ROUNDUP: Autozulieferer Webasto holt Sanierer in den Vorstand |
14.01.2025 17:25:00 |
STOCKDORF (dpa-AFX) - Der Autozulieferer Webasto ist in eine so
schwierige Lage geraten, dass ein externer Sanierer die
Neuaufstellung leiten soll. Der Unternehmensberater Johann Stohner
wird als Chief Restructuring Officer in den Vorstand berufen, wie
Webasto mitteilte. Bis Anfang des zweiten Quartals will der
vergrößerte Vorstand gemeinsam mit Aufsichtsrat und Betriebsrat
Maßnahmen ausarbeiten.
Die Webasto-Gruppe mit Hauptsitz in Stockdorf vor den Toren Münchens
stellt vor allem Heiz-, Kühl- und Lüftungssysteme, Schiebe- und
Panoramadächer sowie Batteriesysteme für E-Autos her. Vorstandschef
Holger Engelmann hatte wegen eines starken Gewinnrückgangs bereits
im Frühling vergangenen Jahres ein "Optimierungsprogramm" mit
umfangreichem Stellenabbau angekündigt. Mit dem Sanierer Stohner im
Vorstand will Webasto nun grundsätzlich an die Strukturen. Zu
erwarten sind die Verkleinerung der Kapazitäten in Produktion und
Entwicklung sowie der Organisation, wie sich aus der Mitteilung
ergibt. Zudem will Webasto das Produktangebot "schärfen".
Restrukturierung statt Optimierung
Ende 2023 beschäftigte Webasto weltweit noch 16 000 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter. 2024 hatte das Unternehmen unter anderem zwei
chinesische Werke geschlossen. Das Optimierungsprogramm genügt nun
nicht mehr. Wie Webasto jetzt mitteilte, wurde bereits am 23.
Dezember eine Stabilisierungsvereinbarung mit wichtigen Gläubigern
geschlossen. Die "Wirtschaftswoche" hatte über Restrukturierung und
Umschuldung berichtet, wozu sich das Unternehmen bislang aber nicht
offiziell äußerte.
Die Stabilisierungsvereinbarung sichert laut Webasto den notwendigen
Finanzrahmen bis zum 31. Mai 2025, anschließend sollen auch die
mittel- und langfristigen Kredite neu geordnet werden. Bereits bis
Ende März 2025 soll ein bei einem unabhängigen Beratungsunternehmen
in Auftrag gegebenes Restrukturierungsgutachten vorliegen.
Chinageschäft wird vom Wachstumstreiber zum Krisenherd
Vorstandschef Engelmann hatte in guten Jahren sehr auf das
Chinageschäft gesetzt, doch ist die deutsche Autobranche insgesamt
in ihrem wichtigsten Absatzmarkt in große Schwierigkeiten geraten.
Chinesische Hersteller sind dee deutschen Konkurrenz inzwischen mit
ihren Elektroautos davongefahren.
Finanziell sind etliche Zulieferer noch härter getroffen als die
eigentlichen Autohersteller. Dabei stellen bedeutende Zulieferer
nicht nur Teile her, sondern waren in den vergangenen Jahren auch
maßgeblich an Innovationen beteiligt. Etliche bekannte Firmen,
darunter auch Bosch und Continental , haben massive
Sparprogramme angekündigt./cho/DP/jha
ISIN DE0005439004
AXC0222 2025-01-14/17:25
|
Autor: - dpa-AFX
|
Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet. |
|
|
DAX | 21.499,28 | -6,42 | -0,03% |
TecDax | 3.742,23 | 16,13 | 0,43% |
MDAX | 26.485,82 | 64,83 | 0,25% |
Dow Jones (EOD) | 44.556,04 | 134,13 | 0,30% |
Nasdaq 100 | 21.566,92 | 269,34 | 1,26% |
S & P 500 (EOD) | 6.037,88 | 43,31 | 0,72% |
SMI | 12.475,49 | -71,28 | -0,57% |
|
EUR/US$ | 1,0414 | 0,00 | 0,33% |
EUR/Yen | 159,1263 | -1,07 | -0,67% |
EUR/CHF | 0,9396 | 0,00 | 0,02% |
EUR/Brit. Pfund | 0,8308 | -0,00 | -0,09% |
Yen/US$ | 0,0065 | 0,00 | 0,88% |
CHF/US$ | 1,1083 | 0,00 | 0,35% |
|
baha Brent Indication | 75,48 | -0,78 | -1,02% |
Gold | 2.871,99 | 30,71 | 1,08% |
Silber | 31,62 | 0,33 | 1,04% |
Platin | 979,35 | 7,60 | 0,78% |
|
|
|