ROUNDUP/Todesschütze von Manhattan: Polizei setzt auf neue Fotos |
06.12.2024 17:43:00 |
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach den tödlichen Schüssen auf einen
US-Versicherungschef mitten in New York fahnden die Ermittler mit
neuen Fotos nach dem Schützen. Die Polizei veröffentlichte am
Donnerstag (Ortszeit) zwei Bilder, auf denen erstmals das Gesicht
des mutmaßlichen Täters unverdeckt zu sehen ist.
Die Aufnahmen stammen laut US-Medien von den Sicherheitskameras
eines Hostels in der Upper West Side, wo der Mann gewohnt haben
soll. Eine Kamera habe den Augenblick eingefangen, als der
Verdächtige sich die Gesichtsmaske heruntergezogen habe, um beim
Einchecken lächelnd mit einer Angestellten zu flirten. Die Fotos
könnten die Fahnder bei der Identifizierung des Mannes entscheidend
weiterbringen, hieß es. Die Polizei geht nach eigenen Angaben von
einem vorsätzlichen und gezielten Angriff aus.
Der Chef des milliardenschweren US-Versicherers UnitedHealthcare
, Brian Thompson, war am Mittwochmorgen vor einem
Hotel- und Wohngebäude in der Nähe des Times Squares
niedergeschossen worden. Der 50-Jährige erlag den Verletzungen
später in einem Krankenhaus. "Wir sind bewegt von den vielen
Beileidsbekundungen, die wir in den Stunden seit diesem
schrecklichen Verbrechen bekommen haben", teilte United Healthcare
in einer neuen Mitteilung mit. "Unsere Prioritäten sind zuallererst
die Familie von Brian zu unterstützen, die Sicherheit unserer
Angestellten zu gewährleisten und mit den Ermittlungsbehörden
zusammenzuarbeiten, um den Täter zur Rechenschaft zu ziehen."
Botschaften auf Patronenhülsen
Bei der Suche nach dem Motiv könnten drei Wörter Anhaltspunkte
geben, die den Berichten zufolge auf Patronenhülsen am Tatort
gefunden wurden: "deny" (verweigern), "defend" (verteidigen) und
"depose" (absetzen, stürzen oder aussagen).
Dies sei möglicherweise eine Anlehnung an einen Spruch, den
Versicherungskritiker benutzten: "Delay (verzögern), deny, defend".
Gemeint sei, dass Krankenversicherungen oftmals Zahlungen an
Patienten verzögerten, Ansprüche verweigerten und ihr Vorgehen dann
verteidigten, notfalls vor Gericht. Es gibt auch ein Buch mit diesem
Titel, das sich mit den Praktiken der Versicherer beschäftigt.
Wie Medien unter Berufung auf die Polizei weiter berichteten, war
der gut vorbereitete Schütze vermutlich etwa zehn Tage vor der Tat
mit einem Bus aus Atlanta nach New York angereist. In dem Hostel
habe er einen gefälschten Ausweis benutzt und sich mit zwei anderen
Männern ein Mehrbettzimmer geteilt. Nahe dem Tatort habe die Polizei
ein Handy und eine Wasserflasche gefunden, die dem Täter gehört
haben könnten. Diese würden nun auf Fingerabdrücke und DNA-Spuren
untersucht.
Für Hinweise, die zur Festnahme des Täters führen, wurde eine
Belohnung von 10.000 Dollar (etwa 9.500 Euro)
ausgeschrieben./jv/DP/ngu
ISIN US91324P1021
AXC0177 2024-12-06/17:43
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Autor: - dpa-AFX
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