AKTIEN IM FOKUS 2: JPMorgan stützt Erholungsversuch von Sartorius und Tochter |
06.01.2025 13:22:00 |
(neu: mehr Details, Sartorius Stedim Biotech sowie Bernstein und
Kurse)
FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Zuversichtliche Erwartungen der Bank
JPMorgan an die künftige Geschäftsentwicklung des Pharmazulieferers
und -ausrüsters Sartorius und der Tochter Sartorius
Stedim Biotech haben den Aktien der beiden
Unternehmen am Montag positive Impulse geliefert.
Im Dax zählte die Vorzugsaktie von Sartorius um die
Mittagszeit zu den gefragtesten Werten und setzte ihren Versuch
einer Bodenbildung oberhalb der Marke von 200 Euro damit fort.
Zuletzt ging es für das Papier um 4,2 Prozent auf 219,60 Euro nach
oben. In Paris gewann der Anteilschein von Sartorius Stedim Biotech
ebenfalls 4,2 Prozent und stieg damit auf 188,85 Euro.
Trotz des Kursanstiegs an diesem Montag bewegen sich die Papiere der
beiden weiter auf dem Niveau von Anfang 2020, bevor die
Corona-Pandemie der gesamten Branche eine Sonderkonjunktur beschert
hatte. In der Folge war der Sartorius-Kurs gegen Ende 2021 etwas
über 630 Euro und damit auf ein Rekordhoch geklettert. Sartorius
Stedim Biotech hatten ihr Rekordhoch bei etwas über 550 Euro im
September 2021 erreicht. Danach ging es für beide allerdings in
Schwüngen zunehmend deutlich abwärts. Sartoirus machte eine
anhaltende Investitionszurückhaltung der Kunden, insbesondere in
China, zu schaffen.
Besonders unter Druck waren die Sartorius-Vorzüge im Sommer 2024
geraten. Die Unterstützung bei 200 Euro drohte zu reißen.
Mittlerweile hat sich der Kurs wieder komfortabel über dieser Marke
etabliert, nicht zuletzt, nachdem Sartorius im Oktober trotz eines
weiteren Umsatz- und Ergebnisrückgangs eine zunehmende
Stabilisierung der Geschäftsentwicklung signalisiert hatte. Das
laufende Sparprogramm trägt zudem Früchte und sollte sich im
Schlussquartal voll entfalten.
Ob das gelungen ist, wird der Bericht zum Schlussquartal 2024
zeigen, den Sartorius und auch dessen Tochter am 28. Januar vorlegen
wollen. Und obwohl JPMorgan-Analyst Richard Vosser mit Kürzungen der
durchschnittlichen Analystenschätzungen (Konsens) für 2025 rechnet,
dürften ihm zufolge die Quartalszahlen und die ersten Aussagen zum
neuen Jahr die Aktienkurse der beiden Unternehmen antreiben.
Entsprechend setzte er beide auf "Positive Catalyst Watch". Die
Einstufung für das Sartorius-Papier bestätigte er zugleich mit
"Overweight" und seinem beibehaltenen Kursziel von 275 Euro. Für die
ebenfalls mit "Overweight" eingestufte Tochter bekräftigte er sein
Kursziel von 230 Euro.
Optimistisch blickt Vosser vor allem auf die Auftragslage im Segment
Bioprozesstechnik (BPS). Hier rechnet er für das Schlussquartal mit
einem Anstieg der Aufträge im Quartalsvergleich um 14 Prozent, was
das Vertrauen der Anleger mit Blick auf 2025 verbessern dürfte.
Hintergrund ist ihm zufolge eine weiter starke Nachfrage nach
Verbrauchsartikeln, die die fortgesetzte Schwäche im Bereich
Ausrüstungsbestellungen mehr als ausgleichen dürfte.
Zum Ausblick auf das neue Jahr schrieb er: "Für 2025 erwarten wir
weiterhin, dass Sartorius einen qualitativen Prognose-Rahmen,
ähnlich wie es beim Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA
der Fall ist, einführt. Das würde vor dem Hintergrund
der Aufträge im ersten Quartal eine bessere Sicht in die Zukunft
ermöglichen, bevor eine quantitative Prognose herausgegeben wird."
Konstante Wechselkurse unterstellt, dürften sowohl Sartorius als
auch die Tochter ein "solides Umsatzwachstum" in Aussicht stellen
sowie ein "profitables bereinigtes operatives Ergebnis (Ebitda) als
Hinweis auf ein gewisses Potenzial zur Margensteigerung". Er rechnet
für 2025 mit Umsätzen von 3,54 Milliarden Euro bei Sartorius und
2,92 Milliarden bei den Franzosen. Verglichen mit den Angaben des
Dienstleisters Vara liegt er damit für Sartorius ein Prozent unter
dem Konsens und für Stedim Biotech drei Prozent darunter. Er geht
daher davon aus, dass Analysten nach den Zahlen ihre Schätzungen
etwas zusammenstreichen werden. Dies dürfte dann aber "die letzte
Kürzungsrunde" gewesen sein dürfte.
Die Analysten um Bernstein-Expertin Eve Burstein sind dagegen für
Sartorius und Sartorius Stedim weniger positiv gestimmt. Ihre
Einschätzung lautet für die Dax-Aktie "Underperform" bei einem
Kursziel von 194 Euro und für die an der Euronext in Paris notierten
Tochter auf "Market-Perform" bei einem Kursziel von 172 Euro, wie
aus einer Branchenstudie hervorgeht.
Im Jahr 2023 habe der Zusammenbruch der positiven Korrelation
zwischen den Forschungsausgaben von Pharmakonzernen und den
Geschäften von Herstellern von Laborausrüstung begonnen, schrieben
sie. Darüber, warum es dazu kam, stellten die Bernstein-Experten
mehrere Hypothesen auf. Dabei kommen sie zu dem Schluss, dass
Ausrüster der Pharmaindustrie, die stärker auf die
Medikamentenproduktion ausgerichtet seien, aktuell besser gestellt
seien als jene, die eher Geräte für die präklinische Pharmaforschung
herstellten./ck/la/jha/
ISIN DE0007165631 FR0013154002
AXC0116 2025-01-06/13:22
|
Autor: - dpa-AFX
|
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet. |
|
|
DAX | 21.497,55 | -8,15 | -0,04% |
TecDax | 3.741,97 | 15,87 | 0,43% |
MDAX | 26.476,50 | 55,51 | 0,21% |
Dow Jones (EOD) | 44.556,04 | 134,13 | 0,30% |
Nasdaq 100 | 21.566,92 | 269,34 | 1,26% |
S & P 500 (EOD) | 6.037,88 | 43,31 | 0,72% |
SMI | 12.475,49 | -71,28 | -0,57% |
|
EUR/US$ | 1,0414 | 0,00 | 0,34% |
EUR/Yen | 159,0930 | -1,10 | -0,69% |
EUR/CHF | 0,9396 | 0,00 | 0,02% |
EUR/Brit. Pfund | 0,8307 | -0,00 | -0,11% |
Yen/US$ | 0,0065 | 0,00 | 0,89% |
CHF/US$ | 1,1084 | 0,00 | 0,36% |
|
baha Brent Indication | 75,43 | -0,83 | -1,09% |
Gold | 2.871,99 | 30,71 | 1,08% |
Silber | 31,62 | 0,33 | 1,04% |
Platin | 979,35 | 7,60 | 0,78% |
|
|
|