ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Von Tagestiefs erholt - Zoll-Jo-Jo im Fokus |
03.02.2025 22:38:00 |
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben zum Wochenstart ihre
zunächst deutlichen Verluste spürbar verringert. Die erratischen
Entscheidungen in der US-Zollpolitik unter Präsident Donald Trump
sorgten für einen neuen schwankungsreichen Handelstag. Trump, der am
Wochenende die Einführung hoher Zölle auf Einfuhren in die USA aus
Mexiko, Kanada und China genehmigt hatte, verschob im Tagesverlauf
am Montag deren Einführung auf mexikanische Produkte um einen Monat.
Der Dow Jones Industrial erholte sich von seinem
anderthalb prozentigen Verlust im frühen Geschäft und schloss mit
minus 0,28 Prozent auf 44.421,91 Punkte. Am Freitag noch hatte sich
der bekannteste Wall-Street-Index seinem Rekordhoch von Anfang
Dezember zeitweise stark angenähert, als Medienberichte Hoffnungen
geschürt hatten, dass die von Trump avisierten Zölle erst im März
eingeführt werden. Dies wurde jedoch bald darauf vom Weißen Haus
dementiert. Die Zollmaßnahmen wurden zugleich für Anfang Februar
angekündigt und damit die US-Börsen vor dem Wochenende letztlich auf
Talfahrt geschickt.
Der S&P 500 , der sich vor dem Wochenende ebenfalls
zeitweise seinem Rekordhoch bis auf wenige Punkte genähert hatte,
sank um 0,76 Prozent auf 5.994,57 Punkte. Der Nasdaq 100
verlor 0,84 Prozent auf 21.297,58 Zähler, nachdem er
zeitweise um etwas mehr als zwei Prozent abgesackt war. Auch dieser
überwiegend mit Technologiewerten bestückte Index hatte am Freitag
wie die anderen Indizes zunächst zugelegt.
Die kurz nach dem Handelsstart veröffentlichten Daten zur Stimmung
in der US-Industrie sowie zu Investitionen im Bausektor fanden
angesichts der Nachrichten zur Trumpschen Zollpolitik wenig
Beachtung. Beide Wirtschaftsindikatoren waren besser als erwartet
ausgefallen. Vor allem das US-Industriebarometer stach positiv
heraus, denn der ISM-Index und auch der Beschäftigungsindex kehrten
im Januar in die Wachstumszone zurück. "Die Fed wird sich wohl in
ihrer abwartenden Haltung bestätigt sehen, zumal mit dem Beginn der
Handelskonflikte ein hohes Maß an Verunsicherung besteht",
kommentierte Analyst Ralf Umlauf von Helaba die Zinsaussichten in
den USA.
Aktien von Autobauern, die besonders unter der Sorge vor einem
Handelskrieg leiden, erholten sich etwas. Dennoch blieben die
Anleger hier vorsichtig. General Motors verloren 3,2
Prozent, Ford 1,9 Prozent und
Stellantis , zu dem auch der US-Hersteller Chrysler
zählt, sanken um 3,9 Prozent. Unter den Elektroauto-Herstellern
gaben Tesla um 5,2 Prozent und Rivian
um 1,4 Prozent nach. Lucid drehten indes ins Plus und
legten um 1,5 Prozent zu.
Experte Philippe Houchois vom Analysehaus Jefferies verwies darauf,
dass die US-Hersteller einen vergleichsweise hohen Anteil der
Endmontage ins Ausland verlagert hätten, weshalb ohne eine
Deeskalation im Zollstreit auch in den USA die Fahrzeugpreise und
Produktionskosten steigen dürften.
Im Halbleitersektor verringerten sich die Kursverluste ebenfalls. So
verloren Nvidia letztlich 2,8 Prozent und Broadcom
1,6 Prozent. Microchip Technology
büßten 3,8 Prozent ein und Analog Devices 3,1
Prozent.
Die Branche hatte bereits vor einer Woche einen Schock erlitten,
weil das KI-Start-up DeepSeek mit einem angeblich besonders
preisgünstigen und wettbewerbsfähigen KI-Modell Ängste vor der
chinesischen Konkurrenz schürte. Nun verwies Susannah Streeter vom
Vermögensverwalter Hargreaves Lansdown darauf, dass
viele Teile, die zur Errichtung und zum Betreiben von
KI-Rechenzentren benötigt werden und importiert werden müssen, von
Trumps Zollpolitik betroffen seien. So würden etwa aus China enorme
Mengen an Elektronikprodukten in die USA importiert.
Zu den größeren Verlierern an diesem Montag gehören auch Apple
mit minus 3,4 Prozent./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0281 2025-02-03/22:38
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Autor: - dpa-AFX
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