ROUNDUP 2: UPS rechnet 2025 mit Umsatzrückgang - Anleger geschockt |
30.01.2025 15:43:00 |
(Kursteil aktualisiert, Analystenstimme ergänzt, weitere Details)
ATLANTA (dpa-AFX) - Zurückgehende Paketmengen sorgen beim
US-Paketdienst UPS für eine Zäsur. Der größte Kunde
werde die zu transportierenden Mengen bis Mitte 2026 um mehr als die
Hälfte reduzieren, wie United Parcel Service (UPS) am Donnerstag in
Atlanta mitteilte. Dem Vernehmen nach handelt es sich dabei um den
Online-Riesen Amazon . Vor diesem Hintergrund strafft
UPS seine Infrastruktur im Heimatmarkt und will zunehmend sparen.
Nach einer Stagnation im vergangenen Jahr dürfte der Umsatz 2025
allerdings zurückgehen. Diese Neuigkeiten schockten am Donnerstag
die Anleger, sie hatten mit einer Trendwende gerechnet.
Die UPS-Aktie fiel im frühen US-Handel um 15 Prozent und zog dabei
auch die Konkurrenzwerte Fedex und DHL
abwärts. Die Logistikbranche leidet seit geraumer Zeit unter
rückläufigen Paketmengen. Wegen der in vielen Ländern schwächelnden
Konjunktur und dem damit einhergehenden schleppenden Welthandel
versenden die Kunden der Konzerne deutlich weniger Waren.
Hinzu kommt, dass allen voran Amazon seit geraumer Zeit ein eigenes
Versandnetzwerk aufbaut. Zudem gehen chinesische Online-Shops wie
Temu und Shein angesichts der riesigen Mengen, die sie rund um den
Globus versenden, in harte Preisverhandlungen mit den Logistikern.
Die schwierigen Zeiten bei den Versanddienstleistern spiegeln sich
auch in den Kursentwicklungen ihrer Aktien wider. UPS-Papiere haben
die vergangenen drei Jahre in Folge jeweils Verluste eingefahren.
Und auch beim Dax -Konzern DHL sieht es nicht viel
besser aus: Zwar stand zumindest im Jahr 2023 ein Plus, per Saldo
ist das Papier aber seit Anfang 2022 um ein Drittel billiger
geworden.
UPS hat bereits versucht, der Verlangsamung des Versandvolumens
durch Kostensenkungen entgegenzuwirken. Tausende Stellen wurden
gestrichen, einige Standorte geschlossen und weitere umgebaut, auch
um Platz für Automationstechnik zu schaffen. Dies wurde auch vor dem
Hintergrund kräftig gestiegener Löhne nötig.
Der Konzern hatte 2023 einen kostspieligen Tarifvertrag mit der
US-Transportarbeiter-Gewerkschaft Teamsters abgeschlossen. Die der
Einigung vorgelagerten harten Verhandlungen hatten UPS zudem Kunden
gekostet, die angesichts von Streiks zur Konkurrenz gewechselt
waren.
Diese Kundschaft versucht UPS zurückzuholen, auch durch ein größeres
Angebot. So soll bis 2026 etwa ein Umsatz von 20 Milliarden Dollar
durch Kunden aus der Gesundheitsbranche erzielt werden. Dort winken
zudem attraktive Margen. Momentan nutzen viele Kunden allerdings
vermehrt die Standard-Versandangebote anstatt der Premium-Versionen.
UPS will nun eine mehrjährige "Effizienzinitiative" starten. Unter
anderem durch die Nutzung einer geringeren Zahl von Gebäuden, Fahr-
und Flugzeugen werden konzernweit Einsparungen in Höhe von etwa
einer Milliarde US-Dollar angestrebt. So sollen sich operative
Marge, Barmittelzuflüsse sowie die Kapitalrendite verbessern.
Zunächst einmal aber muss UPS den schwierigen Umständen ins Auge
blicken. Dass Amazon seine bislang über das UPS-Netzwerk
transportierten Mengen jetzt kräftig zurückfahren will, dürfte den
Konzernumsatz in den kommenden zwei Jahren um 5 bis 6 Milliarden
Dollar drücken, meint UBS-Analyst Thomas Wadewitz. Seine Schätzungen
decken sich weitestgehend mit den Prognosen von UPS, wenngleich der
US-Konzern den Großkunden nicht namentlich benannte.
Für 2025 erwartet das UPS-Management um Chefin Carol Tomé einen
Umsatzrückgang auf 89 Milliarden Dollar. Von Bloomberg befragte
Analysten hatten hingegen eine Steigerung auf 94 Milliarden Dollar
erwartet. Die Profitabilität von UPS soll sich derweil etwas
verbessern und 10,8 Prozent erreichen.
Vergangenes Jahr erreichte UPS mit 91,1 Milliarden Dollar sein Ziel
eines stabilen Umsatzes. Die bereinigte operative Marge fiel mit 9,8
Prozent etwas besser aus als vom Management
prognostiziert./lew/tav/he
ISIN US9113121068 US0231351067 DE0005552004 US31428X1063
AXC0251 2025-01-30/15:43
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Autor: - dpa-AFX
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