ROUNDUP 4: Meta-Chef preist Trump - Milliarden für KI |
30.01.2025 16:21:00 |
(neu: Analysten, aktuelle Kursreaktion)
MENLO PARK (dpa-AFX) - Der Facebook-Konzern Meta
signalisiert, bei Konflikten mit europäischen Regulierern auf
Rückendeckung von US-Präsident Donald Trump zu setzen. Für die neue
Regierung sei eine Priorität, dass amerikanische Technologie gewinne
- und sie werde "unsere Werte und Interessen im Ausland
verteidigen", sagte Meta-Chef Mark Zuckerberg nach Vorlage aktueller
Quartalszahlen.
Meta steht seit Jahren im Visier von Datenschützern in verschiedenen
Ländern. In der Europäischen Union gibt es zudem das Digitalgesetz
DSA (Digital Services Act), das große Online-Plattformen
verpflichtet, gegen Hassrede und Falschinformationen vorzugehen.
Meta hatte nach jahrelangem Druck von Trumps Republikanern zuletzt
die Einschränkungen für Inhalte auf der Plattform in den USA stark
gelockert.
Auch ein Konflikt mit Trump selbst wurde beigelegt: Meta zahlt 25
Millionen Dollar an ihn, um eine Klage wegen der Account-Sperrung
des heutigen US-Präsidenten aus der Welt zu schaffen. Meta hatte
Trump - wie auch andere Online-Plattformen - nach der Attacke seiner
Anhänger auf das Kapitol in Washington Anfang Januar 2021 bei
Facebook und Instagram ausgesperrt
Von den 25 Millionen Dollar sollen 22 Millionen (gut 21 Mio Euro) in
den Fonds für Trumps Präsidentenbibliothek fließen, schrieb das
"Wall Street Journal". Mit dem Rest würden unter anderem
Anwaltskosten bezahlt. Meta bestätigte den Bericht ohne weitere
Details.
Fokus auf Künstliche Intelligenz
Zuckerberg bekräftigte zugleich die Ambitionen von Meta im Geschäft
mit Künstlicher Intelligenz (KI). Er rechne damit, dass in diesem
Jahr ein "intelligenter und personalisierter KI-Assistent mehr als
eine Milliarde Menschen erreichen wird", sagte er. Und der gehe
davon aus, dass dies die hauseigene Software Meta AI sein werde.
Meta werde über die Zeit "hunderte Milliarden Dollar" in den Ausbau
der KI-Infrastruktur stecken, sagte Zuckerberg. Allein für dieses
Jahr hatte der Konzern Investitionen von mehr als 60 Milliarden
Dollar vor allem für Rechenzentren angekündigt. Meta betont, dass
Künstliche Intelligenz inzwischen das Geschäft vorantreibe, unter
anderem durch Software, mit der Werbekunden Anzeigen erstellen
können.
Mit Blick auf die chinesische KI-Software DeepSeek, die das Silicon
Valley jüngst kalt erwischte, gab sich Zuckerberg gelassen. Die
DeepSeek-Entwickler hätten "eine Reihe neuartiger Dinge" gemacht -
und man hoffe, die Fortschritte in den eigenen Systemen anzuwenden.
Denn so funktioniere das, "egal ob, es sich um einen chinesischen
Wettbewerber handelt oder nicht."
Starkes Anzeigengeschäft
Meta macht sein Geld vor allem mit Werbeanzeigen, die für einzelne
Nutzer personalisiert werden. Dieses Geschäft läuft weiter auf
Hochtouren. Der Gewinn stieg im Jahresvergleich um 49 Prozent auf
20,8 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte um 21 Prozent auf 48,4
Milliarden Dollar zu.
Mit diesem Polster leistet sich Meta weiterhin Milliarden-Verluste
im Geschäft mit digitalen Welten, das Zuckerberg wichtig ist. Die
Sparte Reality Labs, die vor allem für VR-Brillen bekannt ist,
verbuchte im vergangenen Quartal operativ rote Zahlen von fast fünf
Milliarden Dollar - bei 1,08 Milliarden Dollar Umsatz.
Im gesamten Jahr 2024 häufte Reality Labs rote Zahlen von 17,7
Milliarden Dollar an. In der Sparte hatte Meta in den vergangenen
Monaten ein neues VR-Headset auf den Markt gebracht und zugleich in
eine Brille investiert, die für den Nutzer digitale Inhalte in die
reale Umgebung einblenden kann.
Milliarden Nutzer täglich
Täglich verwendeten 3,35 Milliarden Nutzer mindestens eine App des
Konzerns, zu dem neben Facebook auch Instagram und WhatsApp gehören.
Das lag über den Erwartungen der Analysten.
Für das laufende Quartal stellte Meta Erlöse zwischen 39,5 und 41,8
Milliarden Dollar in Aussicht. Am Markt war im Schnitt eine Prognose
von 41,7 Milliarden Dollar erwartet worden. Jefferies-Experte Brent
Thill zeigte sich von dem Umsatzwachstum von 21 Prozent beeindruckt.
Die immensen KI-Investitionen zahlten sich beim
Facebook-Mutterkonzern aus. Laut dem Deutsche-Bank-Experten Reid
überzeugte Zuckerberg auch mit der Aussage, dass 2025 ein "wirklich
großes Jahr" für Metas Pläne im KI-Bereich werden würde.
Auch die Anleger waren begeistert. Knapp eine Stunde nach
Handelsbeginn legte die Meta-Aktie in einem freundlichen Markt um
gut 4 Prozent zu. Zuvor hatte sie ein Rekordhoch erreicht.
/so/DP/mis/he
ISIN US30303M1027
AXC0260 2025-01-30/16:21
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Autor: - dpa-AFX
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