ROUNDUP/'Höllen-Landschaft' in L.A.: 12.000 Häuser verbrannt |
11.01.2025 11:41:00 |
LOS ANGELES (dpa-AFX) - Bei den katastrophalen Bränden rund um Los
Angeles ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens elf gestiegen.
Jedoch befürchten die Behörden, dass sich die Zahl weiter erhöhen
könnte, sobald Ermittler die teilweise völlig verwüsteten Gebiete
gefahrlos erreichen können. Drei Feuer waren weiterhin außer
Kontrolle, darunter das besonders heftige "Palisades Fire" im
Stadtteil Pacific Palisades. Die Feuerwehrbehörde weitete dort die
Evakuierungsanordnung am frühen Morgen auf weitere Gebiete aus. Der
Bezirk Los Angeles rief kurz zuvor wegen der gefährlichen
Rauchentwicklung den örtlichen Gesundheitsnotstand aus, wie der
Fernsehsender CNN berichtete.
Lage weiter gefährlich
Zwar kamen die Löscharbeiten dank kurzzeitig nachlassender Winde
voran, für dieses Wochenende erwarten Wetterexperten jedoch erneut
stärkere Böen. "Die Situation ist weiterhin sehr gefährlich", sagte
die Chefin des US-Katastrophenschutzes FEMA, Deanne Criswell. Nur
das "Hurst Fire" und das "Lidia Fire" sind bislang weitgehend
eingedämmt, das "Kenneth Fire" immerhin inzwischen zu 50 Prozent,
wie die Brandschutzbehörde Cal Fire mitteilte.
Nach Schätzungen der Behörde wurden bereits mehr als 12.000 Gebäude
durch die Brände zerstört oder beschädigt. Rund 58.000 weitere sind
gefährdet. Seit Dienstag gingen demnach rund 15.000 Hektar Land in
Flammen auf. Für mehr als 100.000 Bewohner galt weiterhin eine
Evakuierungsanordnung, Zehntausende weitere Menschen sind gewarnt.
Vorwürfe, aber auch gute Nachrichten
Derweil machte die Leiterin der Feuerwehr von Los Angeles, Kristin
Crowley, der Stadtverwaltung schwere Vorwürfe. Die Kürzung der
Haushaltsmittel für die Feuerwehr um 17 Millionen Dollar (16,5
Millionen Euro) wirke sich jetzt negativ auf die Fähigkeit ihrer
Behörde aus, die Brände zu bekämpfen, beklagte sie bei CNN. "Wir
können den jetzigen Zustand nicht länger aufrechterhalten. Wir haben
nicht genug Feuerwehrleute". Am Freitagnachmittag (Ortszeit) soll es
daraufhin zu einem Treffen mit Bürgermeisterin Karen Bass gekommen
sein.
Für manche gab es aber auch gute Nachrichten: So steht das Haus des
US-Schauspielers und erklärten Klimaleugners James Woods doch noch -
nachdem dieser überzeugt war, dass es die Feuersbrunst nicht
überlebt hatte. "Ein Wunder ist geschehen", schrieb der zweimal für
den Oscar nominierte Filmstar ("Es war einmal in Amerika") in einem
Post auf der Online-Plattform X.
"Wir haben es geschafft, zu unserem Grundstück zu gelangen, und
unser Haus, von dem man uns sagte, es sei für immer verloren, steht
immer noch", schrieb er. Dazu postete er ein Video von der völlig
verbrannten Umgebung rund um seine Villa im besonders betroffenen
Stadtteil Pacific Palisades und sprach von einer
"Höllen-Landschaft".
Gleichzeitig hatte Woods erst vor wenigen Tagen in sozialen Medien
behauptet, die Feuer hätten nichts mit dem Klimawandel zu tun und
hatte stattdessen den kalifornischen Gouverneur Gavin Newsom und die
Bürgermeisterin Bass, beide Demokraten, für die Katastrophe
verantwortlich gemacht.
Auch der künftige US-Präsident Trump hatte vor einigen Tagen gegen
den Gouverneur gewettert. Newsom lud den Republikaner nun ein, sich
das Ausmaß der Waldbrände in Los Angeles persönlich anzusehen. Dabei
könne Trump sich mit eigenen Augen ein Bild von der Verwüstung
machen, gleichzeitig den heldenhaften Feuerwehrleuten danken und
betroffene Bürger treffen, schrieb der Demokrat in einem Brief, den
er auf X veröffentlichte.
Ermittlungen zu Ursachen dauern an
Tausende Einsatzkräfte kämpfen unterdessen weiter unermüdlich gegen
die Flammen. Die Ursachen der Brände sind weiter unklar. "Sollte
sich herausstellen, dass einer der Brände vorsätzlich gelegt wurde,
werden die Verantwortlichen verhaftet, strafrechtlich verfolgt und
im vollen Umfang des Gesetzes bestraft", sagte Dominic Choi von der
Polizeibehörde. Neben Brandstiftung werden defekte Stromleitungen
als mögliche Ursache untersucht.
Versicherungsprobleme verschärfen Lage
Die Brände könnten laut Analysten zur kostspieligsten Feuersbrunst
in der Geschichte der USA werden. Kaliforniens
Versicherungsbeauftragter Ricardo Lara forderte eine schnelle
Auszahlung von Versicherungsleistungen für die Betroffenen. Einige
große Anbieter hatten Berichten zufolge bereits im Frühjahr den
Versicherungsschutz in besonders risikoreichen Gebieten
eingeschränkt oder zurückgezogen, wodurch viele Hausbesitzer
ungeschützt sein könnten./cfn/ln/DP/mis
ISIN CH0126881561 DE0008404005 DE0008430026 DE0008402215 US89417E1091
AXC0018 2025-01-11/11:41
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Autor: - dpa-AFX
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