WOCHENAUSBLICK: Rund um Weihnachten drohen Turbulenzen statt Besinnlichkeit |
20.12.2024 15:21:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz besinnlicher Weihnachtszeit und
verkürzter Handelswoche könnte es am deutschen Aktienmarkt rund um
die Feiertage turbulent bleiben. "Wer sich auf einen ruhigen
Jahresausklang mit sicher geglaubten Börsengewinnen eingestellt hat,
kommt nach den vergangenen Handelstagen doch leicht ins Grübeln",
kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets mit
Blick auf die jüngste Korrektur im Dax . Die von
geringeren Handelsumsätzen geprägten Tage zwischen den Jahren
könnten laut Molnar zu einer wilden Achterbahnfahrt werden.
Fondsmanager wollten die starke Jahresperformance auf den letzten
Metern nicht mehr hergeben, während Privatanleger nach zwei starken
Jahren schon seit längerem über Gewinnmitnahmen nachdächten,
ergänzte Molnar. So hat der Dax seit Ende 2022 um mehr als 40
Prozent zugelegt. Nach mehreren Verlusttagen in Folge hat der
deutsche Leitindex die frisch übersprungene Marke von 20.000 Punkten
zuletzt wieder etwas aus den Augen verloren. Die enttäuschende
Zinsprognose der US-Notenbank Fed könnte auch in der neuen Woche
eine Belastung bleiben.
Die Fed habe die vorweihnachtliche Ruhe an den Finanzmärkten
gestört, schrieb Christian Apelt von der Landesbank Helaba. Zwar
senkte die US-Notenbank wie erwartet erneut die Zinsen,
signalisierte fürs kommende Jahr aber nur noch zwei statt vier
weitere Zinssenkungen. Zuvor hatte unter anderem die Hoffnung auf
weiter kräftig sinkende Zinsen die Aktienmärkte in immer neue Höhen
schnellen lassen. Insofern sei nach dieser Kursrally die "bittere
Pille" der Fed vielleicht sogar eine heilsame Medizin gewesen, sagte
Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank.
Auch die Experten von Index-Radar verwiesen auf eine "überfällige
Abkühlung der vorangegangenen Übertreibungen in einzelnen
Marktsegmenten". Obwohl der Dax eine mehrtägige Verlustserie hinter
sich hat, steht der Leitindex immer noch gut 17 Prozent höher als zu
Jahresbeginn. Investmentanalyst Matthias Schell von der LBBW
konstatierte vor diesem Hintergrund trotz der aktuellen
Korrekturphase eine "schöne Bescherung" für die Anleger.
Nun rückt neben der Geldpolitik aber auch wieder ein möglicher
"Shutdown" in den Fokus, der die Regierungsgeschäfte in den USA
teilweise lahmlegen könnte. Im US-Repräsentantenhaus scheiterte ein
neuer Gesetzentwurf für einen Übergangshaushalt. Ohne Einigung
müssten staatliche Institutionen ab dem Wochenende teilweise ihre
Arbeit einstellen. "Wenn es soweit kommt, ist gut möglich, dass der
Shutdown bis zur Amtsübernahme von Donald Trump anhält", stellte
Thomas Altmann von QC Partners fest. Angesichts des begrenzten
Zeitraums erwartet Altmann aber selbst dann überschaubare
Auswirkungen auf die Börsen.
Viel Zeit für Kursreaktionen bleibt am deutschen Aktienmarkt ohnehin
nicht. An Heiligabend und den beiden Weihnachtsfeiertagen ist die
Börse in Frankfurt geschlossen. Die Weihnachtswoche bietet am Montag
und Freitag also lediglich zwei Handelstage. Entsprechend leer ist
auch der Terminkalender - sowohl mit Blick auf Konjunkturdaten als
auch auf Unternehmensnachrichten.
Rund um Weihnachten treten allerdings noch die jüngst von der
Deutsche-Börse-Indextochter Stoxx angekündigten Änderungen der
Indexzusammensetzungen in Kraft. Am Montag werden dabei zunächst
regulär die Plätze in der zweiten und dritten Börsenliga neu
vergeben. Dabei kehren der Pharma-Wirkstoffforscher Evotec
und der Online-Autohändler Auto1 zum
Beispiel in den MDax zurück.
Am Freitag folgt dann noch eine außerplanmäßige Änderung im Dax: Der
vor der Übernahme stehende Kunststoffkonzern Covestro
wird im Leitindex durch den zurückkehrenden Dialysespezialisten FMC
ersetzt. Dessen Platz im MDax übernimmt der zu
Vonovia gehörende Wohnungskonzern Deutsche Wohnen
. In den SDax wird daraufhin der
Laserspezialist LPKF aufgenommen./niw/tih/mis
--- Von Nicklas Wolf, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008
AXC0205 2024-12-20/15:21
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Autor: - dpa-AFX
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