ROUNDUP/Trockenheit: Wie gravierend sind die Folgen für die Natur? |
16.04.2025 11:42:00 |
BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts der seit Wochen anhaltenden
Trockenheit warnt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) vor schwerwiegenden Folgen für Umwelt und Natur. Extremes
Niedrigwasser am Bodensee, sinkende Flusspegel und erhöhte
Waldbrandgefahr seien nur einige davon, teilte der BUND in einer
Erklärung mit. Ein anderer Experte beurteilt die Lage weniger
dramatisch.
"Wir warnen davor, die jetzige Trockenheit als reine Wetterlage zu
betrachten. Die Problematik geht viel tiefer", betonte Verena
Graichen, Geschäftsführerin Politik beim BUND. "Regen im Frühjahr
ist das Startsignal für die Natur. Bleibt dieses Signal aus, geraten
Böden, Pflanzen und Tiere frühzeitig unter Stress - mit Folgen für
die gesamte Vegetationsperiode und die biologische Vielfalt."
BUND fordert mehr Widerstandsfähigkeit gegen Klimakrise
Besonders betroffen seien flach wurzelnde Pflanzen, keimende Saaten
und viele Tiere, insbesondere Insekten. Damit sei auch der Zustand
von Lebensräumen wie Wiesen, Wäldern, Mooren und Auen bedroht. "Der
BUND fordert daher gezielte Fördermaßnahmen, die sowohl die
Widerstandsfähigkeit von Ökosystemen stärken als auch zur
Wiederherstellung der biologischen Vielfalt beitragen", teilte der
Umweltverband mit.
"Im Interesse von Natur, Landwirtschaft und Menschen ist jetzt die
Zeit, Landschaften widerstandsfähiger gegen die Klimakrise zu
machen", betonte Graichen. Dass Trockenperioden wie die derzeitige
im Zuge des Klimawandels häufiger werden, bestätigten der Deutsche
Wetterdienst (DWD) sowie Alexander Marx vom Helmholtz-Zentrum für
Umweltforschung (UFZ).
Experte Marx sieht die Lage weniger dramatisch
Marx betonte allerdings, dass Extremwetterereignisse wie etwa Dürren
nicht direkt "das neue Normal" würden. Stattdessen würden die
Abstände zwischen ihnen geringer. Die aktuelle Trockenperiode
betrachtet er mit weniger Sorge als der BUND.
Zwar sei die Lage für Landwirte und kleinere Pflanzen sowie junge
Bäume nicht optimal, da die Böden in den oberen Schichten sehr
trocken sind, doch ein paar Tage Regen könnten die Situation schon
wieder deutlich verbessern. "Zwei bis drei nasse Tage helfen da
schnell", sagte Marx der Deutschen Presse-Agentur. Bis dahin müssten
die Landwirte ihr Gemüse mehr bewässern als normal.
Auch Förster seien aktuell noch relativ unbesorgt, sagte Marx. Eher
problematisch sei die Situation für die Schifffahrt auf dem Rhein,
wo derzeit Niedrigwasser herrscht. Die Schiffe könnten nicht mehr
vollständig beladen werden, die Fracht werde teurer, erklärte er.
Aber hier könnten die für den Westen vorausgesagten Regenfälle die
Lage verbessern - auch beim Bodensee, wo aktuell extremes
Niedrigwasser herrscht.
Insgesamt sei die aktuelle Trockenperiode noch sehr kurz, betonte
Marx. Sie sei zwar für die Jahreszeit ungewöhnlich, stelle aber kein
außergewöhnliches Wetterereignis dar. Die tieferen Bodenschichten
sowie die Grundwasserspeicher würden noch keinen Anlass zur Sorge
bieten: "Das Grundwasser hat ein langes Gedächtnis", sagte Marx.
"Richtige Schäden entstehen erst durch lang andauernde Dürre über
Monate."
Wolf Merkel vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW)
gibt für den Moment ebenfalls Entwarnung: "Die Wasserversorgung ist
sichergestellt", sagte er in einem Pressegespräch, die Systeme
könnten gewisse Schwankungen abfedern. Generell gelte aber: "Wasser
kann temporär und regional knapp werden und Verteilungskonflikte,
die sich daraus ergeben, werden im Klimawandel auch zunehmen."
Niederschlag werde unberechenbarer, und wenn nach langer Trockenheit
viel Wasser in Form von Starkregen falle, könne es schwerer
effizient genutzt werden./ram/DP/men
ISIN DE0007037129 DE0007500001 DE000BASF111 DE000EVNK013 DE0006062144
AXC0137 2025-04-16/11:42
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Autor: - dpa-AFX
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