Modehandel in Deutschland leidet unter sparsamen Kunden und hohen Kosten |
10.02.2025 11:27:00 |
KÖLN (dpa-AFX) - Sparsame Kunden, steigende Kosten, Insolvenzen und
wachsende Konkurrenz aus Asien: Die Modehändler in Deutschland
schauen mit Sorge in die Zukunft. Die Branche sei unzufrieden, sagte
der Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Textil-, Schuh- und
Lederwareneinzelhandels (BTE), Mark Rauschen. Wegen der schwierigen
wirtschaftlichen Lage sei damit zu rechnen, dass in diesem Jahr noch
mehr Händler unter Druck gerieten.
Probleme bereiten der Branche die deutlich zunehmenden Kosten. Laut
BTE zahlen die Betriebe etwa 20 Prozent mehr für Energie, Miete und
Gehälter als 2019. Infolgedessen kamen im vergangenen Jahr bekannte
Unternehmen in Not. So meldeten unter anderem die Kaufhauskette
Galeria sowie die Modehändler Esprit und Sinn Insolvenz an.
Den Händlern macht es zu schaffen, dass die Kunden weiterhin
zurückhaltend konsumieren. Wie aus einer repräsentativen Umfrage des
Preisvergleichsportals Idealo hervorgeht, war das bei Bekleidung
besonders ausgeprägt. Jeder Zweite hat hier gespart.
Viele Firmen rechnen 2025 mit Umsatz-Minus
Stationäre Bekleidungsgeschäfte, Warenhäuser, Lebensmitteldiscounter
und Onlinehändler verzeichneten 2024 mit Textilien hierzulande laut
BTE einen Umsatz von 67,5 Milliarden Euro. Das war trotz leicht
gestiegener Preise lediglich so viel wie im Vorjahr.
Schwierig ist die Lage vor allem im stationären Textil- und
Modefachhandel, der während der Pandemie hohe Verluste erlitt.
Anschließend nahm das Geschäft wieder Fahrt auf, an das vorherige
Niveau konnte man aber bislang nicht anknüpfen.
Laut einer Verbandsumfrage unter 150 Firmen erwartet nur ein Drittel
der Händler in diesem Jahr ein nennenswertes Umsatz-Plus, drei von
zehn befürchten einen Rückgang von einem Prozent oder mehr.
Asiatische Anbieter steigerten Marktanteil
Der BTE-Präsident kritisiert die hohe bürokratische Belastung der
Unternehmen. Die Vorgaben seien untragbar, wenn gleichzeitig
"Billigware" über Plattformen wie Shein und Temu unkontrolliert
importiert werde. Rauschen begrüßt die EU-Pläne, diese künftig
stärker zu prüfen.
Die asiatischen Anbieter konnten ihren Marktanteil zuletzt deutlich
steigern. E-Commerce-Experte Gerrit Heinemann von der Hochschule
Niederrhein schätzt, dass allein Shein im vergangenen Jahr
hierzulande etwa 3 Milliarden Euro umgesetzt hat. Damit dürfte das
Unternehmen bereits größter Fashion-Anbieter in Deutschland sein,
sofern Einzelgesellschaften und nicht Gruppenumsätze wie die
Otto-Gruppe betrachtet würden, so Heinemann./cr/DP/jha
ISIN SE0000106270 ES0148396007
AXC0105 2025-02-10/11:27
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Autor: - dpa-AFX
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