GM kapituliert bei Robotaxis |
11.12.2024 06:31:00 |
DETROIT (dpa-AFX) - Der US-Autoriese General Motors
gibt nach Milliarden-Ausgaben den Traum von selbstfahrenden
Robotaxis auf. Stattdessen will der Konzern auf Assistenzsysteme
setzen, die irgendwann autonomes Fahren in privaten Autos
ermöglichen sollen. Die Kehrtwende soll eine Milliarde US-Dollar
jährlich einsparen, wie GM mitteilte.
Der Autobauer arbeitete lange daran, mit seiner Tochterfirma Cruise
einen fahrerlosen Taxi-Dienst aufzubauen. Das Projekt verschlang
rund zehn Milliarden US-Dollar. Cruise hatte ambitionierte
Wachstumspläne und wollte nach einer Reihe von US-Städten auch in
Tokio starten. Es wurden bereits neuartige Fahrzeuge ganz ohne
Lenkrad und Pedale getestet.
Unfall schlug Cruise aus der Spur
Im Herbst 2023 fand die Expansion ein abruptes Ende nach einem
Unfall in San Francisco. Eine Frau wurde an einer Kreuzung von einem
Auto mit einem Menschen am Steuer angefahren und vor einen
fahrerlosen Cruise-Wagen geschleudert. Das Robotaxi konnte nicht
mehr bremsen und die Frau wurde darunter eingeklemmt. Die Software
bekam das jedoch nicht mit - und ließ den Wagen an den Straßenrand
fahren. Die Frau wurde rund sechs Meter unter dem Fahrzeug
mitgeschleift.
Der Unfall hatte schwerwiegende Konsequenzen für Cruise, auch weil
das Management ihn zunächst harmloser wirken ließ. Cruise verlor die
Lizenz für Beförderungs-Dienste in San Francisco, die Fahrzeuge
wurden stillgelegt, die Führung der Firma ausgetauscht. Erst vor
wenigen Monaten nahm die GM-Tochter wieder Testfahrten auf.
Google -Schwester Waymo fährt voran
Der Konzern verwies nun darauf, dass ein Ausbau des
Robotaxi-Geschäfts Zeit brauchen und erhebliche Ressourcen
verschlingen würde - und der Markt zunehmend umkämpft sei.
Aktuell ist die Google-Schwesterfirma Waymo der erfolgreichste
Robotaxi-Entwickler und befördert Fahrgäste in mehreren US-Städten.
Die Waymo-Wagen machen inzwischen mehr als 150.000 Fahrten mit
Passagieren pro Woche. Ein weiterer Konkurrent, die zu Amazon
gehörende Firma Zoox, will bald Fahrdienste unter
anderem in Las Vegas und San Francisco anbieten.
Musk kündigt sich als Rivale an
Über den heutigen Anbietern liegt der Schatten von Elon Musk: Der
Tesla -Chef will bei dem Elektroauto-Hersteller 2026
die Produktion eines Robotaxis ohne Lenkrad und Pedale starten. Der
im Oktober vorgestellte "Cybercab" soll zudem nur mit Kameras
auskommen, während Waymo und Zoox zusätzlich auf deutlich teurere
Laser-Radare setzen, die die Umgebung abtasten. Das würde Tesla
einen erheblichen Kostenvorteil verschaffen.
Viele Experten bezweifeln, dass sicheres autonomes Fahren in allen
Situationen nur mit Kameras möglich ist. Doch Musk sammelte durch
seine Unterstützung für den künftigen US-Präsidenten Donald Trump
viel politisches Kapital. Als Folge können sich Branchenbeobachter
in den USA eine lockerere Regulierung vorstellen, von der Tesla
profitieren würde. Musk kündigte an, bis zu zwei Millionen Robotaxis
pro Jahr bauen zu wollen.
Apple stoppte sein Programm zur Entwicklung
selbstfahrender Autos bereits im Februar nach jahrelanger
Entwicklung und Milliarden-Kosten./so/DP/zb
ISIN US37045V1008 US0378331005 US0231351067 US88160R1014 US02079K1079
AXC0025 2024-12-11/06:31
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Autor: - dpa-AFX
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