IPO/ROUNDUP: Pharmakonzern Stada vor milliardenschwerem Börsengang |
09.01.2025 08:20:00 |
BAD VILBEL (dpa-AFX) - Der hessische Arzneihersteller Stada peilt um
Ostern einen milliardenschweren Börsengang in Frankfurt an. Für
entsprechende Pläne stellt der Konzern, bekannt für das
Erkältungsmittel Grippostad oder den Hustensaft Silomat, seine
Führungsspitze neu auf, wie Stada in Bad Vilbel mitteilt.
Bei einem Börsengang soll der frühere Bayer -Manager
Andreas Fibig unabhängiger Verwaltungsratsvorsitzender von Stada
werden, hieß es. Der 62-Jährige ist derzeit Vorstandsmitglied beim
dänischen Pharmakonzern Novo Nordisk . Zuvor war er
Chef beim amerikanischen Duft- und Aromahersteller International
Flavors & Fragrances und von Bayer Health Care Pharmaceuticals.
Globaler Vorstandschef von Stada soll der amtierende Manager Peter
Goldschmidt bleiben.
Über den weiteren Kurs seien aber noch keine Entscheidungen
getroffen worden, hieß es weiter. Es würden "verschiedene Optionen
in Betracht gezogen, darunter ein Börsengang".
Konzernzentrale in Bad Vilbel soll bleiben
Der Vorstand wird laut Stada-Mitteilung bei der "künftigen
börsennotierten Konzernholdinggesellschaft" eingerichtet, die nach
niederländischem Recht gegründet wird, ihren Sitz aber in
Deutschland haben soll.
Wie viele Anteile die bisherigen Eigentümer, die Finanzinvestoren
Bain Capital und Cinven abgeben wollen, ist noch nicht bekannt. Sie
hatten Stada mit zuletzt rund 11.500 Beschäftigten 2017 für 5,3
Milliarden Euro gekauft und später von der Börse genommen.
Für eine Rückkehr auf das Börsenparkett sei April ein realistisches
Ziel, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Unternehmenskreisen.
Die Zentrale in Bad Vilbel nahe Frankfurt solle dabei erhalten
bleiben.
Die Stada-Eigentümer hatten schon länger Gespräche über einen
Verkauf mit anderen Finanzinvestoren geführt, der Prozess zog sich
aber hin. Offenbar fand sich kein Käufer, der genug Geld bot. Die
Option eines Börsengangs hatten sich Bain Capital und Cinven stets
offen gehalten.
Zuvor hatte das "Handelsblatt" über die Börsenpläne von Stada
berichtet. Dabei wolle Stada zwischen einer und zwei Milliarden Euro
einnehmen, schrieb die Zeitung. Anschließend sei der Aufstieg in den
MDax Ziel.
Expansion unter den Finanzinvestoren
Unter den Finanzinvestoren und Goldschmidt ist Stada stark
gewachsen. Dabei half eine Serie von Übernahmen, für die Stada hohe
Schulden in Kauf nahm. Zudem baute das Unternehmen neben
Nachahmermedikamenten sein Portfolio an rezeptfreien Markenprodukten
aus und schuf sich mit Spezialpharmazeutika ein drittes Standbein.
2023 steigerte Stada den Umsatz um 14 Prozent auf 3,7 Milliarden
Euro. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda)
wuchs um 19 Prozent auf 802 Millionen Euro.
Die Zahlen sind bereinigt um das Russland-Geschäft, das zuletzt mehr
als 15 Prozent zum Umsatz beitrug. Die Finanzinvestoren hatten es
abgespalten, da es als Belastungsfaktor für die Verkaufspläne galt.
Stada hatte sich trotz des Ukraine-Kriegs nicht aus Russland
zurückgezogen und verwies auf die medizinische Versorgung der
Menschen vor Ort./als/DP/mis
AXC0068 2025-01-09/08:20
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Autor: - dpa-AFX
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