AKTIEN IM FOKUS 2: Rüstungswerte drehen - Kursrücksetzer als Kaufchance |
13.02.2025 11:36:00 |
(neu: Kurse, Kommentar der DZ Bank, mehr Hintergrund zu
Verteidigungsbudgets)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aussicht auf Verhandlungen über ein Ende
des Kriegs in der Ukraine treibt am Donnerstag den gesamten Markt
weiter an. Angesichts der Annäherung zwischen US-Präsident Donald
Trump und Kremlchef Wladimir Putin nach einem Telefonat gaben die
Rüstungswerte zunächst nach, erholten sich aber rasch.
Marktbeobachter sagten, es sei jedem klar, dass ungeachtet einer
möglichen Friedenslösung im Ukraine-Krieg Europa künftig mehr in die
eigene Verteidigungsfähigkeit investieren müsse, sodass die
Geschäfte von Rüstungskonzernen weiter florieren dürften. Die
Vereinigten Staaten unter der Trump-Regierung fordern von
europäischen Ländern Ausgaben von fünf Prozent ihrer
Wirtschaftsleistung für Verteidigung. Dies ist erheblich mehr als
die bislang geforderten zwei Prozent.
Aus Großbritannien kam am Vortag bereits das Versprechen an die USA,
deutlich mehr militärische Verantwortung zu übernehmen. Der neue
US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte zuvor verkündet, dass
die USA die Europäer weitgehend alleine in der Pflicht sehen, die
Ukraine zu unterstützen und einen Frieden militärisch abzusichern -
ohne amerikanische Truppen.
Ein zeitnahes Ende des Ukraine-Konflikts würde zunächst den
täglichen Bedarf der Ukraine an Verteidigungstechnik, Waffen und
Munition deutlich limitieren beziehungsweise auf null zurückführen,
erläuterte Analyst Holger Schmidt von der DZ Bank. Doch ein
Waffenstillstand oder eine potenzielle Friedenslösung müsse von
europäischen Truppen abgesichert werden, so der Experte. Fakt sei,
dass europäische Nato-Länder ihre Quote für Verteidigungsausgaben
anheben müssten. Denn: "Mit dem Ende des Konflikts in der Ukraine
ist die Bedrohung Europas durch Russland nicht beendet."
Für die Geschäfte der Rüstungsschmieden sind das weiter gute
Voraussetzungen. Kursrücksetzer an diesem Donnerstag wurden daher
als Kaufchancen betrachtet. Rheinmetall machten ihren
morgendlichen Kursrutsch bis auf 688 Euro auf das Niveau von Mitte
Januar schnell wett. Sie kosteten zuletzt mit plus 1,4 Prozent schon
wieder fast 738 Euro. Das Rekordhoch bei fast 775 Euro von Anfang
Februar bleibt in Reichweite. Seit dem Überfall Russlands auf die
Ukraine im Februar 2022 hatten sie sich im Zuge der "Zeitenwende" in
der europäischen Verteidigungspolitik bis dato gut verachtfacht.
Analyst David Perry von der Bank JPMorgan riet dazu, jeden
Rückschlag im Zusammenhang mit Nachrichten über einen möglichen
Waffenstillstand zum Kauf zu nutzen. Denn neben kurzfristig
negativen dürfte es langfristig auch positive Nachrichten geben, die
ihm zufolge im Zuge der Münchner Sicherheitskonferenz am Wochenende
wohl ihr "Crescendo" erreichen dürften.
Auch die Titel anderer europäischer Rüstungsfirmen wie Leonardo
aus Italien, BAE Systems aus
Großbritannien oder Thales aus Frankreich drehten am
Vormittag ins Plus. Hensoldt im MDax
und Renk im SDax blieben im Minus,
verringerten ihre Verluste aber im Vergleich mit dem frühen Handel
deutlich./ajx/ag/ck/tih
ISIN DE0007030009 FR0000121329 IT0003856405 DE000HAG0005 DE000RENK730
AXC0145 2025-02-13/11:36
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Autor: - dpa-AFX
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