ROUNDUP: Munich Re sieht bei Gewinn noch nicht das Ende der Fahnenstange |
22.01.2025 09:31:00 |
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re
rechnet in den kommenden Jahren mit einem weiteren
Gewinnwachstum. "Zumindest sieht es Stand heute auch noch nicht so
aus, als ob wir am Ende der Fahnenstange angekommen wären", sagte
Vorstandschef Joachim Wenning am Dienstagabend in München. Genaueres
will er im Dezember verraten, wenn der Dax -Konzern
seine neue Mehrjahresstrategie vorstellt. Für 2024
hat 2025 hat sich Wenning sechs Milliarden Euro Gewinn vorgenommen.
Damit läge der Überschuss mehr als doppelt so hoch wie 2021.
An der Börse wurden die Neuigkeiten und eine Empfehlung der Bank
HSBC mit einem Kurssprung belohnt. Die Munich-Re-Aktie gewann kurz
nach Handelsbeginn rund 2,7 Prozent auf 515 Euro und gehörte damit
zu den stärksten Titeln im Dax. Das Papier des weltweit drittgrößten
Rückversicherers Hannover Rück legte um gut ein
Prozent zu. Die Großbank HSBC hatte ihre Empfehlung für die Aktien
der beiden Unternehmen auf "Buy" erhöht.
Schon für 2024 hat die Munich Re einen Gewinn von mehr als fünf
Milliarden Euro angekündigt. "Das wird?s auch gut werden", sagte
Wenning. Die tatsächliche Zahl soll erst mit den Jahreszahlen am 26.
Februar veröffentlicht werden.
Dass das Gewinnwachstum in den kommenden Jahren weitergeht, schließt
der Konzernchef zumindest nicht aus. Chancen dazu sieht er in der
Lebens- und Kranken-Rückversicherung, im Direktgeschäft mit
Unternehmen und bei der Erstversicherungstochter Ergo. Auch die
Kapitalanlagen könnten weiterhin mehr abwerfen. "Wir wissen nur
nicht, wie der Preiszyklus in der Schaden- und
Unfall-Rückversicherung ist."
Zu diesem Geschäft zählt auch die Deckung von Schäden durch
Naturkatastrophen. Die Preise für Rückversicherungsschutz schwanken
meist in mehrjährigen Zyklen - was das Geschäft für die Anbieter
attraktiver oder unattraktiver macht. In den vergangenen Jahren
mussten Erstversicherer wie Allianz und Generali
den Rückversicherern für die Übertragung von Risiken
immer mehr Geld bezahlen.
Von diesen Preisschwankungen will sich die Munich Re ein Stück
unabhängiger machen und hat dazu das Direktgeschäft mit Unternehmen
in einer neuen Sparte gebündelt. Dieses Spezialversicherungsgeschäft
mit einem Geschäftsvolumen von zuletzt knapp zehn Milliarden Euro
will der Konzern weiter ausbauen.
"Wir können uns einfacher aus einem Bereich zurückziehen, wenn wir
wissen, dass wir auch andere Expansionsmöglichkeiten haben", sagte
Rückversicherungsvorstand Thomas Blunck. Er hat besonders Europa und
Asien im Blick. Bisher betreibe die Munich Re dieses
Spezialversicherungsgeschäft nur in den USA und in Großbritannien.
Derweil zeichnet sich im Schaden- und Unfallgeschäft der Munich Re
bereits der erste Großschaden des neuen Jahres ab. Vorstandschef
Wenning hält es für "nicht abwegig", dass die verheerenden Brände in
Kalifornien die Versicherungsbranche 20 bis 30 Milliarden US-Dollar
(19,2 bis 28,9 Mrd Euro) kosten werden. Allerdings seien die Feuer
noch nicht gelöscht, so dass die Summe noch steigen könne.
Wie teuer die Zerstörungen die Munich Re zu stehen kommen, wagte er
noch nicht zu beziffern. Man müsse "erwarten, dass das ein
Großschaden auch für uns wird". Dieser werfe die Munich Re jedoch
"nicht aus der Bahn." Ohnehin wird die Versicherungsbranche nur für
einen Bruchteil der Zerstörungen zahlen: Der volkswirtschaftliche
Schaden in Kalifornien werde über 100 Milliarden Dollar liegen,
sagte Munich-Re-Manager Blunck.
Keine direkten Sorgen bereitet der Munich Re die Politik des neuen
US-Präsidenten Donald Trump. Seine ersten Dekrete und Äußerungen
beträfen "die Versicherung oder Rückversicherung praktisch an keiner
Stelle, so dass es mir zumindest bekannt wäre", sagte Wenning. Er
erwarte von Trump daher weder positive noch negative Folgen für die
Munich Re./stw/jkr/jha/
ISIN CH0126881561 DE0008430026 DE0008402215
AXC0088 2025-01-22/09:31
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Autor: - dpa-AFX
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