aus. Mit
der Arbeit in Aufsichtsräten hat er bereits Erfahrung, seit 2020
sitzt er in den Kontrollgremien von der Deutschen Bank und von
Siemens Energy . Beim Aufsichtsrat der Stahltochter
von Thyssenkrupp saß Gabriel auf dem Chefsessel, dort
warf er im Sommer nach internem Streit hin.
Rheinmetall ist mit Abstand die größte deutsche Rüstungsschmiede,
die Zentrale des Konzerns mit rund 30.000 Beschäftigten ist in
Düsseldorf. Der Wachstumskurs geht steil nach oben, die
Auftragsbücher sind proppevoll. Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs
hat sich der Aktienkurs von Rheinmetall fast versechsfacht. Die
Firma stellt Panzer, Militär-Lastwagen, Flugabwehr-Geschütze,
Artillerie, Drohnen und Munition her./wdw/DP/ngu
ISIN DE0007030009
AXC0252 2024-12-05/16:53
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Autor: - dpa-AFX
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