IG Metall kritisiert 'Führungschaos' bei Thyssenkrupp |
06.12.2024 18:10:00 |
ESSEN (dpa-AFX) - Beim Industriekonzern Thyssenkrupp
haben sich Arbeitnehmervertreter besorgt über den angekündigten
Rückzug des Finanzchefs Jens Schulte geäußert. "Der überraschende
Abschied von Herrn Schulte ist sehr irritierend", sagte Jürgen
Kerner, der Zweite Vorsitzende der IG Metall, der auch
stellvertretender Aufsichtsratschef von Thyssenkrupp ist, der
"Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ). "Es drängt sich der
Verdacht auf, dass er nur zur Überbrückung bei Thyssenkrupp
angeheuert hat oder dass es interne Zerwürfnisse gibt. Hier ist eine
Klärung nötig."
Schulte (53) hatte seinen Posten erst am 1. Juni angetreten. Am
Donnerstag hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass Schulte als
Finanzvorstand zur Deutschen Börse wechseln wollte
und daher um Beendigung seines Vorstandsmandats bitte. "Wir
respektieren den Wunsch von Herrn Schulte, die sich ihm bietende
Chance zu ergreifen, in den Vorstand eines Dax
-Unternehmens zu wechseln, auch wenn wir sein
Ausscheiden aus dem Vorstand der Thyssenkrupp AG sehr bedauern",
hatte Aufsichtsratschef Siegfried Russwurm mitgeteilt.
Wann Schulte genau wechselt, wurde noch nicht bekannt. Laut der
Mitteilung vom Montag wird er bis dahin weiterhin Finanzvorstand
bleiben und ab dem 1. Februar auch die Aufgaben des
Personalvorstands übernehmen.
Thyssenkrupp hatte im vergangenen Geschäftsjahr 2023/24 vor allem
durch hohe Wertberichtigungen der Stahlsparte einen Verlust von 1,4
Milliarden Euro erlitten. Die Sparte steht aktuell vor einem
tiefgreifenden Umbau, bei dem insgesamt 11.000 der derzeit 27.000
Stellen gestrichen oder ausgegliedert werden sollen. Im Streit um
die Neuausrichtung der Sparte hatten Ende August drei Stahlvorstände
das Unternehmen verlassen.
Auch Personalvorstand Burkhard verlässt Thyssenkrupp-Vorstand
Der Weggang von Schulte ist nicht die einzige überraschende
Personalie in der jüngsten Zeit. Vergangene Woche hatte Thyssenkrupp
bekannt gemacht, dass Personalvorstand Oliver Burkhard seinen
Vorstandsposten niederlegen wird, um sich auf seine Aufgabe als Chef
der Thyssenkrupp-Marinesparte zu konzentrieren. Am Dienstag hatte
Thyssenkrupp mitgeteilt, dass Chefstratege Cetin Nazikkol das
Unternehmen bereits Ende November verlassen hat, "um sich neuen
Herausforderungen zu widmen".
"Wir stellen fest: Führungskräfte verlassen in Scharen das
Unternehmen - teils unsanft hinausgedrängt, teils freiwillig, weil
sie um ihren Ruf fürchten oder einfach genug haben von nicht
nachvollziehbaren Entscheidungen und der neuen Führungskultur",
sagte Kerner der WAZ. Das Unternehmen und seine Beschäftigten
benötigten Ruhe, Kontinuität und Konzentration auf die Lösung der
großen Herausforderung, betonte er. "Was sie bekommen, ist
Führungschaos."./tob/DP/ngu
ISIN DE0005810055 DE0007500001
AXC0186 2024-12-06/18:10
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Autor: - dpa-AFX
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