Scholz pocht auf weiteres US-Engagement in der Ukraine |
13.02.2025 19:19:00 |
BERLIN (dpa-AFX) - Nach Ankündigungen der USA zu einem Kurswechsel
in der Ukraine-Politik warnt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor
Friedensgesprächen der USA mit Russland über die Köpfe von Ukrainern
und Europäern hinweg. "Nichts über die Ukraine ohne die Ukrainer -
und nichts über Europa ohne die Europäer", sagte er in Berlin.
Scholz setzt auf weiteres US-Engagement in Europa
Ein Frieden in der Ukraine müsse langfristig halten und die
Souveränität des Landes sichern, betonte Scholz. "Deshalb wird ein
Diktatfrieden niemals unsere Unterstützung finden. Wir werden uns
auch auf keine Lösung einlassen, die zu einer Entkopplung
europäischer und amerikanischer Sicherheit führt." Der Bundeskanzler
pocht also darauf, dass die USA sich weiter für die Sicherheit ihrer
europäischen Nato-Partner engagieren. Die neue US-Regierung hat
jedoch zu verstehen gegeben, dass sie die Europäer in der Pflicht
sieht.
Warnung vor Krieg
Die Ukraine werde Streitkräfte benötigen, um jeden russischen
Angriff abwehren zu können, was einen erheblichen Aufwand darstelle,
so Scholz. "Wir Europäer und unsere transatlantischen und
internationalen Partner werden da gebraucht."
Für ihn als Bundeskanzler sei klar: "Wir müssen alles daransetzen,
damit in Deutschland niemals wieder Krieg herrscht", sagte Scholz.
Das seien ungewohnte und für viele sicher auch beunruhigende Worte.
"Aber in dieser Lage gehört diese Aussage zur Wahrheit dazu. Denn es
geht in diesen Tagen um Krieg und Frieden in Europa."
Das nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine beschlossene
Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr und andere
Vorhaben könnten nur ein erster Schritt sein, betonte Scholz. Hohe
Summen seien dafür nötig.
Scholz will an die Schuldenbremse
Scholz forderte zudem eine zeitnahe Entscheidung für eine Reform der
Schuldenbremse. "Durch die Ereignisse der letzten 24 Stunden und die
Äußerungen (...) der amerikanischen Regierung kann die Antwort auf
diese Frage nicht länger vertagt werden. Wir müssen sie geben, und
zwar jetzt."
Scholz erklärte: "Ich erwarte von den anderen demokratischen
Parteien, dass sie diesen Vorschlag unterstützen. Es geht um den
Frieden und die Sicherheit unseres Landes." Weitere Ausgaben müssten
durch die Erklärung einer Notlage möglich werden. Außerdem müsse
eine starke europäische Verteidigungsindustrie aufgebaut
werden./hrz/DP/he
AXC0301 2025-02-13/19:19
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Autor: - dpa-AFX
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