ROUNDUP: Volkswagen verkauft weniger Autos - China und Audi bremsen |
14.01.2025 13:44:00 |
WOLFSBURG (dpa-AFX) - Das schwache Abschneiden von Audi, die
schleppenden Geschäfte in China, die Flaute bei E-Autos: Dem
angeschlagenen Autobauer Volkswagen hat das Jahr 2024
auch konzernweit einen Absatzrückgang beschert. Weltweit wurden 2,3
Prozent weniger Fahrzeuge aller Konzernmarken ausgeliefert als ein
Jahr zuvor, wie die Wolfsburger mitteilten. Das selbst gesteckte
Ziel von zuletzt 9 Millionen Auslieferungen wurde trotzdem erreicht
- wenn auch denkbar knapp: 9,03 Millionen Fahrzeuge wurden es am
Ende.
"In einem anspruchsvollen Marktumfeld haben wir in 2024 insgesamt 9
Millionen Fahrzeuge ausgeliefert", sagte Konzernchef Oliver Blume.
Audi-Vertriebschef Marco Schubert, der auch im Gesamtkonzern für das
Ressort zuständig ist, sprach von einer "soliden Leistung". Vor
allem im Schlussquartal sei es wieder besser gelaufen als zuvor.
Nachdem die Verkäufe bis Ende September schon fast 3 Prozent im
Minus lagen, waren es in den drei Monaten danach nur noch 0,8
Prozent.
Flaute in China und bei E-Autos
Zur Last wird für den Konzern vor allem das China-Geschäft und die
Flaute bei E-Autos. In China brachen die Verkäufe um fast zehn
Prozent ein, der Absatz an Elektroautos schrumpfte weltweit um 3,4
Prozent, in den USA sogar um über 30 Prozent. Weltweit wurden im
vergangenen Jahr 745.000 Elektromodelle aller Konzernmarken
ausgeliefert. Nur jeder zwölfte Neuwagen war damit ein reiner
Stromer.
"In China ist der Wettbewerb weiterhin durch einen massiven
Preiskampf bestimmt", erklärte Schubert mit Blick auf den lange Zeit
größten Markt der Wolfsburger. Im Schlussquartal habe man dort aber
wieder fast auf Vorjahresniveau gelegen. Und bei den Verbrennern sei
Volkswagen mit über 20 Prozent Marktanteil weiter führend.
Bei den in China boomenden Elektroautos und auch insgesamt ist
dagegen längst der örtliche Herausforderer BYD
vorbeigezogen. Neue Modelle aus der Kooperation mit dem
Elektroautobauer XPeng sollen für VW nun die Wende
bringen. 2025 rechne man in China aber mit einem weiter
herausfordernden Markt, hieß es.
Heimatmarkt schrumpft
Auf dem deutschen Heimatmarkt büßte der Konzern 2,2 Prozent ein, in
Westeuropa insgesamt blieb der Absatz mit minus 0,4 Prozent fast
stabil. Spürbare Zuwächse gab es dagegen in Nord- (6 Prozent) und
Südamerika (15 Prozent). In beiden Regionen zusammen verkauft VW
aber nur gut halb so viele Autos wie allein in China.
Vor allem die Kernmarke VW leidet unter hohen Kosten und geringer
Auslastung ihrer Werke. Unternehmen und Gewerkschaft hatten sich
kurz vor Weihnachten nach langem Ringen auf ein Sanierungsprogramm
geeinigt. In den deutschen VW-Werken soll die technische Kapazität
um über 700.000 Fahrzeuge reduziert werden. 35.000 Arbeitsplätze
fallen bis 2030 weg. Der Stellenabbau soll ohne betriebsbedingte
Kündigungen erfolgen.
Audi belastet
Schuld am Absatzrückgang war am Ende aber weniger die strauchelnde
Kernmarke - sondern Audi. Die Ingolstädter VW-Tochter verbuchte
einen Verkaufseinbruch um 12 Prozent. Bei der Kernmarke Volkswagen
Pkw, auf die mehr als die Hälfte aller Verkäufe entfällt, ging es um
1,4 Prozent nach unten, beim Sportwagenbauer Porsche AG
um 3 Prozent. Zuwächse meldeten dagegen Seat/Cupra
(7,5 Prozent) und Skoda (6,9 Prozent). Die Einbrüche bei den anderen
Marken konnte das aber nicht ausgleichen.
Bei den Marken der Nutzfahrzeugholding Traton (MAN,
Scania, International, VW Truck & Bus) gingen die Verkäufe auf
Jahressicht um 1,2 Prozent auf 334.200 Fahrzeuge zurück.
Konzernweit fiel der Rückgang bei VW geringer aus als bei anderen
Autoherstellern. Bei BMW und Mercedes-Benz
waren die Verkäufe 2024 jeweils um rund vier Prozent
geschrumpft. 2023 hatte der VW-Konzern noch mehr als 9,2 Millionen
Fahrzeuge aller Marken ausgeliefert, deutlich mehr als ein Jahr
zuvor. Das Ziel, diesen Wert 2024 um bis zu drei Prozent zu
übertreffen, hatte VW bereits im September aufgegeben.
Von früheren Rekordwerten ist Europas größter Autobauer weit
entfernt: 2019 war Volkswagen noch auf fast 11 Millionen
Auslieferungen gekommen und damit sogar weltweit die Nummer eins vor
Toyota . Den Kampf um die weltweite Marktführerschaft
hat VW inzwischen aufgegeben. Wichtiger als die reine Stückzahl sei
die Profitabilität, hieß es./fjo/DP/men
ISIN DE0005190003 DE0007100000 DE0007664039 DE000TRAT0N7 DE000PAG9113
AXC0156 2025-01-14/13:44
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Autor: - dpa-AFX
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