Autozulieferer Webasto holt Sanierer in den Vorstand |
14.01.2025 13:37:00 |
STOCKDORF (dpa-AFX) - Der Autozulieferer Webasto ist in so eine
schwierige Lage geraten, dass ein externer Sanierer die
Neuaufstellung leiten soll. Der Unternehmensberater Johann Stohner
wird als Chief Restructuring Officer in den Vorstand berufen, wie
Webasto mitteilte. Bis Anfang des zweiten Quartals will der
vergrößerte Vorstand gemeinsam mit Aufsichtsrat und Betriebsrat
Maßnahmen ausarbeiten.
Webasto mit Hauptsitz in Stockdorf vor den Toren Münchens stellt
unter anderem Autodächer und Standheizungen her, Vorstandschef
Holger Engelmann hatte wegen eines starken Gewinnrückgangs bereits
im Frühling vergangenen Jahres ein "Optimierungsprogramm" mit
umfangreichem Stellenabbau angekündigt. Mit dem Sanierer Stohner im
Vorstand will Webasto nun grundsätzlich an die Strukturen. Zu
erwarten sind die Verkleinerung der Kapazitäten in Produktion und
Entwicklung sowie der Organisation, wie sich aus der Mitteilung
ergibt. Zudem will Webasto das Produktangebot "schärfen".
Restrukturierung statt Optimierung
Ende 2023 beschäftigte Webasto weltweit noch 16 000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter. 2024 hatte das Unternehmen unter anderem zwei
chinesische Werke geschlossen. Das Optimierungsprogramm genügt nun
nicht mehr. Wie Webasto jetzt mitteilte, wurde bereits am 23.
Dezember eine Stabilisierungsvereinbarung mit wichtigen Gläubigern
geschlossen. Die "Wirtschaftswoche" hatte über Restrukturierung und
Umschuldung berichtet, wozu sich das Unternehmen bislang aber nicht
offiziell geäußert hat.
Chinageschäft wird vom Wachstumstreiber zum Krisenherd
Die Webasto-Gruppe stellt vor allem Heiz-, Kühl- und
Lüftungssysteme, Schiebe- und Panoramadächer sowie Batteriesysteme
für E-Auto her. Vorstandschef Engelmann hatte in guten Jahren sehr
auf das Chinageschäft gesetzt, doch ist die deutsche Autobranche
insgesamt in ihrem wichtigsten Absatzmarkt in große Schwierigkeiten
geraten. Chinesische Hersteller sind den deutschen Unternehmen
inzwischen mit ihren Elektroautos davongefahren.
Finanziell sind etliche Zulieferer noch härter getroffen als die
eigentlichen Autohersteller. Dabei stellen bedeutende Zulieferer
nicht nur Teile her, sondern waren in den vergangenen Jahren auch
maßgeblich an Innovationen beteiligt. Etliche bekannte Firmen,
darunter auch Bosch und Continental , haben massive
Sparprogramme angekündigt./cho/DP/jha
ISIN DE0005439004
AXC0154 2025-01-14/13:37
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Autor: - dpa-AFX
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