Netzgebühren zwischen Stadt und Land ausgeglichen |
18.01.2025 07:23:00 |
HEIDELBERG (dpa-AFX) - Die Neuregelung zur faireren Verteilung der
Stromnetz-Ausbaukosten hat laut einer Verivox-Analyse zu fast gleich
hohen Stromnetzgebühren in ländlichen und städtischen Gebieten
geführt. "Zum Jahreswechsel sind die Stromnetzentgelte in ländlichen
Gebieten um neun Prozent gesunken und liegen nun auf dem gleichen
Niveau wie in städtischen Gebieten", heißt es in einer Auswertung
des Vergleichsportals.
Ob sich dies auf die Strompreise auswirkt, hängt davon ab, wie die
Versorger die Änderungen weitergeben. Laut Verivox machen
Stromnetzgebühren rund 29 Prozent der Stromrechnung aus. Der
Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hatte die
Stromversorger im Oktober aufgefordert, etwaige Gebührensenkungen
der Netzbetreiber an die Endkunden weiterzugeben.
Der Auswertung zufolge zahlten Verbraucher in ländlichen Gegenden
2024 bei einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden im Schnitt
noch 44 Euro mehr als Haushalte in städtischen Gebieten. Jetzt
zahlen laut Verivox umgekehrt die Städter zwei Euro mehr als die
Haushalte auf dem Land. Postleitzahlen-Gebiete mit bis zu 5.000
Haushalten wurden für die Analyse von Verivox als ländlich, Gebiete
ab 20.000 Haushalten als städtisch eingeordnet.
Kosten für Netzausbau werden auf alle Stromkunden umgelegt
Hintergrund ist der Stromnetzausbau in vielen ländlichen Gebieten,
um die steigende Zahl von Windrädern und Photovoltaik-Anlagen
anzuschließen. Dieser Ausbau wird aus den sogenannten Netzentgelten
finanziert, die alle Stromkunden zahlen müssen. Dies hatte in der
Vergangenheit dazu geführt, dass in Regionen mit starkem
Ökostrom-Ausbau die Netzentgelte höher lagen als in anderen
Regionen.
Die von der Bundesnetzagentur vorgenommene Neuregelung sorgt nun
dafür, dass die Mehrkosten auf alle Stromkunden umgelegt werden, und
zwar durch einen Anstieg der Netzumlagen um gut 0,9 Cent je
Kilowattstunde. Im Gegenzug werden Netzbetreiber, die besonders viel
ausbauen müssen, entlastet. In Deutschland gab es 2024 laut
Bundesnetzagentur 866 Verteilnetzbetreiber.
Durch den Ausgleichsmechanismus sind die durchschnittlichen
Stromnetzgebühren für Haushalte (4.000 Kilowattstunden
Jahresverbrauch) in Städten zum Jahreswechsel laut Verivox um knapp
ein Prozent auf 426 Euro pro Jahr gestiegen. In ländlichen Gegenden
sind sie hingegen um rund neun Prozent auf 424 Euro gefallen.
Verivox: "Kosten der Energiewende wurden nun gerechter verteilt"
"Bisher mussten Haushalte in eher dünn besiedelten Gebieten mit
einem starken Ausbau erneuerbarer Energien auch höhere
Stromnetzgebühren bezahlen. Diese Kosten der Energiewende wurden nun
gerechter verteilt", sagte Verivox-Energieexperte Thorsten Storck.
Am stärksten seien die ländlichen Gebiete in Schleswig-Holstein
entlastet worden, und zwar um 28 Prozent. Es folgen dünn besiedelte
Gegenden in Mecklenburg-Vorpommern (minus 26 Prozent), Brandenburg
(minus 19 Prozent) und Bayern (minus 12 Prozent). Leichte
Steigerungen um drei Prozent habe es in Baden-Württemberg und
Rheinland-Pfalz gegeben./tob/DP/zb
ISIN DE000ENAG999 DE0007037129
AXC0014 2025-01-18/07:23
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Autor: - dpa-AFX
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