Helaba-Chef: Neustart im Dauerstreit um Einlagensicherung
22.01.2025 12:12:00
    FRANKFURT (dpa-AFX) - Helaba-Chef Thomas Groß fordert
Kompromissbereitschaft in der seit Jahren festgefahrenen Diskussion über
einen grenzübergreifenden Schutz der Gelder von Bankkunden in Europa. Es
sei an der Zeit für einen "weniger emotionalisierten" Neustart der
Diskussion über eine gemeinsame europäische Einlagensicherung, sagte der
Chef der drittgrößten deutschen Landesbank am Dienstagabend vor
Journalisten in Frankfurt.

    "Wir werden in Summe als Banken mehr Vorteile haben, auch als
Sparkassen-Finanzgruppe, wenn wir uns stärker in Europa einbringen und als
Europa agieren", betonte Groß. Die Nachteile, wenn man sich nicht auf eine
gemeinsame Einlagensicherung einige, wögen seiner Ansicht nach deutlich
schwerer als "der eine oder andere Kompromiss, den man (...) vielleicht
eingehen muss", sagte der Chef der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).

Groß: Deutsche Institutssicherung in Europa einbringen
    Seit Jahren streiten die Europäer über eine grenzübergreifende
Sicherung von Kundengeldern (European deposit insurance scheme, kurz: Edis)
als dritte Säule der europäischen Bankenunion neben gemeinsamer
Bankenaufsicht und gemeinsamer Abwicklung von Kriseninstituten. Widerstände
gibt es in Deutschland, wo es gut gefüllte Töpfe für den Notfall gibt.
Sparkassen und Genossenschaftsbanken hierzulande befürchten, dass mit ihren
Geldern Schieflagen von Instituten in anderen Staaten finanziert werden.

    "Die Institutssicherung, die wir hier haben, ist gut: für die
Sparkassen, für die Landesbanken, aber insbesondere für die Privatkunden.
Wenn wir die aufrechterhalten, dann sehe ich die Möglichkeit, das
einzubringen in ein System auf europäischer Ebene", sagte Groß. Er sehe
keinen Anlass mehr, pauschal zu urteilen, dass Banken in anderen Ländern
schlechter dastünden./ben/DP/mis
 ISIN  FR0000131104  DE000CBK1001  DE0005140008  NL0011821202  IT0005239360
AXC0133    2025-01-22/12:12
	
Autor:  - dpa-AFX
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