ROUNDUP 2: Wind könnte Feuer in Los Angeles neu anfachen - 24 Tote |
13.01.2025 11:06:00 |
(durchgehend aktualisiert)
LOS ANGELES (dpa-AFX) - Wettlauf mit der Zeit in Los Angeles:
Feuerwehrleute versuchen, die heftigen Brände einzudämmen, bevor
zunehmende Winde sie wieder anfachen. Die Zahl der bestätigten
Todesfälle stieg auf 24, weitere Menschen werden noch vermisst. Mehr
als 100.000 Bewohner mussten ihre Häuser verlassen und durften
weiterhin nicht zurück.
"Wir brauchen von Mutter Natur eine Pause"
Das "Palisades Fire", das ganze Straßenzüge des Stadtteils Pacific
Palisades verwüstet hatte, erfasste nach Behördenangaben bis
Sonntagabend (Ortszeit) eine Fläche von knapp 96 Quadratkilometern
und war zu 13 Prozent eingedämmt. Das "Eaton Fire" nahe Pasadena und
Altadena nordöstlich von Los Angeles brannte demnach auf einer
Fläche von etwa 57 Quadratkilometern und war zu 27 Prozent unter
Kontrolle.
Der US-Wetterdienst sagte für Montag und Dienstag wieder stärkere
Winde voraus und warnte vor "extremer" Feuergefahr. Durch den Wind
könnten sich die Brände "explosionsartig" ausbreiten, hieß es.
"Wir brauchen von Mutter Natur eine Pause", sagte Brice Bennett von
der kalifornischen Behörde Cal Fire dem Nachrichtensender CNN. "Wir
haben die Feuerwehrleute, wir haben das Wasser, wir brauchen mehr
Zeit." Die Löschbrigaden arbeiteten weiter in Schichten von 24 und
36 Stunden am Stück.
Keine Löschflugzeuge bei starkem Wind
Ein großes Problem sei, dass mit Winden von rund 50 Kilometern pro
Stunde die Löschung aus der Luft nicht mehr funktioniere, sagte
Bennett. Denn der Wind verwehe das Wasser, bevor es in einer Ladung
am Boden ankommen könne. Unterdessen trieben die Winde Funken durch
die Gegend, die neue Feuer starteten.
Am Anfang hatten Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 160
Kilometern pro Stunde das Feuer schnell ein Haus nach dem anderen
verschlucken lassen. Die Menschen mussten fliehen - und einige
blieben zurück, um ihre Häuser zu retten. Einige waren erfolgreich,
andere kamen sogar ums Leben. Den neuen Angaben zufolge starben bei
dem "Eaton"-Brand in der Nähe von Altadena und Pasadena 16 Menschen
- und 8 weitere im westlichen Viertel Pacific Palisades.
Schulen öffnen wieder
Trotz anhaltender Brände öffnet die Mehrheit der Schulen im Raum Los
Angeles am Montag wieder. "Der Bezirk ist zuversichtlich, dass es
für Schüler und Angestellte sicher ist, auf die Campusse
zurückzukehren", hieß es in einer Mitteilung. Bei der Entscheidung
seien unter anderem der Stand der Löscharbeiten, die Luftqualität,
Windverhältnisse und der Zustand der Straßen berücksichtigt worden.
Sieben Schulen blieben geschlossen, sagte der Leiter des
Schulbezirks, Alberto Carvalho, Medienberichten zufolge auf einer
Pressekonferenz. Vier davon seien durch das "Palisades Fire"
zerstört worden. Drei weitere befänden sich noch in der
Evakuierungszone. Die staatlichen Universitäten University of
California und California State University sind eigenen Angaben
zufolge im Notbetrieb und bieten Online-Unterricht an.
Website mit Fotos zerstörter Häuser
Viele Bewohner der Stadt wissen nicht, ob ihre Häuser abgebrannt
oder nur beschädigt sind. In Fernsehaufnahmen sind gelegentlich
Gebäude zwischen Ruinen zu sehen, die das Feuer verschonte. Bevor
die Bewohner näheres erfahren können, müssen sie aber an einem
Checkpoint warten, bis einige in Polizeibegleitung in die Sperrzone
dürfen. In den vergangenen Tagen wurden mehrere Menschen wegen des
Verdachts von Plünderungen festgenommen. Einer von ihnen gab sich
laut Medienberichten als Feuerwehrmann aus.
Damit die Menschen schneller erfahren, was mit ihren Häusern
passierte, werden die Straßen nun Gebäude für Gebäude
abfotografiert. Die Bilder werden auf eine Website hochgeladen. Mit
den Fotos können die Betroffenen auch ihre Versicherungen
informieren.
Monatelange Räumungsarbeiten erwartet
Die Trümmer in den verwüsteten Straßenzügen wegzuräumen, könnte nach
Schätzung von Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom sechs bis neun
Monate dauern. Nach bisherigen Angaben wurden mehr als 12.000
Gebäude zerstört oder beschädigt.
Internet aus dem All
Tech-Milliardär Elon Musk will den betroffenen Gebieten kostenloses
Internet über das Satellitensystem Starlink anbieten. Dafür sollen
Starlink-Empfangsanlagen mit offenem WLAN dort platziert werden, wo
sie am meisten benötigt würden, schrieb der Chef der Weltraumfirma
SpaceX auf seiner Online-Plattform X. Zur Stromversorgung sollen
"Cybertruck"-Elektroautos des von Musk geführten Autobauers Tesla
dienen.
Musk ist ein enger Vertrauter des künftigen US-Präsidenten Donald
Trump. Er kritisiert seit Tagen die Verantwortlichen in Kalifornien
von der Demokratischen Partei.
Unterstützung aus der Ukraine
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bot den USA
unterdessen Hilfe bei der Bekämpfung der Brände an. 150
Feuerwehrleute stünden bereit, sagte er in seiner täglichen
Videoansprache. Die USA sind der wichtigste Unterstützer der Ukraine
im Kampf gegen die russische Aggression. In Los Angeles sind bereits
Feuerwehrleute unter anderem aus Mexiko und Kanada im Einsatz.
Beyoncé spendet Millionen
US-Superstar Beyoncé (43) will mit ihrer Stiftung "Beygood" 2,5
Millionen Dollar (etwa 2,4 Millionen Euro) an Betroffene der Brände
spenden. Mit dem Geld sollten Familien in der Gegend um Altadena und
Pasadena nördlich von Los Angeles unterstützt werden, die ihre
Häuser verloren hätten, hieß es in einem Post der Stiftung auf
Instagram./so/DP/mis
ISIN CH0126881561 DE0008404005 DE0008430026 DE0008402215 US89417E1091
AXC0108 2025-01-13/11:06
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Autor: - dpa-AFX
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