ROUNDUP/Ukraine: Militär leidet unter Personalmangel |
20.01.2025 06:35:00 |
KIEW (dpa-AFX) - Die ukrainischen Streitkräfte leiden nach Aussage
ihres Oberkommandeurs Olexander Syrskyj unter Personalmangel. Die
Zahl der Soldaten in den mechanisierten Brigaden müsse erhöht
werden, sagte er im Rundfunk. Leider aber reichten die
Mobilisierungskapazitäten nicht aus, um diesen Bedarf zu decken.
Daher habe man begonnen, "innerhalb vernünftiger Grenzen" Personal
aus der Logistik, Versorgung und Instandhaltung abzuziehen, um
Lücken zu füllen und die neuen Einheiten aufzustellen.
Die Ukraine ist gerade dabei, 14 neue Brigaden zum Kampf gegen die
russischen Besatzungstruppen aufzustellen.
Zuvor hatte es Beschwerden aus Luftwaffenverbänden zu Forderungen
gegeben, dass von dort hoch qualifiziertes Personal für die Front
abgezogen werden sollte. Die Armeeführung habe diesen Bestrebungen
einen Riegel vorgeschoben, sagte Syrskyj. Dies seien erfahrene
Spezialisten, "die durch niemanden ersetzt werden können".
Die Ukraine leidet unter anderem wegen der Altersgrenze für
Reservisten an Personal für die Fronttruppen. Zwar müssen alle
Männer ab 18 Jahren einen Grundwehrdienst ableisten, in den
Kriegseinsatz müssen Soldaten erst ab 25. Die Unterstützer der
Ukraine haben Kiew wiederholt aufgefordert, diese Altersgrenze zu
senken.
Schwere Kämpfe an verschiedenen Frontabschnitten
Von den Frontabschnitten der Ukraine wurden einmal mehr schwere
Kampfhandlungen gemeldet. Nach Angaben des Generalstabs in Kiew
wurden insgesamt 125 Gefechte infolge russischer Angriffe
registriert. Allein am Dauer-Brennpunkt Pokrowsk am Rande des
Donbass stießen russische Einheiten im Tagesverlauf 62 Mal gegen die
ukrainischen Linien vor.
"Der Feind unternimmt alle Anstrengungen, um Pokrowsk einzunehmen,
und wir tun alles, um es zu verteidigen und seine Einnahme zu
verhindern", sagte Syrskyj. Russland habe in diesem Abschnitt seine
besten Einheiten positioniert und sei in der Lage, diese zu
rotieren.
Schwere Gefechte lieferten sich russische und ukrainische Einheiten
auch in der westrussischen Region Kursk, wo das Militär Russlands
seit Wochen versucht, die ukrainischen Einheiten aus dem Land zu
vertreiben. Die ukrainischen Stellungen lagen dort nach Angaben der
Generalität in Kiew wiederholt unter schwerem Artilleriebeschuss.
Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden. Russland führt
seit fast drei Jahren einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland, hat
bisher rund ein Fünftel des Staatsgebiets der Ukraine unter seiner
Kontrolle.
Russische Kampfdrohnen erreichen Kiew
Mehrere russische Kampfdrohnen erreichten am frühen Abend die
ukrainische Hauptstadt Kiew. Die unbemannten Flugkörper seien von
der Flugabwehr abgeschossen worden, teilte die Militärverwaltung
mit. Niemand sei verletzt worden, durch herabfallende Trümmerstücke
habe es einige Gebäudeschäden in den Vororten gegeben.
Am späten Abend tauchten am Himmel über der Ukraine erneut größere
russische Drohnenschwärme auf. Sie flogen in Gruppen aus
verschiedenen Himmelsrichtungen ein, daher konnten weder ein klarer
Kurs noch eine Zielrichtung erkannt werden.
Ukrainische Angriffe in Russland zeigen angeblich Wirkung
Eine Serie ukrainischer Angriffe mit Kampfdrohnen und Raketen gegen
Militärstützpunkte auf russischem Staatsgebiet zeigen angeblich
Wirkung. Vor allem die Schläge gegen Munitionsdepots hätten an den
Fronten zu spürbaren Erleichterungen für die ukrainischen
Verteidiger geführt, sagte Armeechef Syrskyj im Fernsehen. Er
betonte, dass sich die "Verbrauchsraten" der Artilleriemunition der
russischen Streitkräfte seit einigen Monaten fast halbiert hätten.
Seien früher von russischer Seite bis zu 40.000 Granaten an einem
Tag verfeuert worden, "so sind es jetzt viel weniger".
Syrskyj betonte, dass die ukrainischen Angriffe über die Grenze
hinweg "ausschließlich militärischen Zielen" gegolten hätten. Das
ukrainische Militär ist bemüht, mit diesen Angriffen gegen
Munitionsdepots, Nachschubzentren und Treibstofflager die
Angriffskapazitäten der russischen Armee zu schwächen.
In der Region Brjansk, südwestlich von Moskau, wurden am Abend nach
offiziellen Angaben von der Flugabwehr mehrere ukrainische
Kampfdrohnen abgeschossen. Gouverneur Alexander Bogomas sprach nach
Angaben der Staatsagentur Tass von sieben zerstörten
Drohnen./cha/DP/zb
AXC0040 2025-01-20/06:35
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Autor: - dpa-AFX
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