ROUNDUP 2: Mindestens zehn Tote und riesige Schäden in Los Angeles |
10.01.2025 11:52:00 |
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LOS ANGELES (dpa-AFX) - Mindestens 10 Tote, rund 10.000 zerstörte
oder beschädigte Gebäude und milliardenschwere Sachschäden: Die
Brände in und um die US-Westküsten-Metropole Los Angeles sind laut
Präsident Joe Biden die verheerendsten in der Geschichte
Kaliforniens.
Ein Ende der Brände ist nicht abzusehen, denn drei der Feuer konnten
laut der Brandschutzbehörde Cal Fire bislang nur minimal oder gar
nicht eingedämmt werden. Zudem gibt es Warnungen vor neuen heftigen
Winden, die die Flammen anfachen könnten. Örtliche Medien sprechen
von einem "apokalyptischen" Szenario. Ein Überblick:
Die Opfer
Mindestens zehn Menschen seien bisher im Zuge der Brände ums Leben
gekommen, teilte die gerichtsmedizinische Behörde des Bezirks Los
Angeles mit. Die Zahl der Toten könnte aber weiter steigen: Sheriff
Robert Luna sagte bei einer Pressekonferenz, angesichts der
Verwüstung erwarte er keine guten Nachrichten bezüglich der
Opferzahlen. Es sehe in den betroffenen Gegenden nämlich so aus, als
ob dort "eine Atombombe abgeworfen wurde". Spezialisten mit
Leichenspürhunden seien in den Gebieten unterwegs. Laut
Bezirks-Feuerwehrchef Anthony Marrone gibt es auch mehrere
Verletzte, eine genaue Zahl nannte er aber nicht.
Evakuierungen
Zehntausende Einwohner mussten wegen der Brände ihr Zuhause
verlassen. Für 180.000 galten zwingende Evakuierungs-Anordnungen,
für 200.000 weitere gab es entsprechende Warnhinweise.
Die Brände
Drei der größten fünf Brände im Großraum Los Angeles sind laut Cal
Fire weiter außer Kontrolle oder nur minimal eingegrenzt worden.
* "Palisades Fire": etwa 80 Quadratkilometer betroffen, zu sechs
Prozent eingedämmt
* "Eaton Fire": etwa 55 Quadratkilometer betroffen, null Prozent
eingedämmt
* "Kenneth Fire": Dieses Feuer brach erst am Donnerstag im Gebiet
der West Hills und Hidden Hills zwischen Los Angeles und Ventura
aus. Betroffen sind etwa 3,9 Quadratkilometer, bislang ist es zu
null Prozent eingedämmt.
Fortschritte gab es dagegen beim
* "Hurst Fire": etwa 3,1 Quadratkilometer betroffen, rund 37 Prozent
eingedämmt
und beim
* "Lidia Fire": rund 1,6 Quadratkilometer betroffen, etwa 75 Prozent
eingedämmt
Nach Angaben der Feuerwehr-Chefin von Los Angeles, Kristin Crowley,
verbrannten allein im Viertel Pacific Palisades seit Dienstag mehr
als 5.300 Häuser. Beim sogenannten Eaton Fire nahe Pasadena wurden
bis zu 5.000 Gebäude zerstört oder beschädigt, darunter Ein- und
Mehrfamilienhäuser und Gewerbeobjekte. In ganz Kalifornien sind laut
Cal Fire derzeit 92 Waldbrände aktiv. Die Ursache der Feuer steht
noch nicht fest. Es werde aber auch in Richtung Brandstiftung
ermittelt, hieß es in Medienberichten.
Einsatz gegen die Flammenhölle
Nach Angaben der Behörden wurden bislang mehr als 7.500
Feuerwehrleute und Helfer zum Kampf gegen die Flammen mobilisiert,
unterstützt von Löschflugzeugen und -Hubschraubern. Sie riskieren
oftmals ihr Leben.
Allein rund 2.300 Einsatzkräfte seien mit dem "Palisades Fire"
beschäftigt, sagte Feuerwehrsprecher Adam Van Gerpen dem Sender CNN.
Viele der Frauen und Männer seien in 24- und sogar
48-Stunden-Schichten im Einsatz, teilte die zuständige Gewerkschaft
mit. Einige der Einsatzkräfte hätten selbst ihre Häuser bei den
Bränden verloren, hieß es von der Leitung der Berufsfeuerwehr. "Wir
sind unterbesetzt, wir haben zu wenig Ressourcen", beklagte
Feuerwehrchefin Crowley laut US-Medien.
Präsident Biden kündigte nun die Entsendung von weiteren 400
Feuerwehrleuten, 30 Löschhubschraubern und 8 Militärmaschinen vom
Typ C-130 an. Auch das benachbarte Kanada will Feuerwehrleute und
Löschflugzeuge schicken.
Die Schäden
Nach einer vorläufigen Schätzung des privaten US-Wetterdienstes
AccuWeather, das auch die Auswirkungen von Unwettern bemisst,
könnten der Gesamtschaden und die wirtschaftlichen Verluste bei 135
bis 150 Milliarden Dollar (131 bis 146 Milliarden Euro) liegen.
Es handele sich um eine der kostspieligsten Waldbrandkatastrophen in
der modernen Geschichte der USA, sagte Chefmeteorologe Jonathan
Porter. "Orkanartige Winde ließen Flammen durch Viertel mit Häusern
im Wert von mehreren Millionen Euro wüten. Die hinterlassenen
Verwüstungen sind herzzerreißend, und der wirtschaftliche Schaden
ist enorm."
Die Schätzung beinhalte unter anderem die Beschädigung und
Zerstörung Tausender Häuser sowie anderer Gebäude, die Schäden an
Infrastruktur und die langfristigen Kosten für den Wiederaufbau, wie
es weiter hieß. Da die Feuer noch nicht unter Kontrolle seien, könne
die Höhe der Schäden noch steigen.
Medienberichten zufolge spielt bei den Schäden auch eine Rolle, dass
Häuser oftmals sehr dicht aneinander oder teilweise aus Holz gebaut
seien. Auf Bildern der Ruinenfelder ist zu sehen, dass von den
abgebrannten Gebäuden zuweilen nur der steinerne Kamin noch steht.
Der Alltag im Feuergebiet
Nach Angaben der Seite Poweroutage.us sind weiterhin rund 300.000
Kunden in den betroffenen Gebieten ohne Strom. Auch sonst steht das
Leben vielerorts still. Schulen bleiben auch heute geschlossen, den
Behörden zufolge vor allem wegen der schlechten Luftqualität.
Dichter Rauch liegt über Los Angeles, viele Menschen tragen Masken,
um sich vor den schädlichen Partikeln zu schützen.
Plünderungen
Die Feuerkatastrophe rief den Behörden zufolge auch Kriminelle auf
den Plan. Mindestens 20 Verdächtige seien bisher im Zusammenhang mit
Plünderungen festgenommen worden, sagte Kathryn Barger vom
Verwaltungsbezirk Los Angeles. Gouverneur Gavin Newsom kündigte an,
die Nationalgarde einzusetzen, um die Polizei zu unterstützen.
Viele Prominente betroffen
Auch viele Hollywood-Promis leiden unter den Großbränden.
Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz (35) zeigte in einer
Instagram-Story, wie er wegen der Brände sein Haus verlassen musste.
In dem Post sind seine gepackten Luxuskoffer zu sehen, darunter ein
Notfallset des Roten Kreuzes und zwei Walkie-Talkies.
Realitystar Paris Hilton musste eigenen Angaben zufolge im Fernsehen
mit ansehen, wie ihr Haus den verheerenden Großbränden bei Los
Angeles zum Opfer fiel. "Ich bin untröstlich, habe keine Worte",
schreibt die 43-Jährige auf der Plattform X. "Ich sitze mit meiner
Familie, schaue die Nachrichten und sehe, wie unser Haus in Malibu
live im Fernsehen bis auf die Grundmauern abbrennt." Dazu teilte sie
ein per Hand aufgenommenes Video von einem Nachrichtenbeitrag, der
eine niedergebrannte Gegend zeigt./vni/cfn/jv/DP/mis
ISIN CH0126881561 DE0008404005 DE0008430026 DE0008402215 US89417E1091
AXC0131 2025-01-10/11:52
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Autor: - dpa-AFX
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