Umbau-Fonds für Kliniken soll aufgebaut werden |
18.01.2025 07:23:00 |
BERLIN (dpa-AFX) - Ein milliardenschwerer Unterstützungsfonds für
die Neuordnung des Kliniknetzes in Deutschland nimmt Konturen an.
Förderfähig sein sollen daraus eine Reihe von Vorhaben, die auf eine
Konzentration der Kapazitäten und mehr Spezialisierung zielen, wie
es in einem Verordnungsentwurf des Bundesgesundheitsministeriums
heißt. Ressortchef Karl Lauterbach (SPD) sagte der Deutschen
Presse-Agentur: "Für den nötigen Umbau nehmen wir jetzt viel Geld in
die Hand." Langfristig werde dies aber Kosten sparen und die
Behandlungsergebnisse insbesondere auch bei Krebs deutlich
verbessern.
Fonds mit bis zu 25 Milliarden Euro
Der "Transformationsfonds" ist Teil einer großen Krankenhausreform,
die noch nach dem Aus der Ampel-Koalition besiegelt worden war. Um
den Wandel zu unterstützen, sollen daraus von 2026 bis 2035 bis zu
25 Milliarden Euro fließen können - sofern sich Länder in gleicher
Höhe an Vorhaben beteiligen. Kommen soll das Geld aus Mitteln der
gesetzlichen Kassen und - entsprechend ihrem Anteil an den
Behandlungen - auch von den privaten Krankenversicherungen.
Aufgebaut werden soll der Fonds beim Bundesamt für soziale
Sicherung. Die Verordnung soll die Voraussetzungen genauer regeln,
welche Vorhaben Unterstützung bekommen können. Lauterbach sagte, die
Reform müsse jetzt starten. "Viele auch sehr gute Krankenhäuser
überleben nur, wenn schon im Sommer Anträge zur Transformation
gestellt werden können." Die Verordnung solle daher nun so schnell
wie möglich dem Bundesrat vorgelegt werden. Sie ist in der
Länderkammer noch zustimmungsbedürftig.
Förderung auch für bestimmte Schließungen
Förderfähig sein sollen laut Entwurf unter anderem
Umstrukturierungen von Klinikstandorten und die Bildung regionaler
Verbünde, um Doppelstrukturen abzubauen. Geld geben soll es außerdem
für den Aufbau von Netzwerken für Telemedizin und Zentren für
seltene und komplexe Erkrankungen. Förderfähig sein sollen auch
Vorhaben zur Schließung von Krankenhäusern besonders in Gebieten mit
einer hohen Klinikdichte - aber nicht, wenn sich durch eine
Schließung die Versorgung der Bevölkerung wesentlich verschlechtern
würde.
Maßgeblich soll es laut dem Entwurf sein, "dass nicht überwiegend
bestehende Strukturen erhalten werden". Nicht gefördert werden
sollen deswegen ohnehin anfallende Investitionen in die Sanierung
von Gebäuden oder für den Ersatz veralteter und abgenutzter Geräte.
"Vielmehr muss das Vorhaben der Verbesserung der
Krankenhausstrukturen insgesamt dienen." Außerdem müsse es sich um
neue Vorhaben handeln, deren Umsetzung nach dem 1. Juli beginnt.
Die Länder sollen Förderanträge über ein Online-Portal beim
Bundesamt für soziale Sicherung stellen können, das den Fonds
verwaltet. Vorgesehen sind monatliche Veröffentlichungen der Behörde
im Internet, um Veränderungen und das Fördergeschehen transparenter
zu machen, wie das Ministerium erklärte.
Den Weg für die umstrittene Krankenhausreform hatte der Bundesrat im
November frei gemacht. Sie soll nun schrittweise bis 2029 umgesetzt
werden. Das Netz der 1.700 Krankenhäuser dürfte damit auch kleiner
werden.
Reform soll Druck zu immer mehr Fällen verringern
Ziel ist, den finanziellen Druck auf die Kliniken zu vermindern.
Dafür soll die Vergütung mit Pauschalen für Behandlungsfälle
geändert und ein Großteil allein schon für das Vorhalten bestimmter
Angebote gezahlt werden. Grundlage der Finanzierung durch die
Krankenkassen sollen neue "Leistungsgruppen" sein. Sie sollen
Klinik-Behandlungen genauer beschreiben und einheitliche
Qualitätsvorgaben etwa bei Personal oder Behandlungserfahrung
durchsetzen.
Vielen Krankenhäusern machen seit längerem Finanznöte, nicht belegte
Betten und Personalmangel zu schaffen. Die Länder und die
Klinkbranche hatten daher eine Überbrückungsfinanzierung bis zum
vollen Greifen der Reform gefordert./sam/DP/zb
ISIN DE0007783003 DE0007042301 DE0005785604
AXC0015 2025-01-18/07:23
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Autor: - dpa-AFX
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