WOCHENAUSBLICK: Rund um Weihnachten drohen Turbulenzen |
23.12.2024 05:50:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz Weihnachtszeit und verkürzter
Handelswoche könnte es am deutschen Aktienmarkt rund um die
Feiertage turbulent bleiben. "Wer sich auf einen ruhigen
Jahresausklang mit sicher geglaubten Börsengewinnen eingestellt hat,
kommt nach den vergangenen Handelstagen doch leicht ins Grübeln",
kommentierte Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets mit
Blick auf die jüngste Korrektur im Dax . Die von
geringeren Handelsumsätzen geprägten Tage zwischen den Jahren
könnten zu einer wilden Achterbahnfahrt werden.
Fondsmanager wollten die starke Jahresperformance auf den letzten
Metern nicht mehr hergeben, während Privatanleger nach zwei starken
Jahren schon seit längerem über Gewinnmitnahmen nachdächten,
ergänzte Molnar. So hat der Dax seit Ende 2022 um mehr als 40
Prozent zugelegt. Nach mehreren Verlusttagen in Folge hat der
deutsche Leitindex die frisch übersprungene Marke von 20.000 Punkten
zuletzt wieder etwas aus den Augen verloren. Die enttäuschende
Zinsprognose der US-Notenbank Fed könnte auch in der neuen Woche
eine Belastung bleiben.
Die Fed habe die vorweihnachtliche Ruhe an den Finanzmärkten
gestört, schrieb Christian Apelt von der Landesbank Helaba. Zwar
senkte die US-Notenbank wie erwartet erneut die Zinsen,
signalisierte für das kommende Jahr aber nur noch zwei statt vier
weitere Zinssenkungen. Zuvor hatte unter anderem die Hoffnung auf
weiter kräftig sinkende Zinsen die Aktienmärkte in immer mehr nach
oben schnellen lassen. Insofern sei nach dieser Kursrally die
"bittere Pille" der Fed vielleicht sogar eine heilsame Medizin
gewesen, sagte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank.
Auch die Experten von Index-Radar verwiesen auf eine "überfällige
Abkühlung der vorangegangenen Übertreibungen in einzelnen
Marktsegmenten". Obwohl der Dax eine mehrtägige Verlustserie hinter
sich hat, steht der Leitindex immer noch gut 17 Prozent höher als zu
Jahresbeginn. Investmentanalyst Matthias Schell von der LBBW
konstatierte vor diesem Hintergrund trotz der aktuellen
Korrekturphase eine "schöne Bescherung" für die Anleger.
Immerhin wurde ein möglicher "Shutdown", der die Regierungsgeschäfte
in den Vereinigten Staaten hätte teilweise lahmlegen können,
vermieden. US-Präsident Joe Biden hat einen Übergangshaushalt mit
seiner Unterschrift in Kraft gesetzt, den der Kongress buchstäblich
in letzter Minute verabschiedet hatte. Ohne Einigung hätten
staatliche Institutionen ab dem vergangenen Wochenende ihre Arbeit
zum Teil einstellen müssen.
Viel Zeit für Kursreaktionen bleibt am deutschen Aktienmarkt ohnehin
nicht. An Heiligabend und den beiden Weihnachtsfeiertagen ist die
Börse in Frankfurt geschlossen. Die Weihnachtswoche bietet am Montag
und Freitag also lediglich zwei Handelstage. Entsprechend leer ist
auch der Terminkalender - sowohl mit Blick auf Konjunkturdaten als
auch auf Unternehmensnachrichten.
Rund um Weihnachten treten allerdings noch die jüngst von der
Deutsche-Börse-Tochter Stoxx angekündigten Änderungen der
Indexzusammensetzungen in Kraft. Am Montag werden dabei zunächst
regulär die Plätze in der zweiten und dritten Börsenliga neu
vergeben. Dabei kehren der Pharma-Wirkstoffforscher Evotec
und der Online-Autohändler Auto1 zum
Beispiel in den MDax zurück.
Am Freitag folgt dann noch eine außerplanmäßige Änderung im Dax: Der
vor der Übernahme stehende Kunststoffkonzern Covestro
wird im Leitindex durch den zurückkehrenden Dialysespezialisten FMC
ersetzt. Dessen Platz im MDax übernimmt der zu
Vonovia gehörende Wohnungskonzern Deutsche Wohnen
. In den SDax wird daraufhin der
Laserspezialist LPKF aufgenommen./niw/tih/mis/he
--- Von Nicklas Wolf, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008
AXC0007 2024-12-23/05:50
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Autor: - dpa-AFX
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