Aktien Frankfurt: Leichte Verluste - Zollsorgen und schwache Zahlen von Alphabet |
05.02.2025 12:11:00 |
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax ist am Mittwoch nach
der jüngsten Stabilisierung wieder etwas unter Druck geraten.
Angesichts des Zollkonflikts zwischen den USA und China sowie
negativer Nachrichten aus der US-Technologiebranche sank der
deutsche Leitindex um die Mittagszeit um 0,21 Prozent auf 21.460,35
Punkte. Gleichwohl bewegt er sich damit weiter nahe am jüngst
erreichten Rekordhoch. Er konnte seine Verluste nach Preisdaten aus
der Eurozone zudem etwas eindämmen.
Für den MDax der mittelgroßen Unternehmen ging es zur
Wochenmitte um 0,03 Prozent auf 26.411,96 Punkte nach unten. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor 0,18 Prozent.
Der amerikanisch-chinesische Zollkonflikt drohe zu einem
Handelskrieg mit Folgen für die gesamte Weltwirtschaft zu
eskalieren, schrieb Marktexperte Thomas Altmann vom
Vermögensverwalter QC Partners. Zudem sind die US-Importzölle auf
Waren aus Mexiko und Kanada nur aufgeschoben. Die ursprünglich
angekündigten Zölle gegen die drei Länder hätten nach Einschätzung
von Forschern des arbeitgebernahen Instituts der deutschen
Wirtschaft auch negative Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft.
Der Goldpreis setzte am Mittwoch derweil seinen Rekordlauf fort.
Auch das belegt die Risikoscheu der Anleger.
Zusätzlichen Gegenwind bekommt der Dax aus den Vereinigten Staaten.
Nach US-Handelsschluss hatten der Google-Mutterkonzern Alphabet
und der Halbleiterkonzern AMD
enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt. Darunter
könnten zur Wochenmitte auch die US-Börsen leiden.
Derweil hat sich der Preisauftrieb auf Erzeugerebene in der Eurozone
im Dezember nicht weiter abgeschwächt. Die Preise stagnierten
gegenüber dem Vorjahresmonat, während Volkswirte mit einem leichten
weiteren Rückgang gerechnet hatten. Die Erzeugerpreise beeinflussen
tendenziell auch die Verbraucherpreise, an denen die Europäische
Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik ausrichtet. Sie hatte in der
vergangenen Woche die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte gesenkt.
Experten gehen von weiteren Senkungen aus, was Aktien tendenziell
attraktiver gegenüber festverzinslichen Wertpapieren macht.
Beim IT-Dienstleister Bechtle sorgten Eckzahlen für
2024 für ein Kursplus von 5,5 Prozent. Damit setzten die Aktien ihre
jüngste Stabilisierung fort und lagen an der MDax-Spitze. Die Zahlen
enthielten keine negativen Überraschungen mehr, was positiv
aufgenommen werden dürfte, erklärte ein Händler. Zudem verwies
Bechtle auf eine leichte Geschäftsbelebung im Schlussquartal,
insbesondere aufgrund eines starken Dezembers.
Mit Verzögerung positiv aufgenommene Vestas -Zahlen
gaben auch der deutschen Konkurrenz Auftrieb. Die Aktien des
dänischen Windturbinenherstellers schüttelten ihre frühen Verluste
ab und stiegen zuletzt um gut 2 Prozent. Vor knapp zwei Wochen
hatten sie noch ein Tief seit November 2018 markiert. Im MDax zählte
Nordex mit plus 2,5 Prozent zu den größten Gewinnern.
Deutlich fiel das Kursplus mit 3 Prozent auch bei Dax-Spitzenreiter
Siemens Energy aus.
Dagegen drückten negative Branchennachrichten aus den USA bei
Chemietiteln auf die Stimmung. Im MDax sanken die Titel des
Düngerkonzerns K+S um 1,1 Prozent, während sich Bayer
und BASF im Dax um 1,8 beziehungsweise
1 Prozent verbilligten. Der auf Pflanzenschutzmittel spezialisierte
US-Chemiekonzern FMC Corp hatte für das laufende
Quartal einen deutlichen Umsatzrückgang prognostiziert, was die
Aktien nachbörslich absacken ließ./gl/jha/
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
ISIN DE0008469008 DE0008467416
AXC0139 2025-02-05/12:11
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Autor: - dpa-AFX
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