ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Dow beendet Verlustserie - Micron drückt Nasdaq |
19.12.2024 22:30:00 |
NEW YORK (dpa-AFX) - Die New Yorker Aktienmärkte haben sich am
Donnerstag nach dem jüngsten Zinsschock etwas stabilisiert. Die
Situation blieb aber von Nervosität geprägt, wie ein nicht gerade
geradliniger Handelsverlauf mit durchwachsenem Schluss zeigte.
Am Vortag hatte die Aussicht darauf, dass es 2025 wohl nur noch zwei
Zinssenkungen der US-Notenbank Fed geben dürfte, den Märkten heftig
zugesetzt. Manch ein mutiger Anleger versuchte nun, das ermäßigte
Niveau wieder zum Einstieg zu nutzen. Eine klare Tendenz ergab sich
allerdings nicht. Vor allem im Späthandel gingen den Indizes Punkte
verloren.
Der Dow Jones Industrial verteidigte letztlich ein
dünnes Plus von 0,04 Prozent auf 42.342,24 Punkte. Der Leitindex
ging damit nahe an seinem Tagestief aus dem Handel, nachdem er in
der Spitze mehr als ein Prozent gewonnen hatte. Immerhin beendete er
aber seine historische Serie von zehn Verlusttagen in Folge. Nach
Bloomberg-Daten hatte es solch eine lange Durststrecke seit den
1970er Jahren nicht mehr gegeben.
Der marktbreite S&P 500 rutschte spät mit 0,09
Prozent ins Minus auf 5.867,08 Zähler. Der technologielastige Nasdaq
100 knüpfte mit einem Abschlag von 0,47 Prozent auf
21.110,51 Punkte an den Kursrutsch vom Vortag an. Ein Kurseinbruch
beim Chipkonzern Micron drückte dort auf die Stimmung.
Laut der Ökonomin Tiffany Wilding von der Investmentgesellschaft
Pimco sind Zinssenkungen in den USA "on hold". Mit der
Januar-Sitzung der Fed werde wohl zunächst eine Phase des Abwartens
beginnen, die Tendenz gehe aber weiterhin in Richtung weiterer
Zinssenkungen. "Allerdings wird die Fed voraussichtlich weitere
Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung oder einen Anstieg der
Arbeitslosenquote abwarten, bevor sie den Lockerungszyklus
fortsetzen wird", ergänzte sie.
Robuste Wirtschaftsdaten aus den USA erhöhten am Donnerstag nicht
gerade den Druck, die Zinsen zu senken. Wie eine erneute Revision
des Bruttoinlandsprodukts überraschend zeigte, hat die US-Wirtschaft
im dritten Quartal im Vergleich zum Vorquartal etwas an Fahrt
gewonnen. Außerdem war die wöchentlich berichtete Zahl der
Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe unerwartet deutlich gefallen.
An der Nasdaq dämpfte Micron die Stimmung mit einem
Kurseinbruch um 16 Prozent. Bei der Vorlage der Quartalszahlen des
Chipkonzerns war es vor allem der Ausblick, der missfiel. Er habe
selbst die Erwartungen der ärgsten Pessimisten untertroffen,
urteilte UBS-Analyst Timothy Arcuri. Von der Bank of America wurde
denn auch die Kaufempfehlung gestrichen wegen Gegenwinds, den das
Unternehmen bei der Marge verspüre.
Das breite Branchenbild im Chipsektor war durchwachsen. Anlegers
"KI-Liebling" Nvidia fiel nach einer fünftägigen
Durststrecke mit einem Erholungsversuch und einem Plus von 1,4
Prozent auf. Neben Nvidia schlossen mit Amazon, Apple und Alphabet
(A-Aktien) noch drei andere Werte aus dem Kreis der "Magnificent 7"
wieder im Plus.
An die Dow-Spitze setzten sich aber die Titel von Boeing
, die ihren guten Lauf mit einem Anstieg um 2,6
Prozent fortsetzten. Seit Mitte November kennen sie im Grunde nur
den Weg nach oben. Etwa 30 Prozent haben sie in den vergangenen
Wochen zugelegt. Am Donnerstag meldete der US-Flugzeugbauer eine
Großbestellung der türkischen Pegasus Airlines.
Größere Kursverluste von mehr als 11 Prozent mussten an der Nasdaq
die Aktionäre des Biotech-Unternehmens Vertex
einstecken. Enttäuschende Zwischenergebnisse einer Studie mit dem
Medikament Suzetrigin wurden dafür verantwortlich gemacht. Der Kurs
sackte zwischenzeitlich auf das tiefste Niveau seit einem Jahr.
Positives gab es dagegen von Accenture zu berichten,
die Papiere stiegen um sieben Prozent. Das Beratungsunternehmen
überzeugte mit einem soliden Geschäftsjahresauftakt, hieß es vom
RBC-Experten Daniel Perlin. Die Folge davon sei eine erhöhte
Umsatzprognose gewesen.
Der Kurs des Euro hat sich mit 1,0362 US-Dollar im
New Yorker Handel nur wenig von der Stelle bewegt. Die Europäische
Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0395 (Mittwoch: 1,0496)
US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9620 Euro.
Am US-Rentenmarkt stieg die Rendite der zehnjährigen Papiere auf
4,57 Prozent. Der Terminkontrakt für die Papiere mit dieser Laufzeit
gab umgekehrt um 0,37 Prozent auf 108,61 Punkte nach./tih/men
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0282 2024-12-19/22:30
|
Autor: - dpa-AFX
|
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet. |
|
|
DAX | 22.328,77 | -292,18 | -1,29% |
TecDax | 3.685,69 | -33,66 | -0,91% |
MDAX | 28.550,92 | -476,39 | -1,64% |
Dow Jones (EOD) | 41.433,48 | -478,23 | -1,14% |
Nasdaq 100 | 19.376,96 | -53,99 | -0,28% |
S & P 500 (EOD) | 5.572,07 | -42,49 | -0,76% |
SMI | 12.692,25 | -321,20 | -2,47% |
|
EUR/US$ | 1,0902 | -0,00 | -0,16% |
EUR/Yen | 161,5583 | 0,20 | 0,12% |
EUR/CHF | 0,9633 | -0,00 | -0,05% |
EUR/Brit. Pfund | 0,8435 | 0,00 | 0,03% |
Yen/US$ | 0,0067 | 0,00 | -0,10% |
CHF/US$ | 1,1317 | -0,00 | -0,02% |
|
baha Brent Indication | 68,77 | 0,05 | 0,07% |
Gold | 2.914,18 | 5,86 | 0,20% |
Silber | 32,55 | 0,06 | 0,20% |
Platin | 984,15 | 17,75 | 1,84% |
|
|
|