ROUNDUP: WM 2034 in Saudi-Arabien, Endrunde 2030 in sechs Ländern |
11.12.2024 16:53:00 |
ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Fußball-WM 2034 wird in Saudi-Arabien
ausgerichtet. Die Endrunde 2030 vergab der Kongress des
Weltverbandes FIFA an Spanien, Marokko und Portugal sowie für
jeweils ein Eröffnungsspiel nach Argentinien, Paraguay und Uruguay.
Die Vergabe erfolgte online in einer Abstimmung für beide Endrunden
per Akklamation, auch der Deutsche Fußball-Bund stimmte dafür. Es
gab jeweils keine Gegenkandidaten.
FIFA-Präsident Gianni Infantino sprach während seiner Eröffnungsrede
von einer "unglaublichen Botschaft der Einheit", die an eine Welt
geschickt werde, in der man das Gefühl habe, es gebe keine Einigkeit
mehr. "Wir wollen jetzt Geschichte schreiben, wir wollen die Welt
vereinen mit dem Fußball, durch den Fußball", sagte der Schweizer.
Deutliche Kritik an Saudi-Arabien
Saudi-Arabien war in den vergangenen Monaten immer wieder von
Menschenrechtsorganisationen kritisiert worden. Human Rights Watch
schrieb zuletzt von "eklatanten Menschenrechtsverletzungen" in dem
Königreich. Die FIFA hatte dem Bewerber dagegen nur ein "mittleres"
Risiko in Menschenrechtsfragen bescheinigt. Saudi-Arabien verspricht
in seinen Bewerbungsunterlagen weitreichende Reformen.
Völlig offen ist, wann im Jahr 2034 gespielt wird. Vergleichbar mit
den Bedingungen im Nachbarland Katar, dem Gastgeber der WM Ende
2022, herrscht während der traditionellen WM-Monate im Juni und Juli
große Hitze in Saudi-Arabien. Die Verlegung in den Spätherbst
brächte große Probleme für die Spieltermine der Ligen und
internationalen Club-Wettbewerbe. Am Jahresanfang, im Februar 2034,
werden die Olympischen Spiele ausgerichtet.
Sechs Gastgeber bei WM 2030
Die Rückkehr in die Golfregion nur zwölf Jahre nach der Katar-WM
wurde möglich, weil FIFA-Präsident Gianni Infantino die Vergabe der
Endrunde 2030 an Länder in drei Kontinenten durchgesetzt hatte. In
Südamerika wird zum Auftakt wegen des 100-Jahre-Jubiläums der
Weltmeisterschaften gespielt. Spanien und Portugal werden die ersten
Gastgeber aus dem Gebiet der Europäischen Fußball-Union UEFA seit
Russland 2018. "Die Welt wird stillstehen und diese 100 Jahre (der
Weltmeisterschaften) feiern", sagte Infantino.
Da die kommende WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada stattfindet,
kam gemäß FIFA-Regularien nur ein Gastgeber aus der asiatischen
Konföderation für das Turnier 2034 infrage. Als einziger
potenzieller Gegenkandidat von Saudi-Arabien hatte Australien
verzichtet - auch wegen kurzfristig angesetzter Bewerbungsfristen.
So war der Weg für das Königreich frei.
Nach der skandalumwitterten Doppelvergabe im Jahr 2010 an Russland
für die WM 2018 und Katar für die WM 2022 hatte die FIFA
ursprünglich angekündigt, auf ein solches Verfahren verzichten zu
wollen.
Die Erklärung des DFB
DFB-Präsident Bernd Neuendorf hatte in der vergangenen Woche
angekündigt, trotz der Kritik an Saudi-Arabien bei der Doppelvergabe
dafür zu stimmen. "Uns allen ist die Situation der Bürgerrechte und
auch der Repressalien in Saudi-Arabien bewusst. Das ist nichts, was
wir in irgendeiner Form gutheißen", sagte Neuendorf. Mit einer
Ablehnung oder gar einem Boykott würde aber nicht das erreicht
werden, was man erreichen wolle. "Ich glaube, wir können den
Einfluss nur dann geltend machen, wenn wir sagen: Ja, wir stimmen
zu, aber wir wissen, es gibt Defizite", sagte Neuendorf./mj/DP/jha
AXC0226 2024-12-11/16:53
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Autor: - dpa-AFX
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