ROUNDUP/Zoll durchsucht Adidas-Zentrale: Es geht um Einfuhrabgaben |
11.12.2024 16:52:00 |
HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Der Sportartikelhersteller Adidas
steht unter dem Verdacht, bei der Einfuhr von Waren
Steuern hinterzogen zu haben. Es gehe um Zollgebühren und
Einfuhrumsatzsteuer, teilte die Europäische Strafverfolgungsbehörde
(EPPO) mit. "Es besteht der Verdacht, dass eine Unternehmensgruppe,
die mit Sportartikeln handelt, in die Hinterziehung von
Importabgaben zum Nachteil des EU-Haushaltes involviert ist", heißt
es.
Zuerst hatte das "Manager Magazin" über den Fall berichtet. Das
Unternehmen bestätigte bereits am Dienstagabend, dass es
Durchsuchungen in der Konzernzentrale Herzogenaurach und an weiteren
Standorten gegeben habe, ohne jedoch konkrete Angaben zu machen.
Adidas lässt einen Großteil seiner Produkte im Ausland herstellen,
vor allem in asiatischen Ländern.
Der Mitteilung der Europäischen Strafverfolgungsbehörde zufolge gibt
es auch Spuren nach Österreich. Die Behörde mit Sitz in Luxemburg
ist verantwortlich für die Verfolgung von Finanzdelikten in der EU.
Das Zollfahndungsamt München sei in die Untersuchungen einbezogen.
Der Streit schwelt seit Jahren. "Die Untersuchung umfasst den
Zeitraum von Oktober 2019 bis August 2024 und steht im Zusammenhang
mit der Einhaltung von zoll- und steuerrechtlichen Vorschriften bei
der Einfuhr von Produkten nach Deutschland", teilte Adidas mit. Das
Unternehmen kooperiere mit den Behörden und stelle die
erforderlichen Unterlagen und Informationen zur Verfügung.
Adidas befinde sich mit den relevanten Zollbehörden seit mehreren
Jahren im Austausch zu dem der Untersuchung zugrunde liegenden,
bereits bekannten Sachverhalt, hieß es weiter. Das Unternehmen
arbeite weiterhin eng mit den Zollbehörden zusammen, um Fragen, die
sich auch "durch unterschiedliche Auslegungen deutschen und
europäischen Rechts" ergeben hätten, zu klären. "Signifikante
finanzielle Auswirkungen" für das Unternehmen seien in dem
Zusammenhang nicht zu erwarten.
Die Einfuhrumsatzsteuer ist eine Abgabe, die beim Import von Waren
aus Drittländern fällig wird. Unregelmäßigkeiten beim Umgang mit
dieser Steuerpflicht waren bisher vor allem aus dem internationalen
Onlinehandel bekannt. Im Jahr 2023 nahm der Fiskus in Deutschland 79
Milliarden Euro an dieser Steuer ein./nas/ajx/DP/don/nas
ISIN DE000A1EWWW0
AXC0224 2024-12-11/16:52
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Autor: - dpa-AFX
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